Interview Christoph Danner
"Es gab in den 12 Jahren fordernde Momente"

Schärdings ÖVP-Vizebürgermeister Christoph Danner spricht über seine bisherige politische Tätigkeit. | Foto: Danner
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Vizestadtchef Christoph Danner sieht ÖVP gut gerüstet – und kündigt neue Strukturen für Gastro und Tourismus an.

SCHÄRDING. Im Interview spricht Danner ebenso über "Schockmomente", die Zusammenarbeit mit dem neuen SPÖ-Stadtchef sowie über seinen bisher schlimmsten politischen Moment.

Herr Danner, nach der doch überraschenden Abwahl von Bürgermeister Franz Angerer – ist der Schock für die ÖVP mittlerweile verdaut?
Danner: Ich verstehe die persönliche Enttäuschung unseres früheren Bürgermeisters natürlich voll und ganz und kann das auch mitfühlen, aber man muss zwischen der Gemeinderatswahl vom 26. September und der Bürgermeister-Stichwahl vom 10. Oktober unterscheiden. Bei der Gemeinderatswahl wurden die Mandatare der ÖVP-Fraktion wieder mit großem Abstand zur Nummer 1 im Gemeinderat gewählt. Wir konnten prozentuell gegenüber dem bereits sehr guten Ergebnis von 2015 sogar noch ein bisschen zulegen. Der Auftrag, auch weiterhin einen großen Teil der Verantwortung in Schärding zu tragen, ist daher klar und deutlich, und diesen Auftrag nehmen wir – ohne Schock – an.

Die Stadt-ÖVP hat sich ja nun neu aufgestellt. Wo liegt in den kommenden sechs Jahren der Fokus?
Wir sind nach wie vor für die Ressorts Finanzen, Wirtschaft und Tourismus sowie Schule, Kultur, Feuerwehr und Zivilschutz zuständig. Diese Bereiche stehen für uns daher auch im Focus. Aber selbstverständlich werden wir auch in den anderen Ausschüssen, in denen wir jeweils drei von insgesamt sieben Mitgliedern stellen, unsere Ideen einbringen und unsere Gestaltungsmöglichkeiten ausschöpfen.

Die ersten Gemeinderatssitzungen unter dem neuen Stadtchef Günter Streicher ist bereits Geschichte. Wie beurteilen Sie die allgemeine Stimmung im Gemeinderat?
Als sehr gut. Streicher, den ich persönlich sehr schätze, bemüht sich um Zusammenarbeit und um die Schaffung eines konstruktiven Arbeitsklimas. Dieses Bemühen respektiere und erwidere ich. Das muss die Grundlage für solide Entscheidungen und für deren konsequente Umsetzung sein.

Welche Projekte will die ÖVP in Zukunft angehen?
Es stehen einerseits große Investitionen im Bereich der Schulen, der Bezirkssporthalle, der alten Innbrücke und vieles mehr – etwa Jugend, Wohnen, Tourismus- und Wirtschaftsförderung – und andererseits die Landesgartenschau 2025 auf der Agenda. Die Grundlage für entsprechende Handlungsfreiheit ist eine umsichtige Finanzpolitik. Darauf werden wir sehr genau achtgeben. Und natürlich ist mir die Feuerwehr als Garant für die Sicherheit unserer Stadt und ihrer Bewohner ein besonderes Anliegen.

Corona und Lockdowns machten dem Tourismus und der Gastro bisher schwer zu schaffen. Was ist hier seitens der ÖVP geplant?
Schärding ist natürlich eine Stadt, die vom Tourismus und von der Gastronomie sehr stark geprägt ist - aber bei weitem nicht nur davon. Es wird neue Strukturen in diesem Bereich geben müssen, die Gespräche laufen und das wird sicher ein spannender und fordernder Prozess werden. Diesem bereits laufenden Prozess und seinen Ergebnissen kann und möchte ich nicht vorgreifen.

Sie sind Mitglied des Stadtrates  und Vizebürgermeister. Damit sind Sie der höchste ÖVP-Vertreter der Stadtgemeinde. Was treibt Sie an? Was sind Ihre persönlichen Ziele mit der Stadt-ÖVP?
Ich bin seit 2009 Mitglied des Stadtrates und habe es damals wie heute als Ehre empfunden, für eine gewisse Zeitspanne politische Verantwortung für meine Heimatstadt zu übernehmen. Das motiviert mich noch immer. Mein persönliches Ziel ist es, meinen Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Mandatare - vor allem die neu dazugekommenen Jüngeren - spüren, dass sie etwas bewegen können und dass sie auch Freude an der Kommunalpolitik, die viel Einsatz von ihnen verlangt, haben. Ich wünsche mir als Ergebnis dieses Bemühens eine motivierte Gemeinderatsfraktion und Stadt-ÖVP, die sich auch in Zukunft ihrer Verantwortung bewusst ist und sich ihr mit Optimismus und Respekt stellt.

Apropos, wie sieht es bei der Stadt-ÖVP eigentlich mit dem Nachwuchs aus?
Damit sieht es sehr gut aus. Wir haben in unseren Reihen schon jetzt einige junge und an der politischen Arbeit sehr interessierte Nachwuchs-Mandatare, die sich auch abseits der Kommunalpolitik in den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft engagieren. Darauf kommt es an. Das ist es, was wir alle für unsere gemeinsame Zukunft brauchen, und da bin ich auch sehr zuversichtlich.

Was war in all den Jahren Ihrer politischen Tätigkeit der bisher „schwierigste“ Moment?
Es gab in den vergangenen 12 Jahren einige sehr fordernde Situationen. Die schwierigste davon war für mich persönlich die Hochwasserkatastrophe im Frühjahr 2013. Die hat uns an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit geführt und mich auch nachhaltig geprägt.

Können Sie sich vorstellen, bei der nächsten Bürgermeisterwahl selbst zu kandidieren?
Ich lege das Hauptaugenmerk meiner weiteren politischen Tätigkeit darauf, mich dafür einzusetzen, dass Schärding so gut wie irgend möglich für die sicherlich herausfordernd werdende Zukunft aufgestellt wird. Und es würde meiner persönlichen Planung durchaus nicht widersprechen, dann zur gegebenen Zeit den Platz für eine jüngere Kollegin oder Kollegen freizumachen.


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