Sattlerwerkstatt Hanspeter Huber
Ein Sattler ist ein Herrichter

- Foto: Sattlerei Hanspeter Huber
- hochgeladen von Judith Kunde
SUBEN (juk). "Mein Sohn sagt immer ein Sattler ist ein Herrichter und das stimmt", so Hanspeter Huber. Er führt in Suben in dritter Generation eine Sattlerwerkstätte. 2012 ist er mit dem Geschäft, das früher Sattlerei Mayerhofer hieß, von Schärding nach Suben gezogen. Von Omas alter Handtasche über das kaputte Kabriodach bis zum gerissenen Zaumzeug fürs Pferd nimmt Huber viele verschiedene Aufträge an. Besonders häufig werden die Innenausstattung von Autos, Booten oder sogar Teile für die Luftfahrt nachgefragt. Auch medizinische Stühle und Liegen hat Huber häufig in seiner Werkstätte stehen. Und der Polizist, der sich die Halterung für seine Dienstwaffe anpassen lässt, kann hier auf das Mitglied einer Rockergang treffen, das sich seine Motorradkluft wieder zusammenflicken lässt.
Prototypen oder Spezialanfertigungen
Immer öfter wird die Sattlerei Huber auch für das Erstellen von Prototypen oder Spezialanfertigungen angefragt – zum Beispiel, wenn jemand ein steifes Bein hat und sich deswegen den Sitz seines Autos anpassen lässt. Dabei ist Sattler heute ein Beruf, der vom Aussterben bedroht ist: "Man ist schon so selten, dass die Leute schon wieder neugierig werden, wenn sie an der Werkstatt vorbeigehen. Ich selbst suche oft auf Facebook nach Berufskollegen. Da ist kein Neid da, sondern da freut man sich, dass es den anderen auch noch gibt." Geändert haben sich in dem Beruf hauptsächlich die Materialien hin zu mehr synthetischen Stoffen. Huber näht noch heute mit der schweren Ledermaschine des Opas – die hat der damals schon auf elektrisch umbauen lassen. "Früher oder später wird der Beruf aussterben, denn es wird immer mehr weggeschmissen."
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