Nach tödlichem Unfall steht die Hauptstraße am Prüfstand
Bezirkschef Stadler lässt die Simeringer Verkehrsader überprüfen. Der Sicherheits-Ceck soll die ganze Simmeringer Haupstraße erfassen.
SIMMERING. Am 6. Juli passierte auf der Simmeringer Hauptstraße ein besonders tragischer Unfall: Eine schwangere Mutter parkte auf Höhe der Nummer 100. Sie stieg aus und wollte ihrem Zweijährigem aus dem Auto helfen.
Dabei passierte das Unglück: Sie übersah und überhörte die herankommende Straßenbahn. Trotz sofortiger Notbremsung erfasste der Zug die 33-Jährige und auch ihren Sohn. Die Mutter starb, das Ungeborene ebenso und der überlebende Sohn erlitt Knochenbrüche.
"Werbetafel drehen"
Die Betroffenheit in ganz Simmering ist seitdem groß. Bezirksvorsteher Paul Stadler rückte umgehend aus, um sich mit Verkehrsexperten ein Bild vor Ort zu machen.
"Wie es aussieht, konnte der Straßenbahnfahrer die Mutter mit Kind nicht sehen", so Stadler. Eine Werbetafel an einem Lichtmast hätte die Sicht auf die beiden behindert. Der Bezirkschef hat auch einen Vorschlag: "Wenn man die Tafel um 90 Grad dreht, ist das Problem gelöst."
Die Verkehrsexperten des zuständigen Magistrats waren ebenfalls bei der Besichtigung. Die Begutachtung sei zurzeit noch im Laufen und man werde so bald wie möglich zu einem Ergebnis kommen, so eine Sprecherin der MA 46.
Zehn Zentimeter
Für die Werbetafeln zuständig ist die Firma Gewista. Hansjörg Hosp, COO von Gewista, erklärt, dass die Minitafeln nur 10 Zentimeter über den 40 Zentimeter dicken Mast ragen. Außerdem seien die Werbetafeln im Jahr 2004 mittels Bescheid bewilligt und drei Jahre danach montiert worden. Dabei sei die Positionierung klar vorgegeben gewesen.
"Wenn seitens der Behörde die Auflage kommt, die Flächen zu verdrehen, werden wird dieser Aufforderung nachkommen", stellt Hosp klar. Dies sei in den letzten zehn Jahren schon vorgekommen, da es in dieser Zeit zu einigen Veränderungen in der Simmeringer Hauptstraße gekommen sei – etwa zur Errichtung neuer Fahrbahnflächen oder Radwege.
"Wir werden die Hauptstraße nochmals auf ihre Sicherheit durchchecken", so Bezirksvorsteher Paul Stadler auf Nachfrage der bz-Wiener Bezirkszeitung. Von der Grillgasse bis zur U3-Endstelle sollen Experten Werbetafeln, Gitter und Ähnliches unter die Lupe nehmen.
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