Massiver Preisverfall: Jetzt werden auch die Schärdinger Bauern aktiv

Der enorme Preisverfall bei Schweinefleisch und auch bei Milch ist für viele Landwirte im Bezirk existenzbedrohend. | Foto: Guido Thomasi/fotolia
2Bilder
  • Der enorme Preisverfall bei Schweinefleisch und auch bei Milch ist für viele Landwirte im Bezirk existenzbedrohend.
  • Foto: Guido Thomasi/fotolia
  • hochgeladen von Kathrin Schwendinger

BEZIRK (ska). "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", macht Bezirksbauernbundobmann Peter Gumpinger seinem Unmut Luft. Die Preise für Milch und Schweine sind ihm zufolge seit vier Jahren im Keller (Die Bezirksrundschau berichtete). Allein seit dem Vorjahr seien sie um 19 Prozent gesunken. "Einen Einkommenseinbruch in dieser Höhe kann keine Berufsgruppe so leicht verkraften", ist er sich sicher und spricht von Existenzbedrohung für zahlreiche Betriebe. Im Bezirk Schärding sind 550 Schweine- und 820 Milchviehhalter von der Preiskrise betroffen.

Aktion vor den Supermärkten

Nun wollen die Landwirte nicht länger zusehen. Der Bauernbund des Bezirkes Schärding beteiligt sich an der oberösterreichweiten Sympathiekundgebung vor den heimischen Supermärkten am Samstag, 23. Jänner, von 9 bis 12 Uhr. Vor den Türen der Geschäfte wollen die Landwirte das Gespräch mit den Kunden suchen und diese mittels Informationsmaterial über die Leistungen der heimischen Landwirtschaft informieren. In welchen Gemeinden die Kundgebung stattfindet, stand vor Redaktionsschluss noch nicht fest. Aber die Hotspots sind laut Gumpinger Schärding, Andorf und Münzkirchen.

"Kein anderes Land mit derart strengen Qualitätsstandards"

Das Ziel der Aktion: der Schulterschluss zum Konsumenten. "Wir wollen sie darauf hinweisen, heimische Lebensmittel zu kaufen und so Arbeitsplätze zu sichern", erklärt der Bauernkammerobmann. Denn er ist sich sicher: Die Konsumenten können sich auf die Qualität der heimischen Produkte verlassen. "Es gibt wohl kein anderes Land auf der Welt mit derart strengen Standards."

Bauern-Demonstration kam nicht in Frage

Eine Demo nach dem Vorbild Frankreichs kam für die Landwirte nicht in Frage. "Rinder durch Filialen zu jagen und Parlamentsgebäude mit Gülle zu bespritzen ist der falsche Weg", meint Gumpinger. "Wir suchen nicht die Konfrontation, sondern das Miteinander."

Dass die Handelsketten aufgrund ihres Preisdumpings eine Mitschuld an der Misere tragen, stößt dem Bauernbundobmann sauer auf. Aber: "Es geht nicht ohne sie. Denn mit ihnen erreichen wir die Konsumenten." Die Filialleiter der einzelnen Geschäfte wurden vorab über die Aktion schriftlich informiert – die Kundgebung sei somit rechtlich abgesichert.

Zur Sache

Der Erzeugerpreis für Schweinefleisch ist in Österreich aktuell mit 1,13 Euro je Kilo auf einem Sieben-Jahres-Tief angekommen. Kostendeckend wären 1,65. Für einen Liter Milch gab es früher 45 Cent, heute nur mehr 30 Cent.

Der enorme Preisverfall bei Schweinefleisch und auch bei Milch ist für viele Landwirte im Bezirk existenzbedrohend. | Foto: Guido Thomasi/fotolia
Peter Gumpinger, Bezirksbauernbundobmann, ruft zur Kundgebung am Samstag, 23. Jänner. | Foto: privat
Die neue Website zu den Berufserlebnistagen ist online. | Foto: WKO
3

Berufserlebnistage in der Messe Ried
75 Aussteller auf Lehrlingssuche

Am 22. und 23. November werben über 70 Aussteller bei den Berufserlebnistagen in Ried um Nachwuchskräfte.  BEZIRK RIED. "Mit den Berufserlebnistagen bieten wir jungen Menschen die einzigartige Gelegenheit, verschiedenste Berufsfelder in ungezwungener Atmosphäre kennen zulernen", schreibt die Wirtschaftskammer Ried auf der neuen Website für die Berufserlebnistage. Am 22. und 23. November kommen in der Messe Ried 75 Aussteller zusammen, die auf der Suche nach motivierten Lehrlingen sind. Das...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schärding auf MeinBezirk.at/Schärding

Neuigkeiten aus Schärding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Schärding auf Facebook: MeinBezirk Schärding

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Enerys 50.000 Quadratmeter große Freiflächen-Photovoltaikanlage in Gleinz (Frauental) produziert 6 GWh Strom jährlich. | Foto: Enery
2 2

Energiewende
Ohne Freiflächen geht es nicht

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.