Ausnahmekönner
Ein Prosit auf zwei Schardenberger Urgesteine
Zwei Schardenberger Urgesteine prägen seit Jahrzehnten das kirchliche und kulturelle Leben in der Gemeinde. Einer als "Trostspender", und der andere als begnadeter Musiker.
SCHARDENBERG. Gemeint sind Georg Burgholzer, vulgo „Brambauer Schoß“ und Franz Gruber, gelernter Rechenmacher. Körperlich und geistig sind beide trotz hohem Alter noch gut beisammen. Burgholzer ist 95 Jahre alt und Gruber feiert am 26. Jänner seinen 94. Geburtstag. Beide treffen sich jeden Sonntag nach dem Kirchgang zum Frühschoppen beim Schardenberger Kirchenwirt. Während Burgholzer über 33 Jahre Trost spendende Worte beim Rosenkranzgebet mit den Angehörigen bei den Todesfällen sprach, hat er insgesamt 420 Beerdigungen begleitet. Nicht nur als Vorbeter, sondern hat sich auch um die Sterbebilder und die „Leuchter“ gesorgt. Besonders das Tischgebet vor dem Totenmahl war ihm ein großes Anliegen. Der 95-jährige hat übrigens in der Wallfahrtspfarrei vor knapp 40 Jahren das Beten des Rosenkranzes vor jeder Heiligen Messe eingeführt. Das ist heute noch Tradition und beispielgebend für andere Pfarren in der Diözese Linz. Gruber ist Ehrenobmann der Trachtenmusikkapelle Schardenberg. Er war jahrzehntelang aktives Mitglied der Kapelle. Aber nicht nur mit Instrumenten kann der ehemalige Posaunist umgehen, sondern verstärkt seit 77 Jahren jeden Sonntag und bei den Begräbnissen mit seiner kräftigen Stimme seine Kollegen den Kirchenchor. Er war auch Gründungsmitglied des legendären „Schardenberger Viergesanges“.
77 Jahre Kirchenchor
Seine Kulturaktivtäten wurden mit der goldenen Ehrennadel der Gemeinde gewürdigt. Er ist auch Träger des Goldenen Verdienstkreuzes des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes. Bei den verschiedenen Stammtischen, an denen sich die Beiden auch wochentags treffen, sind die betagten Schardenberger gern gesehene Gäste. Ihre Stammtischfreunde lauschen aufmerksam mit, wenn so manche Episoden der Oldies auf den Tisch kommen. Sogar Schardenbergs Kirchenwirt Roberto Cosic lacht darüber, kommt ins Schwärmen und spendiert seinen Stammtischbrüdern ab und zu ein gutes Tröpferl Wein …
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