Leerstand in Freinberg und Raab
Betreubares Wohnen in fast allen Gemeinden ausgelastet

- Amtsleiter Alois Burgholzer und Bürgermeister Anton Pretzl würden sich freuen, wenn jemand einzieht.
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125 Betreubare Wohnungen in elf Gemeinden fast voll belegt, nur Freinberg und Raab haben Leerstand.
BEZIRK SCHÄRDING (juk). Elf Gemeinden des Bezirkes bieten in Form von Betreubarem Wohnen insgesamt 125 Wohneinheiten an. Und die sind derzeit fast überall voll belegt – siehe Infokasten weiter unten. Nur in Raab steht eine und in Freinberg sind drei Wohnungen frei. Dazu Bezirkshauptmann und SHV-Obmann Rudolf Greiner: "Beim Betreubaren Wohnen hat der Sozialhilfeverband keine Steuerungsmöglichkeiten. Meine Empfehlung ist, dass die elf betroffenen Gemeinden direkt untereinander in Kontakt treten und bei Leerstand Überlegungen zu zusätzlichen Betreuungsangeboten anstellen." Denn während in Freinberg drei Wohnungen leer stehen, gibt es in Schardenberg sechs Voranmeldungen. "Wir machen sicher kein Geheimnis daraus, dass es woanders freie Wohnungen gibt. Aber der Vorteil am Betreubaren Wohnen ist, dass sie im Alter in der Heimatgemeinde bleiben können, weil sie hier Anschluss haben", so Schardenbergs Ortschef Josef Schachner. Daher habe sich bisher noch niemand für den Umzug nach Freinberg entschieden.
"Wir würden jederzeit Interessierte aus anderen Gemeinden in unserem Betreubaren Wohnen aufnehmen."
Bürgermeister Anton Pretzl ist über die Situation alles andere als glücklich: "Wir würden jederzeit Interessierte aus anderen Gemeinden in unserem Betreubaren Wohnen aufnehmen." Für die Gemeinde ist der Leerstand auch eine finanzielle Belastung: Ab dem vierten Monat ohne Mieter muss sie nämlich die Mietkosten übernehmen. Eine der Wohnungen ist seit Februar 2016 nicht mehr besetzt. In Taufkirchen funktioniert der Austausch hingegen schon gut: "In unserem Betreubaren Wohnen sind mehr Auswärtige als Taufkirchner", berichtet Bürgermeister Paul Freund von den 14 Wohneinheiten. Erst vor kurzem habe er einer Bewohnerin zum 80. Geburtstag gratuliert, die aus St. Aegidi kommt. "Wir haben durch die Hilfe eines Arbeitskreises ein belebtes Haus, das spricht sich herum." Bis auf Münzkirchen führt jede vollbesetzte Gemeinde eine Warteliste oder hat Voranmeldungen.
Wartelisten täuschen teilweise
Die Wartelisten täuschen jedoch, denn viele Bürger melden sich vorsorglich an, ist aus Schardenberg, St. Marienkirchen oder Andorf zu hören: "Aber Wohnungen werden nicht danach vergeben, wie lange man schon auf der Liste steht", betont Bürgermeister Pichler. Eine Kriterienliste des Landes entscheidet, wer den akutesten Bedarf hat. Der Trend geht in Richtung heimgebundene Wohnungen, so Greiner. Das sind Wohnungen mit Anbindung an ein Pflegeheim, in denen man bis zu einem gewissen Grad an Pflegebedürftigkeit leben kann. In Schärding werden am Neubau Tummelplatz 27 heimgebundene Mietwohnungen geschaffen. Auch Andorf erweitert sein Angebot, bestätigt Pichler.
Belegzahlen Betreubares Wohen:
Schärding: 23 Wohnungen an zwei Standorten, alle belegt, Warteliste
St. Marienkirchen: 17 Wohnungen, alle belegt, Vormerkungen vorhanden
Taufkirchen: 14 Wohnungen, alle belegt, Warteliste mit 5 Personen
Andorf: 11 Wohnungen (+ eine Wohneinheit als Gemeinschaftsraum), alle belegt, 20 Wohnungsbewerber vorgemerkt
Schardenberg: 11 Wohnungen, alle belegt, 6 Voranmeldungen
Riedau: 10 Wohnungen, alle belegt, Voranmeldungen da
Kopfing: 9 Wohnungen, alle belegt, 11 Voranmeldungen
Freinberg: 9 Wohnungen, 3 davon frei
Raab: 8 Wohnungen, davon 1 frei
Münzkirchen: 7 Wohnungen, alle belegt, keine Warteliste
St. Florian: 6 Wohnungen, alle belegt, 3 Vormerkungen






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