Sanierung
Ende von 1.168 Bäumen in Simmering wegen einer Autobahn
Wegen der Sanierung der A4 im Abschnitt Erdberger Lände und Simmeringer Lände wird eine Parallelfahrspur errichtet. Für diese müssen 1.168 Bäume im Elften weichen.
WIEN/SIMMERING. Laut Asfinag befahren täglich rund 80.000 Kraftfahrzeuge die A4 zwischen Erdberger Lände und Simmeringer Lände. Durch die Abnutzung ist eine Sanierung erforderlich. "Die A4 ist in diesem Abschnitt rund 40 Jahre alt", erklärt die Asfinag die Dringlichkeit der Arbeiten.
Es wird jedoch kritisiert, dass für die Sanierung eine Spur in Fahrtrichtung Schwechat verbreitert werden soll, was nach Meinung von Umweltorganisationen der Natur schaden könnte.
Zusätzlich zur Hauptfahrbahn sollen auch die Leitschienen, die Beschilderung sowie die Entwässerung überholt werden. Ebenso wird eine 20-kV-Leitung entlang des Streckenabschnittes verlegt und zwischen der Schrägseilbrücke und dem Knoten Schwechat die bestehende Lärmschutzwand auf bis zu acht Meter erhöht.
Erhalt der Artenvielfalt
Die neue Fahrspur würde laut der Umweltinitiative "Wienerwald" weniger Lebensraum für die dort lebenden Tiere bedeuten. "Die bestehenden Baumarten aus Schwarz-, Silber- und Graupappeln, vereinzelt Walnussbäumen und Apfelbäumen sind Schattenspender, Windschutz und vor allem wertvolle Anflugziele für Spechte und Singvögel", erklärt die Initiative. Die Organisation verlangt deshalb, eine Erhebung des Vogelbestandes und möglicher Zwischenaufenthaltsplätze für Zugvögel durchzuführen.
In Summe wurden für den 11. Bezirk insgesamt 1.168 Bäume als Fällungskandidaten angegeben. Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) erklärt, "dass der Umweltausschuss der Simmeringer Bezirksvertretung der Rodung für dieses notwendige Projekt zugestimmt hat." Die Umweltinitiative "Wienerwald" bezeichnet das Vorhaben als "Schwarzpappel-Hackschnitzel to go".
Ausgleich für das Projekt
Das Bundesministerium für Klimaschutz und Umwelt (BMK) bestätigt die Umsetzung von Ersatzpflanzungen entsprechend dem Baumschutzgesetz. Konkret heißt das, dass mindestens doppelt so viele neue Bäume gepflanzt werden müssen. Laut BMK ist geplant, im Rahmen der Sanierung etwa 9.700 einheimische Bäume, Sträucher und Gehölze zu pflanzen.
Auch Radfahrer und Radfahrerinnen sind von den Umbauten betroffen. Der Radweg auf dem Donaukanal muss während der Sanierung verlegt werden. Er verläuft dann bis zum Bauende auf dem gegenüberliegenden Ufer des Donaukanals. Beim Gaswerksteg sollen eine provisorische Fahrradrampe und ein Ersatz-Radweg errichtet werden. Nach Bauabschluss wird der Radweg wieder zurückverlegt. Geplant sind die Arbeiten ab Sommer 2024 bis Ende 2026.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
7 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.