Lost Places im Bezirk Schärding

An manchen Stellen sind nur mehr Mauerreste von der alten "Müh in da Lein" in Münzkirchen übrig. | Foto: Marianne Briglauer
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  • An manchen Stellen sind nur mehr Mauerreste von der alten "Müh in da Lein" in Münzkirchen übrig.
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Orte, die seit langer Zeit verlassen sind, gibt es im Bezirk Schärding einige – auch solche mit gruseligem Hintergrund.

BEZIRK SCHÄRDING (bich). So etwa die alte Mühle in Kenading, "eine einst florierende Mühle, von welcher der erste Pfarrer in Enzenkirchen abstammte", weiß Historiker Roger Allmannsberger-Nietsche. Das Gebäude stehe schon jahrzehntelang leer und biete allerlei Stoff für Geschichten. Der eine oder andere Enzenkirchner kennt bestimmt jene der "Wurst Lena". Sie soll noch heute in der alten Mühle herumspuken, in deren unmittelbaren Nähe sie einst bei lebendigem Leib verbrannte. "Weil ihre Kleidung Feuer gefangen hatte, die vom Fett getragener Würste durchtränkt war", weiß Allmannsberger-Nietsche auch den Grund.
Eine Gänsehaut-Location findet sich auch in Engelhartszell: die Überreste der Galgenleiten. Nur mehr zwei im steinigen Boden erhaltene Löcher, rund fünf Meter voneinander entfernt, zeugen von der mittelalterlichen Richtstätte im Wald. "Früher war die Galgenleiten von Engelhartszell aus gut sichtbar, als abschreckendes Beispiel. Bis zu acht Verurteilte konnten dort gleichzeitig gehängt werden. Außerdem stand in unmittelbarer Nähe zum Galgen eine Armensünderkapelle, von der es jedoch keine Spuren mehr gibt", berichtet Engelhartszells Bürgermeister Roland Pichler. Noch heute heiße der Hang, auf dem die Galgen standen, Galgenleiten, weiß der geschichtskundige Ortschef.  

"Früher war die Galgenleiten von Engelhartszell aus gut sichtbar, als abschreckendes Beispiel. Bis zu acht Verurteilte konnten dort gleichzeitig gehängt werden. Außerdem stand in unmittelbarer Nähe zum Galgen eine Armensünderkapelle, von der es jedoch keine Spuren mehr gibt", berichtet Engelhartszells Bürgermeister Roland Pichler.

Im Diersbacher Ortsteil Kalling nagen Wind und Wetter an den Überresten der alten Bäckerei Praxl, die von 1959 bis 1984 in Betrieb war. Dabei hatte das Bäckergewerbe in Kalling, ist im Diersbacher Heimatbuch nachzulesen, eine lange Tradition. Die namentliche Erwähnung des ersten Bäckers in Kalling, Michael Pöckh, stammt aus dem Jahr 1647.
Und in der Gemeinde Münzkirchen hat der Zahn der Zeit seine Spuren am "Müller in der Leiten" hinterlassen – früher ein Sägewerk, das umgangssprachlich auch als "Müh in da Lein" bekannt ist. Das Sägewerk wurde 1971 bei einem Brand zerstört und ist danach nicht wieder in Betrieb gegangen. Sie ist heute nur über einen Wanderweg erreichbar.

Verfallende Firmengebäude

Weniger schaurig, jedoch von zunehmendem Verfall gekennzeichnet, zeigen sich verschiedene leere Firmengebäude im Bezirk Schärding. Dazu zählt etwa die ehemalige Schneiderei Eterna in Schärding. Rund 2.500 Hemden wurden in der Eterna-Produktionshalle in den 1980er-Jahren täglich von gut 200 Mitarbeiterinnen produziert. Auch die Hemdenmacher Manufaktur Valentin war ab 1980 in einem Trakt ansäßig – bis 2002. Seitdem steht das Gebäude leer.  
Auch auf Spaziergängen durch Wald und Wiese können "Lost Places" entdeckt werden. Bei einer Wanderung von Schärding nach Wernstein entlang des Inns gelangen Fußgänger am Ende einer Forststraße zu einer Wiese, auf der eine alte Holzhütte seit vielen Jahren ein tristes Dasein fristet. "Österreichischer Gebrauchshunde-Verein Ortsgruppe Stadt Schärding" steht auf einem verblichenen Schild geschrieben. Ein Blick durch die fehlende Tür ins Innere zeigt: Hier hat schon lange keiner mehr mit Hunden trainiert.

Aufruf: Zeig uns deinen "Lost Place" in Schärding

Kennen Sie weitere "Lost Places" im Bezirk Schärding? Dann schreiben Sie uns unter schaerding.red@bezirksrundschau.com Stichwort "Lost Places". Wir freuen uns auch über Bildmaterial.


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