Rinnböckstraße
Der Schleichweg wird in Simmering zur Radachse
Simmering ist Teil der Radwegoffensive 2024. Allerdings wird nur ein Projekt umgesetzt. MeinBezirk.at hat die Radlobby dazu befragt.
WIEN/SIMMERING. Die Radwege in Wien werden immer wieder ausgeweitet. Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat die bisher größte Radwegoffensive gestartet, um das Radfahren in der Stadt noch attraktiver zu gestalten.
Insgesamt sind 46 Projekte mit fast 20 Kilometern neuer Radverkehrsinfrastruktur vorgesehen. Dabei stehen 2024 vor allem die Flächenbezirke im Fokus.
Radweg in der Rinnböckstraße
Ein Projekt gibt es auch in Simmering: In der Rinnböckstraße entstehen auf rund 1,2 Kilometern ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg sowie eine Fahrradstraße. Die neue Radachse verläuft parallel zur Simmeringer Hauptstraße und wird mit 20 Bäumen sowie 11 Hochstammsträuchern bepflanzt.
Eine Verbindung wird der Weg zudem zwischen dem 3. Bezirk und dem 11. Bezirk darstellen. Er führt nämlich stadteinwärts bis Rennweg. Baustart wird voraussichtlich im Juli sein.
"Leider nur ein Projekt"
Die Landesorganisation der Radlobby äußert sich zu dem geplanten Ausbau: "Leider ist für Simmering nur ein einziges Projekt vorgesehen." Unterdessen sollen in dem Flächenbezirk Floridsdorf 6,6 Kilometer neue Radinfrastruktur geschaffen werden. "Diese Länge an neuen Radwegen hätte auch Simmering verdient", heißt es seitens der Landesorganisation. Man habe sich viele weitere Projekte gewünscht, etwa einen Radweg-Lückenschluss in der Mylius-Bluntschli-Straße hinter dem Zentralfriedhof.
Die Radlobby Simmering begrüßt zwar, dass Simmering in der Offensive berücksichtigt wird, äußert jedoch auch Bedenken. Man befürchtet nämlich, dass die Ausführung als Zwei-Richtungs-Radweg zu vielen gefährlichen Situationen führen könnte. Nach intensiver Beschäftigung mit der Rinnböckstraße habe man festgestellt, dass diese häufig als Schleichweg genutzt und zu schnell befahren werde.
Maßnahmen notwendig
"Um den Schleichweg zu unterbinden, halten wir ergänzend modale Filter für notwendig", heißt es von der Radlobby Simmering. Diese Filter könnten etwa Poller sein. Zusätzlich soll der Querverkehr gebremst und die Autofahrerinnen und Autofahrer gewarnt werden.
Kritisiert wird außerdem, dass die Infrastruktur "recht unvermittelt an der Kreuzung Kopalgasse/Simmeringer Hauptstraße endet". Die Verbindung zwischen der Landstraße und Simmering solle die Simmeringer Haupstraße darstellen. Diese sei derzeit für den Radverkehr ungeeignet, da sie keine familienfreundliche und -sichere Fahrradinfrastruktur aufweise.
Der Radweg in der Rinnböckstraße sei also ein wichtiger erster Schritt. Es handle sich aber eher um eine Grätzlerschließung. Eine bezirksverbindende Hauptroute sehe man jedoch entlang der Simmeringer Hauptstraße.
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