Thomas Scherer
Er steht Gemeinden in Sachen Mobilität zur Seite

- Thomas Scherer ruft Gemeinden im Bezirk Schärding dazu auf, bezüglich Mobilitätsprojekten mit ihm Kontakt aufzunehmen.
- Foto: Regionalmanagement OÖ
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Thomas Scherer ist seit 2021 Mobilitätsmanager für die Region Innviertel-Hausruckviertel.
BEZIRK SCHÄRDING. Als solcher fungiert er als Ansprechpartner für Gemeinden in Mobilitätsfragen. Er hat einen direkten Draht zur Straßenbau- und Verkehrsabteilung und agiert als Bindeglied zwischen Land und Gemeinden. Seine Stelle gehört zum Regionalmanagement Oberösterreich.
"Oft haben die Gemeinden schon ein Ziel vor Augen und was sie möchten, wissen aber nicht, wie sie dorthin kommen", so Scherer. "Hier unterstützen wir mit unserem Wissen und der Beratung, welche Förderungen es dafür gibt."
Nur weil die Gemeinde einen Radweg baut, heißt das nicht automatisch, dass der Radverkehr angekurbelt wird, gibt er zu bedenken. Der Mobilitätsmanager kann bei Projekten von der ersten Idee bis zur Umsetzung als Prozessbegleiter hinzugezogen werden – dieser Service ist für Gemeinden kostenlos. "Je kleiner die Gemeinde, desto größer ist meist der Beratungsbedarf – schlichtweg, weil es oft das erste Mal ist, dass ein Projekt umgesetzt wird", so Scherer. Das Angebot betrifft die gängigen Mobilitätsformen vom Zufußgehen über Radfahren und E-Bike. Für den öffentlichen Nahverkehr und die Bahn ist er nicht der richtige Ansprechpartner – sehr wohl aber für den Weg bis zur Haltestelle oder zum Bahnhof. Mit der neu geschaffenen Stelle möchte der 34-Jährige etwas weiter bringen: "Ziel ist es, Sachen, die gut funktionieren, als Best Practice zu nehmen und dranzubleiben", so Scherer.
Best Practice kopieren
Als Beispiel nennt er "Taufkirchen Mobil", einen gemeindeinternen Fahrdienst, der als Verein organisiert ist. Oder die "Maxi Taxi Gutscheinaktion" im Mattigtal – hier konnten sich Bürger zehnmal 2-Euro-Gutscheine für lokale Taxiunternehmen abholen. In der erfolgreichsten Gemeinde haben 15 Prozent der Bevölkerung dieses "Zuckerl" in Anspruch genommen. Auch das Etablieren eines Mikro-ÖV-Systems wäre ein Zukunftswunsch. Darunter versteht man bedarfsorientierte Transportsysteme, welche die am Land oft große Lücke von der Haustür bis zur nächsten Bus- oder Bahnhaltestelle schließen. Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich die Leader Region Sauwald-Pramtal damit:
"Der Bedarf für Mikro-ÖV ist sicherlich gegeben, und auch die Konzepte liegen vor – doch noch ist es für die meisten Gemeinden viel zu teuer", erklärt Leader-Manager Johannes Karrer.
Auch beim Mobilitätsgipfel von Hotspot Innviertel gemeinsam mit Leader, Bürgermeistersprechern und Innviertler Landtagsabgeordneten vor zwei Wochen war Mikro-ÖV ein Thema. Diskutiert wurde ebenso ein Konzept zur Verbesserung von Alltags- und Freizeitwegen mit dem Rad. Noch ist das Auto Fortbewegungsmittel Nummer 1 und das meistens auch noch allein. Bewusstseinsbildung hin zu aktiver Mobilität, gerade für Kurzstrecken, ist Thomas Scherer ein wichtiges Anliegen – aber bitte ohne erhobenen Zeigefinger: "Aktive Mobilität reduziert die Verkehrsbelastung, ist gesund und entschleunigt. Zudem ist es ein Beitrag zum Umweltschutz", so Scherer.
Zur Sache:
Das Mobillitätsmanagement und das Land OÖ rufen zur Teilnahme an der Mobilitätserhebung 2022 auf. Bis 31. Oktober können sich Haushalte in Oberösterreich, Salzburg sowie den niederösterreichischen Bezirken Amstetten und Waidhofen an der Ybbs anmelden. Teilnehmer bekommen dann ihre Zugangsdaten per Mail zugesandt und können ihren persönlichen Mobilitätsbericht abgeben. "Nur wenn wir über das Mobilitätsverhalten unserer Bevölkerung Bescheid wissen, ist eine zielgerichtete und bedarfsorientierte Mobilitätsplanung sinnvoll", so Verkehrslandesrat Günter Steinkellner. Die Daten liefern wichtige Grundlagen für Verkehrsprognosen und -konzepte. Anmeldung unter: verkehrserhebung-2022.at
Kontakt zu Mobilitätsmanager Thomas Scherer:
thomas.scherer@rmooe.at
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