Interview
"Nein, das Ganze hinwerfen war nie ein Thema"

Nach 20 Jahren als Bezirkshauptmann geht Rudolf Greiner in Pension. | Foto: Greiner
  • Nach 20 Jahren als Bezirkshauptmann geht Rudolf Greiner in Pension.
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Mit Ende des Jahres geht Bezirkshauptmann Rudolf Greiner in Pension – nach fast 20 Jahren im Amt.

SCHÄRDING, BRUNNENTHAL. Die BezirksRundSchau sprach mit Greiner über seine größten Herausforderungen, weshalb er im Corona-Management keine nennenswerten Fehler sieht und welchen Wunsch er sich im Ruhestand unbedingt noch erfüllen möchte.

Herr Greiner, Sie waren 20 Jahre als Bezirkshauptmann im Einsatz. Was, würden Sie sagen, war in dieser Zeit Ihre größte Herausforderung?
Greiner:
Generell waren die letzten zehn Jahre sehr fordernd, das Jahrhunderthochwasser 2013, die Flüchtlingskrisen 2015 und 2016 und natürlich Corona die letzten fast drei Jahre.

Apropos – die vergangenen Corona-Jahre haben tiefe Gräben in der Gesellschaft hinterlassen. Wo wurden hier Ihrer Meinung nach Fehler gemacht?
Bei den Behörden gab es keine nennenswerten Fehler, die Rückmeldungen an uns waren zum überwiegenden Teil sehr positiv. Legistische Maßnahmen und Aktionen kommentiere ich nicht, Behörden haben zu vollziehen.

Aber wie soll es gelingen, die Menschen wieder zusammenzubringen?
Wir sind wieder in einer relativen Normalität angekommen, so manche Gräben werden sich mit Vernunft und Solidarität mit der Zeit schließen lassen.

Auf was sind Sie besonders stolz?
Dass wir es immer wieder geschafft haben, diese Krisen professionell zu meistern. Zusätzlich wurden im Sozialbereich Meilensteine gesetzt, vier Pflegeheime errichtet, alternative Wohnformen und Tagesbetreuungen geplant und umgesetzt. Die Freiwilligenarbeit im Bezirk ist ohnehin bestens aufgestellt.

"Aber im Laufe des heurigen Jahres reifte doch mein Entschluss, dass 20 Jahre genug sind."

Gab es einen Moment, in dem Sie am liebsten hingeschmissen hätten?
Nein, das Ganze hinwerfen war nie ein Thema. Gemeinsam mit den Mitarbeitern und den Systempartnern haben wir letztendlich immer wieder Lösungen gefunden. Aber im Laufe des heurigen Jahres reifte doch mein Entschluss, dass 20 Jahre genug sind.

Was war Ihnen stets wichtig?
Dass die BH als Sicherheitsbehörde immer funktionierte und der Sozialhilfeverband einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen demografischen Herausforderungen leistete.

In zwei Jahrzehnten änderte sich auch im Arbeitsablauf vieles. Wo würden Sie sagen, gab es die gravierendsten Änderungen?
Der Ausbau des Angebotes beim Bürgerservice und die Umstellung der Landesverwaltung auf EDV beschleunigten die Abläufe ganz entscheidend.

Was glauben Sie, werden Sie am meisten vermissen?
Den Kontakt mit den Bürgern, die gut funktionierenden Teams von BH und Sozialhilfeverband und die Blaulichtorganisationen.

Wo sehen Sie für Ihren Nachfolger die größten Herausforderungen?
Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung, insbesondere im Pflegebereich, mit dem entsprechenden Personal zu sichern.

Wie wird der erste Tag von Rudolf Greiner im Ruhestand aussehen?
In Ruhe frühstücken, Enkel besuchen, walken und das Orchesterkonzert von "Vocal Instrumental Brunnenthal" am zweiten Märzwochenende vorbereiten.

Welchen Wunsch wollen Sie sich in der Pension unbedingt erfüllen?
Noch möglichst viele Länder und Kulturen kennenzulernen und soziale Projekte in Afrika und Asien zu begleiten.

Wie wird Rudolf Greiner den Jahreswechsel verbringen?
Silvester im Freundeskreis feiern und am 1. Jänner Neujahrskonzert mit dem Passauer Konzertverein spielen.

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