Warum man trotz Freunden einsam sein kann

- Während der Weihnachstzeit leiden viele Menschen an Einsamkeit.
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Gerade während der Zeit um Weihnachten fühlen sich viele Menschen einsam – doch es gibt Hilfe.
BEZIRK (ebd). „Das Gefühl der Einsamkeit beginnt im Kopf und hat wenig mit der Anzahl an sozialen Kontakten zu tun“, erklärt der Schärdinger Psychologe Thomas Ortner. Denn: Es gibt Menschen, die jeden Tag an ihrem Arbeitsplatz auf Kollegen treffen, in einem Großraumbüro sitzen oder abends mit Bekannten ein Glas Wein trinken gehen – und trotzdem würden sie sich als einsam bezeichnen. „Einsamkeit hat nichts mit der An- und Abwesenheit von Menschen zu tun. Sie ist auch nicht an die Anzahl von Menschen gebunden, die man kennt. Wer einsam ist, dem fehlen nicht nur Menschen – sondern das Gefühl, von ihnen beachtet, anerkannt und gebraucht zu werden. Es charakterisiert oftmals eine tiefe Unzufriedenheit mit den Beziehungen, die schon bestehen“, erklärt der Experte.
Tiefe Unzufriedenheit
Aktuelle Studien belegen, dass Einsamkeit ein ähnlich großer Risikofaktor für die Gesundheit ist wie etwa Übergewicht oder Rauchen, denn Einsamkeit wirkt sich negativ auf unseren Blutdruck, die Schlafqualität, das Herzinfarktrisiko und andere Gesundheitsfaktoren aus. Vor allem im Erwachsenenalter nimmt das Gefühl der Einsamkeit zu. Einsamkeit als Warnsignal tritt häufig dann auf, wenn sich das eigene Leben verändert, wie etwa bei Umzügen, nach der Kündigung im Job oder wenn man von seinem Partner verlassen wurde. Entscheidend dafür, ob das Alleinsein als Einsamkeit empfunden wird ist, ob die Situation freiwillig gesucht oder ob sie von außen auferlegt wurde.
An der Wahrnehmung arbeiten
Ein wesentlicher Punkt, der Einsamkeit entgegen zu wirken, ist es an der eigenen Wahrnehmung zu arbeiten und zu versuchen, diese zu ändern. „Die Betroffenen sollten dabei beispielsweise die Gedanken über sich selbst verändern und versuchen, die eigene Person in einem besseren Licht zu sehen. Zudem geht es auch darum, dass die Betroffenen lernen, nicht sofort davon auszugehen, dass andere Menschen negativ über sie denken“, erklärt Ortner und fügt hinzu, dass wirksame Maßnahmen also nicht nur darauf abzielen sollen, einsame Menschen mehr mit anderen in Kontakt zu bringen oder ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern."


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