Deckeneinsturz in Schärding
Verschüttete konnten nur noch tot geborgen werden
Befürchtungen haben sich bestätigt: Die zwei am 3. September 2024 bei einem Deckeneinsturz in Schärding verschütteten Arbeiter konnten nur noch tot geborgen werden.
SCHÄRDING. Aus bisher unbekanntem Grund lösten sich am Vormittag des 3. September 2024 in einem Gebäude in der dicht bebauten Altstadt Schärdings zwei Decken und begruben – wie berichtet – zwei Arbeiter im Kellergewölbe unter sich. 85 Einsatzkräfte von acht Feuerwehren, 14 Sanitäter des Roten Kreuzes, drei Notärzte, Polizei und 26 Einsatzkräfte des Österreichischen Bundesheeres versuchten daraufhin die Verschütteten zu bergen, mussten die Rettungsaktion jedoch kurzzeitig abbrechen, da akute Einsturzgefahr des Gebäudes herrschte. Statiker bescheinigten: Das Gebäude sei nicht mehr bewohnbar. Bewohner des Hauses und der Nachbargebäude wurden evakuiert und erhielten ein kurzes Zeitfenster, um – begleitet von Einsatzkräften der Feuerwehr – die wichtigsten Utensilien aus dem Gebäude zu holen – den Bericht dazu finden Sie hier.
Um Mitternacht erste Person, um 4.30 Uhr zweite geborgen
Der Rette- und Bergezug der ABC-Abwehrkompanie des Bundesheeres aus Hörsching und Führungskräfte vom ABC-Abwehrzentrum aus Korneuburg durchbrachen mit Unterstützung einer Privatfirma schließlich vorsichtig die rund einen Meter dicke Mauer und arbeiteten sich Dezimeter für Dezimeter in Richtung Schuttkegel vor. Auch weitere spezielle Suchhunde aus Traun wurden zur Unterstützung angefordert. Außerdem kam ein Ortungssystem des Bundesheeres zum Einsatz.
Die mühevolle, stundenlange und schweißtreibende Arbeit aller eingesetzten Kräfte brachte um Mitternacht die erste Person und um etwa 4.30 Uhr die zweite Person zum Vorschein. Leider konnte durch den immer noch wartenden Notarzt nur noch der Tod der beiden Männer festgestellt werden. Die weiteren Bergemaßnahmen stellen sich dann nochmals als sehr aufwändig heraus und endeten um 6 Uhr früh.
"Die Einsatzkräfte haben Hand in Hand gearbeitet und ich konnte zwischen allen Einsatzorganisationen eine perfekte Zusammenarbeit vernehmen", so Bürgermeister Günter Streicher, der den gesamten Tag anwesend war.
"Wir haben alle uns zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt und konnten so auf jede Entwicklung im Einsatzverlauf entsprechend reagieren. Es bestand bis zum Schluss immer noch Hoffnung, die sich um Mitternacht leider nicht erfüllte. Mein Dank gilt allen, die in diesem herausfordernden und mehr als 17 Stunden andauernden Einsatz so gut zusammengearbeitet haben", so Einsatzleiter Markus Furtner.
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