Münzkirchen
Häuserchronik und Ahnentafel lassen Geschichte aufleben

Die Häuserchronik und Ahnentafel sind am Gemeindeamt Münzkirchen nur in Kombination erhältlich. Der Autor Wilhelm Tischer erfasste darin die bestehenden und auch nicht mehr existierenden Häuser der Hofmark Münzkirchen, die bis spätestens Anfang der 1960-er Jahre errichtet worden waren – insgesamt 220 Häuser. Der Hobbyhistoriker beschrieb dabei nicht nur den faktischen Werdegang und Besitzerwechsel der Liegenschaften, sondern erfasste auch wichtige Ereignisse, Familienschicksale und allgemeine Gegebenheiten der damaligen Zeit. | Foto: Gemeinde Münzkirchen
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  • Die Häuserchronik und Ahnentafel sind am Gemeindeamt Münzkirchen nur in Kombination erhältlich. Der Autor Wilhelm Tischer erfasste darin die bestehenden und auch nicht mehr existierenden Häuser der Hofmark Münzkirchen, die bis spätestens Anfang der 1960-er Jahre errichtet worden waren – insgesamt 220 Häuser. Der Hobbyhistoriker beschrieb dabei nicht nur den faktischen Werdegang und Besitzerwechsel der Liegenschaften, sondern erfasste auch wichtige Ereignisse, Familienschicksale und allgemeine Gegebenheiten der damaligen Zeit.
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Der gebürtige Münzkirchner Wilhelm Tischer hat auf mehr als 800 Seiten in zwei Büchern die Geschichte von 220 Häusern in der Hofmark Münzkirchen dokumentiert – samt den Schicksalen derer Besitzer. Veröffentlicht wurden die Werke im Dezember 2024.

MÜNZKIRCHEN. Rund sechs bis sieben Jahre und mehrere tausende Stunden recherchierte, arbeitete und schrieb Tischer an den beiden Büchern. Heraus kam eine 570 Seiten umfassende Häuserchronik samt einer 290 Seiten starken, die Chronik ergänzenden Ahnentafel. Darin erfasste Tischer die bestehenden und auch nicht mehr existierenden Häuser der Hofmark, die bis spätestens Anfang der 1960-er Jahre errichtet worden waren – insgesamt 220 Häuser. Der Hobbyhistoriker beschrieb dabei nicht nur den faktischen Werdegang und Besitzerwechsel der Liegenschaften, sondern erfasste auch wichtige Ereignisse, Familienschicksale und allgemeine Gegebenheiten der damaligen Zeit, mit denen die Menschen zu kämpfen hatten. Wie etwa Feuerbrünste, Hunger, Seuchen und Kriege. Manche Hausbeschreibungen reichen sogar bis ins Jahr 1581 zurück. 

Früher: Hohe Kindersterblichkeit

Das Thema "hohe Kindersterblichkeit" im 19. Jahrhundert verdeutlicht etwa das Beispiel der Familie Mathias und Anna Tischler, die ab dem Jahr 1853 im Haus Nr. 70, dem späteren Molkereiverwaltungsgebäude lebte. Das Ehepaar zeugte zwölf Kinder, ist in der Ahnentafel unter "Geburt und Tod" zu lesen: "Die ersten sieben Kinder wurden entweder tot geboren oder starben kurz nach der Geburt. Die nachfolgenden Kinder, nämlich die Tochter Anna (*1864) lebte einen Monat, der Sohn Josef (*1865) ein halbes Jahr, die Tochter Elisabeth (*1866) drei Wochen und der Sohn Franz (*1868) ein dreiviertel Jahr. Als 1872 die Tochter Aloisia geboren wurde, lebte keines ihrer elf Geschwister mehr. Die Mutter konnte nun wenigstens dieses Kind großziehen, das nach so viel Leid vielleicht ihr einziger Trost war, jedoch auch Aloisia wurde ihr genommen. Es starb 1882 und wurde knapp zehn Jahre alt. Der Vater war bereits tot, die Mutter starb ein Jahr später."

Ortschef Helmut Schopf (links) sieht in den beiden Bänden ein "reichhaltiges Geschichtswerk, in dem man jedes Mal, wenn man es zur Hand nimmt, etwas Neues entdeckt". Der gebürtige Münzkirchner Wilhelm Tischer (rechts) schrieb sechs bis sieben Jahre an den beiden zusammen über 800 Seiten umfassenden Werken.  | Foto: Gemeinde Münzkirchen
  • Ortschef Helmut Schopf (links) sieht in den beiden Bänden ein "reichhaltiges Geschichtswerk, in dem man jedes Mal, wenn man es zur Hand nimmt, etwas Neues entdeckt". Der gebürtige Münzkirchner Wilhelm Tischer (rechts) schrieb sechs bis sieben Jahre an den beiden zusammen über 800 Seiten umfassenden Werken.
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Blickfeld in vergangene Zeiten für jedermann

Tischer zog seine Informationen aus verschiedensten Quellen. "Eine erste Orientierung bot die 'Geschichte einiger Häuser von Münzkirchen' von Altbürgermeister Martin Zauner. Weiter zurückgehend folgten Einträge im Alten Grundbuch, die Aufzeichnungen der Herrschaft St. Martin, die Matriken der Pfarre Münzkirchen und Steuerbücher aus der Zeit der bayerischen Verwaltung. Außerdem Zeitungsausschnitte, Bilder, Partezettel, Karten, Kataster, Ortspläne, Chroniken und mehr", zählt Tischer auf. 
Ortschef Helmut Schopf sieht in den beiden Bänden ein "reichhaltiges Geschichtswerk, in dem man jedes Mal, wenn man es zur Hand nimmt, etwas Neues entdeckt". Durch die "Erläuterung zu den Quellen, die Beschreibungen von Handwerk und Gewerbe, wie auch durch die vielen geschilderten Ereignisse, die sich nicht bloß auf Münzkirchen beschränken, sondern die ganze bayerisch-österreichische Lebenswelt betreffen, eröffnen die Bücher für jedermann ein Blickfeld in längst vergangene Zeiten", sagt Schopf.  
Erstanden werden können Häuserchronik samt Ahnentafel nur in Kombination am Gemeindeamt Münzkirchen. Kosten: 75 Euro.

Die Häuserchronik und Ahnentafel sind am Gemeindeamt Münzkirchen nur in Kombination erhältlich. Der Autor Wilhelm Tischer erfasste darin die bestehenden und auch nicht mehr existierenden Häuser der Hofmark Münzkirchen, die bis spätestens Anfang der 1960-er Jahre errichtet worden waren – insgesamt 220 Häuser. Der Hobbyhistoriker beschrieb dabei nicht nur den faktischen Werdegang und Besitzerwechsel der Liegenschaften, sondern erfasste auch wichtige Ereignisse, Familienschicksale und allgemeine Gegebenheiten der damaligen Zeit. | Foto: Gemeinde Münzkirchen
Ortschef Helmut Schopf (links) sieht in den beiden Bänden ein "reichhaltiges Geschichtswerk, in dem man jedes Mal, wenn man es zur Hand nimmt, etwas Neues entdeckt". Der gebürtige Münzkirchner Wilhelm Tischer (rechts) schrieb sechs bis sieben Jahre an den beiden zusammen über 800 Seiten umfassenden Werken.  | Foto: Gemeinde Münzkirchen

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