Interview
"Ich halte es ohne Bewegung nicht aus"
Katrin Kohlbauer aus Andorf ist seit Juli 2020 als Nachwuchstrainerin bei der Igla long life im Einsatz.
ANDORF. Dabei ist die 29-Jährige eigentlich keine klassische Leichtathletin, wie sie sagt. Zudem spricht sie im Interview was sie antreibt, ihre Marathon-Ambitionen und weshalb sie nach jedem Training mit einem Lächeln nach Hause kommt.
Warum hast du dich dazu überhaupt entschieden?
Kohlbauer: Ich war zehn Jahre lang Leiterin der Jungschar St. Roman, was ich dann an meine Schwester abgegeben habe. Sehr schnell fehlte mir dann das Arbeiten mit Kindern und eine „sinn-stiftende Tätigkeit“ in der Gesellschaft. So sah ich mich nach einer neuen Herausforderung um.
Du bist bei der Igla nie selbst Athletin gewesen. Wie kommt's, dass du nun als Trainerin im Einsatz bist?
Ich kenne Athleten der Igla, welche ich angesprochen habe, ob es nicht eine Aufgabe im Verein für mich gebe, wo ich unterstützen könnte.
Du trainierst ja die mit Maria Desch die Jüngsten bei der IGLA. Wie viele Athleten sind das aktuell und was taugt dir daran?
In Summe 38 Kinder im Alter von acht bis elf Jahren. Ich komme jeden Dienstag mit einem Lächeln oder Schmunzeln nach Hause. Die interessanten Gespräche und Ansichten der Kids, sowie die gemeinsame Bewegung in der Natur sind bereichernd. Man merkt auch richtig, dass die Kids überschüssige Energie und echten Bewegungsdrang haben. Auch die Entwicklung der Kinder mitzuverfolgen und sie in ihrem Tun bekräftigen und selbstsicherer machen zu können, ist eine sehr erfüllende Tätigkeit.
Wie hältst du dich selbst fit?
Ich halte es eigentlich ohne Bewegung nicht recht aus. Ich muss täglich raus, bin leidenschaftliche Läuferin und mache auch sonst gern unterschiedliche Sportarten wie Wandern, Radfahren, Inlineskaten oder Klettersteig.
Du trainierst aktuell für den Wien-Marathon. Ist das deine erste Marathon-Teilnahme?
Es ist nach Linz 2019 meine zweite Marathon Teilnahme. Dieses Mal gibt es einige persönliche Dinge, wofür ich laufe und weshalb der Lauf in Wien für mich sehr bedeutsam ist.
Für Igla steht ja mit dem Laufmeeting am 14. August das jährliche Highlight am Programm. Auf was freust du dich da am meisten?
Auch wenn man nicht sportbegeistert wäre, ist es eine Veranstaltung, die in ihrer Spannung und Gemeinschaftsgefühl einfach ansteckt. Ich persönlich freue mich am Meisten auf die Kinderläufe und das stolze Strahlen nach dem Zieleinlauf.
Was ist dir als Trainerin ganz wichtig?
Für mich steht nicht die Leistung im Vordergrund – damit sind die Kinder in unserer Gesellschaft genug konfrontiert. Für mich ist am Wichtigsten die Freude an der Bewegung. Sich selbst etwas zuzutrauen und so, selbstbewusster zu werden. Den Charakter auch durch Sport und dem Miteinander in der Gruppe, positiv entwickeln zu können. Es zu lernen, nicht aufzugeben und immer wieder an sich zu arbeiten. Dann kommt der Rest von alleine.
Welche Ziele habt ihr euch heuer für die Kleinen gesetzt?
Wir haben bereits einige Ziele erfüllt – IGLA Kindertage organisiert – mit kleinen Spielen, Challenges, einer Wanderung, Freibadbesuch – und an Wettkämpfen teilgenommen. Oberstes Ziel ist natürlich immer, die Gruppe und alle Einzelnen in dieser Form zu behalten und fördern zu können.
Wie ist es generell um den IGLA-Nachwuchs bestellt?
Es kommen immer wieder neue Kinder hinzu. Jedes Kind ist willkommen und kann gerne an mehreren Einheiten teilnehmen und sich dann entscheiden, ob man fix beitreten möchte.
Wo siehst du dich bei der Igla in drei Jahren?
Ich sehe mich in genau derselben Position, mit mehr Erfahrung. Man lernt mit jeder Einheit – ich lerne sehr viel – fachlich und persönlich von Maria und von den Kindern. Man wird sensibler, lernt die Kinder besser kennen, ihre Stärken, Schwächen und Ängste. So kann man besser auf sie eingehen, Potentiale ausloten, Stärken fördern und eine gute Beziehung aufbauen.
Steckbrief
Geburtsdatum: 21.06.1992
Wohnort: Andorf
Familienstand: ledig
Beruf: Vertrieb, Projektleitung – Frauscher Sensortechnik
Hobbys: Essen und Sport mit gleicher Priorität
Vorbild: Ich mag Menschen. Grundsätzlich. Man kann von vielen lernen, jeder kann in verschiedenster Art und Weise Vorbild für einen sein
Lieblingsessen: einfach alles – Kuchen im Speziellen
Lieblingsgetränk: Soda Zitron‘
Lieblingsserie: wenig Zeit und Lust auf TV. Wenn, dann „Das perfekte Dinner“
Lebensmotto: funktioniert bei mir nicht, ich leb zu sehr aus dem Bauch heraus
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