Zwischenbilanz
Neue Ortschefs bestanden Feuertaufe
Im Herbst 2021 kam es im Bezirk zu vielen Bürgermeisterwechseln. Doch wie ist's ihnen seither ergangen?
BEZIRK. "Es ist sicher ein forderndes Amt, aber im positiven Sinn", meint etwa Mayrhofs Bürgermeister Roman Grübler (ÖVP). Seine bisher größten Herausforderungen sieht er in Anbetracht der allgemein steigenden Kosten in den knappen Budgetmitteln, um damit den Gemeindehaushalt auszugleichen. "Der größte Erfolg ist sicherlich, dass mit dem heurigen Jahr der Glasfaserausbau in der Gemeinde abgeschlossen ist, und alle Bürger Zugang zum schnellen Internet haben. Weiters sind Hochwasserschutz und Straßenerhalt umgesetzt worden." Und was steht in den kommenden Monaten an? "Wichtig ist uns, Energie zu sparen, deswegen wollen wir die Photovoltaik-Anlage erweitern und einen Speicher anschließen. Es wird auch überlegt, unsere Stromspeicheröfen im Gemeindeamt durch ein effizienteres Heizsystem zu ersetzen. Weiters steht die barrierefreie Umgestaltung des Eingangsbereiches an."
Riedau: Bleibt Freibad zu?
Auch Riedaus Bürgermeister Markus Hansbauer (ÖVP) weilt seit Herbst 2021 neu im Amt. "Mein Resümee nach 15 Monaten ist sehr positiv. Es hat sich viel getan. Die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut." Als politischer Neueinsteiger habe er damals nicht gewusst, was ihn erwartet. "Die Aufgaben als Bürgermeister sind sehr vielfältig. Man muss für alles eine Lösung haben beziehungsweise finden, was oft, aber nicht immer, gelingt." Als bisher größte Aufgabe bleibt Hansbauer das Thema Asylwerberheim in Erinnerung, welches seit etwas mehr als einem Jahr besteht und bisher keine Schwierigkeiten gemacht hat.
"Aktuell die größte Herausforderung ist, ob und wie heuer unser Freibad geöffnet werden kann."
"Herausfordernd waren auch die Diskussionen um die Anhebung von Gebühren, wie Wasser, Kanal, Schülerausspeisung oder Busbegleitung. Aktuell die größte Herausforderung ist, ob und wie heuer unser Freibad geöffnet werden kann. Problematisch hierbei zeigt sich der akute Mangel an Bademeistern." Zudem sei die Aufschließung und Erweiterung für die Siedlung Pomedt im Laufen. Photovoltaikanlagen am Schulgebäude und im Freibad wurden beschlossen und können umgesetzt werden. "Was künftige Projekte betrifft, stehen die Fertigstellung des Kindergartens und der Krabbelstube sowie der Baubeginn des Feuerwehrhauses am Programm."
Raab: Kinderbetreuung an Grenzen
Auch Agnes Reiter (Liste Raab) zieht ein positives Zwischenfazit. "Ich bemerke eine zunehmende konstruktive Zusammenarbeit unter den politischen Mandataren – wir sind auf gutem Weg, ein Team zu werden." Wie Reiter sagt, habe sie rasch festgestellt, "dass die Aufgabe zeitintensiver ist, als ich mir das vorgestellt habe." Dass sie mit einer unabhängigen Liste kandidiert hat, wirke sich nicht negativ auf ihre tägliche Arbeit aus. "Ich denke, dass mir dadurch von allen Seiten viel Vertrauen entgegengebracht wird. Offenheit, Transparenz und Unparteilichkeit sind in meinen Entscheidungen und in der Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen keine leeren Worthülsen. Und diese Art der parteipolitisch neutralen Herangehensweise wird definitiv honoriert, auch in der Bevölkerung." Die bisher größten Herausforderungen sieht Reiter in der Bewältigung der Kostenexplosionen.
"Ein Kernthema wird die ausreichende Kinderbetreuung werden – der Bedarf sprengt zurzeit den Rahmen der Möglichkeiten."
"2023 haben wir bei den Fixkosten im Vergleich zum Vorjahr Mehrkosten von über 300.000 Euro zu stemmen." Zwar sieht die Ortschefin das erste Jahr ihrer Tätigkeit als Jahr der Sondierung, dennoch seien bereits viele kleinere Projekte auf den Weg gebracht oder fertiggestellt worden. Investitionen in die Zukunft – etwa mit dem Ankauf eines Grundstücks zur Sicherung der ärztlichen Versorgung und die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes, runden das Tun ab. Zudem stehen die wärmetechnische Sanierung der Volksschule sowie die Errichtung von PV-Anlagen auf allen öffentlichen Gebäuden an. "Ein Kernthema wird die ausreichende Kinderbetreuung werden – der Bedarf sprengt zurzeit den Rahmen der Möglichkeiten. Auch eine aufgrund unseres Naturjuwels Kellergröppe auf der Hand liegende touristische Weiterentwicklung liegt mir am Herzen. Ebenso die Entwicklung eines umfassenden Mobilitätskonzeptes."
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