Schärding
Fitnessstudio Himsl sperrt nach 36 Jahren endgültig zu
Eigentlich wollte Rüdiger Himsl sein Fitnessstudio in Schärding erst schließen, wenn ein Nachfolger gefunden ist. Doch daraus wird nichts. Ab 1. August ist nach 36 Jahren endgültig Schluss.
SCHÄRDING. Wie berichtet, kann Himsl aus gesundheitlichen Gründen das Fitnessstudio nicht mehr weiter betreiben. Deshalb machte er sich im Herbst 2023 bereits auf die Suche nach einem Nachfolger. Damals meinte der er noch zu MeinBezirk: "Zugesperrt wird erst, wenn ein Nachfolger gefunden ist." Obwohl es einige Interessenten gegeben hat, kam keine Einigung zustande. "Ich sehe das jetzt mit einem lachenden, und einem weinenden Auge", so Himsl. "Ich war immer mit Herzblut dabei. Natürlich ist mir die Entscheidung nicht leicht gefallen." Mit den Mitgliedern ist alles geregelt, das Bedauern bei vielen groß.
Von Politik enttäuscht
Doch der 4. August 2021 war für Himsl der Anfang vom Ende. Der 52-Jährige, der seit Geburt Spastiker ist, musste sich einer Oberschenkeloperation unterziehen. Doch diese ging schief, fesselte den Schärdinger endgültig an den Rollstuhl. „Da sich das Fitnessstudio im ersten Stock befindet, war es mir nicht mehr möglich, meine Kunden zu betreuen.“ Enttäuscht zeigt sich der 52-Jährige von der Politik. Als Lösung hätte ein Außenlift an dem Gebäude eventuell einen Weiterbetrieb des Fitnessstudios ermöglicht. Deshalb wandte sich Himsl an die Politik. „Ich habe viele Briefe geschrieben und um Hilfe gebeten.“ Obwohl es bereits einige Zusagen gegeben hat, wurde er am Ende im Stich gelassen. „Die Zusagen sind einfach nicht eingehalten worden."
Vorreiter in der Rollstuhl-Bodybuilderszene
Doch auch davon ließ sich der 52-Jährige nicht aus der Bahn werfen. Dass er nicht an seinen Schicksalsschlägen verzweifelte, verdankt er dem Krafttraining. "Immer, wenn ich Probleme gehabt habe, bin ich trainieren gegangen. Das hat mich stets am Leben erhalten." Nicht nur das, denn dadurch kam Himsl mit der Rollstuhl-Bodybuilderszene in Berührung. Dort gilt er mittlerweile als Vorreiter. So bestritt er im Jahr 2000 seinen ersten Wettkampf. 2001 holte er sich den ersten Landesmeistertitel. Es folgten weitere und zudem mehrere Staatsmeistertitel. Den größten Erfolg seiner Bodybuilderkarriere feierte er 2009 mit der WM-Teilnahme in Polen. Gekrönt 2012 durch einen Europameistertitel. Eine Profikarriere scheiterte an der Operation 2021. Aber wie geht's nun für ihn weiter? "Das Haus wurde verkauft, ich gehe jetzt in Pension und lasse alles Weitere auf mich zukommen."
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