Taufkirchen an der Pram
Dreiköpfige ukrainische Familie sucht neue Bleibe
Georg Ezinger aus Taufkirchen beherbergt seit einem Jahr Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine – nun suchen drei von ihnen eine neue Bleibe.
TAUFKIRCHEN AN DER PRAM. Vor ziemlich genau einem Jahr brach der fürchterliche Krieg in der Ukraine aus. Seitdem ist für die Menschen, die dort leben, nichts mehr wie es war. Georg Ezinger, Unternehmer aus Taufkirchen an der Pram, hat in seinem Haus neun Ukrainer aufgenommen. Gleich nach Kriegsausbruch meldete er beim Bund, dass er eine Unterbringungsmöglichkeit hat. "Ich bin schon viel gereist, unter anderem nach Kambodscha und habe gesehen, welche Folgen ein Krieg hat und vor allem, wenn die Nachbarländer nicht helfen. Wenn so etwas passiert, darf man die Menschen nicht links liegen lassen", so seine Überzeugung. Die Familien seien ihm mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Dass die Hilfsbereitschaft nach einem Jahr Krieg schon nachgelassen hat, sei leider normal, so Ezinger."Aber wenn Leute denken, dass es Flüchtlingen so gut geht oder sie alles bekommen, kann ich das nicht nachvollziehen. Es möchte sicherlich niemand tauschen." Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende haben die Ukrainer, die nun in Taufkirchen leben, nicht.
Familie musste zweimal flüchten
"Wir sind in Donezk aufgewachsen. Als der Krieg auf der Krim 2014 ausbrach, zogen wir nach Dnipro", berichtet Svitlana. Doch auch dort währte ihr Leben in Frieden und Sicherheit nicht lange. Als Russland die Ukraine angreift, müssen sie erneut flüchten und kommen am 28. März nach Österreich. Inzwischen ist Dnipro schwer umkämpft und quasi an der Frontlinie. Da es mit so vielen Personen im Haus zu eng wird, suchen Svitlana, ihr siebenjähriger Sohn Vova sowie Oma Olga mit Hund Sava eine Wohnung. Wichtig wäre eine gute Verkehrsanbindung mit Bus oder Zug. Ideal wären daher Schärding, St. Florian am Inn oder Andorf, es dürfen aber auch andere Gemeinden sein. Svitlana spricht bereits gut Deutsch und ist auf der Suche nach einem Job. 600 Euro dürfte die Wohnung kosten. Etwa 300 Euro stammen aus der Grundversorgung des Landes Oberösterreich, welche die Caritas FHI auszahlt, etwa 300 Euro kann die Familie selbst aufbringen.
Hat eine Familie Anspruch auf Leistungen aus der Grundversorgung des Landes OÖ – es erfolgt eine Überprüfung der Hilfsbedürftigkeit – dann beträgt der maximale Mietzuschuss für eine Familie 330 Euro. Wenn Vertriebene aus der Ukraine eine Arbeit aufnehmen, kann der Anspruch auf Grundversorgung (teilweise) entfallen.
Wer eine Bleibe für die Familie hat, kann sich bei Georg Ezinger unter 0676/4119839 melden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.