Interview

"2021 könnte es wieder ÖVP-Ortschefin geben"

Nach der Ortschefwahl 2021 könnte wieder eine Frau ein Bürgermeisteramt im Bezirk Schärding bekleiden.

BEZIRK. Darüber spricht Schärdings ÖVP-Bezirksparteiobmann August Wöginger ebenso wie über einen weiteren Augenarzt für den Bezirk und weshalb er einen dreckigen Nationalrats-Wahlkampf befürchtet.

Herr Wöginger, von den insgesamt 22 ÖVP-Bürgermeistern im Bezirk treten 2021 mindestens zwölf nicht mehr zur Wahl an. So einen regen Wechsel hat es bisher noch nie gegeben. Kommen da sogar noch welche hinzu?
Wöginger: Das können wir noch nicht sagen. Wir sind derzeit mitten in der Kandidatensuche. Aber es schaut gut aus. Wir haben ja gleich nach der Wahl 2015 nach geeigneten Kandidaten gesucht und sind deshalb auf einem guten Weg.

Und wie sieht es mit einer Bürgermeisterkandidatin aus?
Auch hier tut sich was. Und zwar wird in meiner Heimatgemeinde Sigharting Martina Schlöglmann zur Wahl antreten.

Sind noch weitere Frauen denkbar?
Wenn es sich anbietet, ja.

Durch den regen Wechsel werden ja die Karten neu gemischt. Befürchten Sie da nicht, den einen oder anderen der 22 Bürgermeistersessel zu verlieren?
Das glaube ich nicht. Eine Bürgermeisterwahl ist eine Persönlichkeitswahl. Ich glaube, wir haben bisher sehr gute Kandidaten gefunden, die bereits lange Funktionen ausüben. Darunter ist auch kein kompletter Quereinsteiger. Was mich aber freut ist, dass es sich durchaus um noch junge Kandidaten handelt.

Also wird es in den kommenden Monaten in den betroffenen Gemeinden zu vorgezogenen Wechseln kommen?
Wo es sich anbietet und wir im Gemeinderat die Mehrheiten haben, auf jeden Fall.

Barbara Tausch aus Freinberg zieht ja ab 19. September wieder in den Landtag ein. Inwieweit profitieren davon eigentlich die Bürger im Bezirk?
Für unseren Bezirk ist das super. Mit einer weiteren Abgeordneten steht den Bürgern eine weitere Ansprechperson zur Verfügung, bei der sie ihre Anliegen deponieren können.

Kürzlich hat die ÖVP das Team für die Nationalratswahl vorgestellt. Was erwarten Sie sich von der Wahl?
Bei der letzten Wahl holten wir 38,5 Prozent im Bezirk Schärding. Hier hoffe ich schon, dass wir stärker werden.

Mit welchen Themen wollen Sie und ihr Team punkten?
Umweltschutz ist sicher ein Thema. Mehr Polizisten fürs Innviertel sowie ein dritter Augenarzt für den Bezirk Schärding. Dieses Thema ist für uns nach wie vor nicht erledigt. Wir werden auch viel bei den Leuten sein und Hausbesuche machen. Die 30 Ortsgruppen sind bereits motiviert. Es ist wichtig, dass die Basis mithilft.

Und welche Schwerpunkte sollen auf Bundesebene gesetzt werden?
Dass die Entlastung für die Bürger fortgesetzt wird. Das erste mit der FPÖ noch ausgearbeitete Paket der Steuerreform wird im September beschlossen. Für mich gibt es da auch einen Leitsatz: Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein.

Apropos dumm. Was sagen Sie zur "Schredder-Affäre"?
Dieses Thema ist hochgepusht worden. Das ist bei einem Regierungswechsel ein üblicher Vorgang, wobei die Vorgangsweise sicher nicht okay war.

Erwarten Sie sich eigentlich einen sehr schmutzigen Nationalrats-Wahlkampf?
Um ganz ehrlich zu sein, hoffe ich, dass er nicht dreckiger wird – und man zu Inhalten zurückfindet.