Einfallsreich
Interessante Erfindungen aus dem Bezirk Schärding

Mehr als 500 Patente aus dem Bezirk Schärding sind seit 1976 beim Österreichischen Patentamt registriert.  | Foto: Kruchenkova/Panthermedia
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  • Mehr als 500 Patente aus dem Bezirk Schärding sind seit 1976 beim Österreichischen Patentamt registriert.
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Ein Blick in die Datenbank des Österreichischen Patentamts zeigt: Der Bezirk Schärding ist voller einfallsreicher Erfinder. 

BEZIRK SCHÄRDING. Mehr als 500 Patente aus dem Bezirk Schärding sind seit 1976 beim Österreichischen Patentamt registriert. Es könnten sogar mehr sein, "da beim Anmelden nicht immer die korrekten Postleitzahlen angegeben werden," erklärt Erwin Auer vom Österreichischen Patentamt. Außerdem könne nicht garantiert werden, dass alle Papierakten aus den 1970er-Jahren auch in die Patentamt-Datenbanken Eingang gefunden haben. Dennoch ist die Liste lang – und vielschichtig.

1970er: Erfindungen zur Geburtenkontrolle 

Gleich zwei Patente meldete etwa ein findiger Schärdinger 1976 an: eine "Vorrichtung gegen lärmentwickelndes Türenschlagen" sowie eine "Sicherheitssperre für Koffer und Taschen aller Art". Mit einem "Gerät zur Empfängnisverhütung und Geburtenkontrolle" ließ 1979 ein Enzenkirchner aufhorchen – als nur eine von etliche Innovationen, die der Tüftler im Laufe der darauf folgenden Jahre rechtlich schützen ließ. Einen "Kurzstand für Rinderställe" schuf 1980 ein Sighartinger. Ein Jahr später ließ ein Esternberger seinen "Selbstbedienungs-Biertisch" patentieren. Und 1989 erfand ein innovativer Geist in Riedau eine "magnethaftende oder magnetische Notentafel". 

1910:  Haarwuchsmittel aus Schärding

Wie die Ausgaben alter Zeitungen belegen, waren die Schärdinger aber auch schon vor den 1970er-Jahren einfallsreich. So berichten die Mühlviertler Nachrichten vom 15. Jänner 1910 etwa von einer Erfindung von "weittragender Bedeutung". Ein Maschinenschlosser aus Schärding habe eine Maschine konstruiert, "welche infolge der eigenen Schwere der Räder in Gang gesetzt wird". Ein Fachmann, der sich die Erfindung des Mannes ansehen durfte, bescheinigte dem Gerät eine "große, wirtschaftliche Bedeutung auf dem Gebiete der Industrie". Ebenfalls 1910 – am 11. Dezember – informierte das Ischler Wochenblatt über die nützliche Erfindung des "Herrn Karl Hubert Laß, Patentinhaber in Schärding". Dieser brachte sein "verbessertes Haarwuchsmittel Laßlin (früher Berthalin), mit welchem wunderbare Erfolge erzielt werden, in den Handel". 

Firmen-Innovationen bei Schwarzmüller, EVG & Frauscher

Auch zahlreiche Firmen im Bezirk Schärding forschen seit Jahren an neuen Technologien und bringen ihre Erfindungen auf den Markt – darunter etwa das Freinberger Unternehmen Schwarzmüller, die Firma Frauscher in St. Marienkirchen bei Schärding oder EVG in St. Florian am Inn.
Rund 50 Patente wurden bei Schwarzmüller in Summe bereits erfolgreich eingereicht. Seit 2021 gibt es laufend weitere Einreichungen – rund zwei bis drei pro Jahr. Christoph Schöndorfer, Vice President Innovation von Schwarzmüller, erklärt: "Schwarzmüller verfolgt seit jeher das Ziel, mit intelligenten und nachhaltigen Produkten für Güterver- und -entsorgung Lösungen für eine lebenswerte Zukunft auch nachfolgender Generationen zu entwickeln." Das Wichtigste dabei sei es, immer die optimale Lösung für jeden Anwendungsfall zu finden – intelligente Fahrzeuge eben. "Waren es zu Beginn vor 150 Jahren Fässer auf Pferdefuhrwerken, so sind es heute Mineralöltanks für Treibstoffe und morgen dann schon Wasserstofftransportlösungen. Oder auch unsere vergangenes Jahr angekündigte und erst kürzlich erfolgreich getestete mobile Landeplattform für Cargo-Drohnen", führt Schöndorfer aus. 

Erfindungsreichtum reißt nicht ab

Und der Erfindungsreichtum der Schärdinger reißt nicht ab. Sieben neue Patente wurden 2020 von Personen oder Unternehmen im Bezirk Schärding angemeldet. Vom Mundnasenschutz über ein Etagenbeet bis hin zum Fenster ohne sichtbaren Rahmen. 2021 waren es acht. Und 2022 sind, obwohl das Jahr noch nicht um ist, bereits 12 neue Patente aus dem Bezirk Schärding in der Datenbank des Österreichischen Patentamts (Stand: 14. November 2022) gespeichert.

Infos zum Anmelden von Patenten

Ein Patent schützt eine Erfindung. Wer ein Patent beim Österreichischen Patentamt anmeldet, hat damit das alleinige territorial und zeitlich begrenzte Recht, diese Erfindung in Österreich betriebsmäßig herzustellen, zu vertreiben und zu gebrauchen. Der private Gebrauch des Patentgegenstandes ist jedoch jedermann gestattet.
Erfindungen müssen neu und erfinderisch sein. Zu ihnen zählen etwa wissenschaftliche Theorien, Pläne oder Verfahren für gedankliche Tätigkeiten, ästhetische Formschöpfungen oder die Entdeckung eines Bestandteils des menschlichen Körpers. Wichtig dabei ist: Die Erfindung darf bis zum Zeitpunkt der Patentanmeldung noch nicht irgendwo auf dieser Welt veröffentlicht worden sein.

Auf der Homepage des Österreichischen Patentamts finden Sie Informationen, Wissenswertes und Formulare zur Patentanmeldung und was dabei alles zu beachten ist.

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