Lehár Festival Bad Ischl: Rückblick und "Aufbruch in eine neue Zeit"
Thomas Enzinger und Hannes Heide blicken auf eine 32 Vorstellungen umfassende Saison 2017 zurück – insgesamt wurden rund 19.200 Besucher verzeichnet
BAD ISCHL. Gemeinsam luden Lehár Festival-Intendant Thomas Enzinger und Hannes Heide zum Rückblick auf die Saison 2017 ein. Diese war mit der Vorstellung am 3. September zu Ende gegangen. Und die Zahlen können sich durchaus sehen lassen: 19.298 Besucher genossen – verteilt auf 32 Vorstellungen und zwei Liedermatineen – das Festival, an dem 130 Mitarbeiter aus 20 Ländern beteiligt waren. Zu sehen waren "Die lustige Witwe", "Saison in Salzburg" und "Kaiserin Josefine".
"Mit der heurigen Saison hat nun auch eine Ära geendet", so Heide, der sich für den jahrelangen Einsatz von Michael Lackner bedankte. Und weiter: "Das Festival war wieder ein großer Erfolg. Das Ziel, möglichst viele Menschen für das Musik und Unterhaltungstheater zu begeistertn, wurde in jedem Fall erreicht."
Vom Verwalter zum Gestalter
"Auch ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Festival-Saison hier in Bad Ischl", so Enzinger. "Bislang war ich ja nur der Verwalter von Michael Lackners Arbeit, aber jetzt geht es für mich richtig los. Ich werde den guten Weg weiter beschreiten und bin stolz, das größte Festival in Oberösterreich leiten zu drüfen."
Das erklärte Ziel ist es, das Festival und seine Türen einer neuen Generation zu öffnen und damit auch in eine neue Zeit aufzubrechen: "Ich will das Klassische erhalten und um neue Elemente erweitern", erklärt Enzinger bei seiner Programm-Vorstellung. Den Anfang macht "Die Blume von Hawaii", welche die Premiere am 14. Juli 2018 feiern wird. "Es ist eine Mischung aus klassischer Operette und Musicial, die aber auch Jazz-Elemente enthalten wird", freut sich der Intendant. Am 21. Juli 2018 wird "Das Land des Lächelns" von Franz Lehár seine Premiere haben. "Das passt auch perfekt zum 70. Todestag von Lehár", ergänzt Enzinger, der versichert, dass es eine großartige Besetzung geben wird. Komplettiert wird das Hauptprogramm mit "Sissi in Concert". Mit Zusatzprogrammpunkten, wie "Reha mit Lehár" oder dem Symposium "Die Blume von Hawaii – Fremdheit, Migration, Musiktheatier" und der jungen Operette soll der Festival Sommer abgerundet werden.
Enzinger freut sich auf viel Neues
Abgesehen vom Festival-Programm konnte Enzinger viele Neuheiten präsentieren. So wurde für das CI ein neuer Weg eingeschlagen. Das Logo exisistiert in verschiedensten Farbvarianten. "Wir versuchen auch, in den Neuen Medien präsenter zu sein", sind sich Enzinger und Inez Ardelt, Presse & Kommunikation, einig. Inhalte werden multimedial aufbereitet und über verschiedenste Kanäle verteilt. Neu ist auch die Website, die ab Oktober online gehen wird. Diese wird einen Webshop enthalten. "Ebenso stolz sind wir auf das neue Abo-System, welches unkompliziert günstige Angebote liefert", erklärt der Intendant.
Ziel: Budget weiter aufstocken
"Das, was die Hauptverantwortlichen hier rund ums Jahr leisten, würden manche als Selbstausbeutung bezeichnen", so Enzinger, "ich selbst sehe es als besonderes Engagement für die Sache." Es sei gar nicht möglich, die mühen des kleinen kleinen Kernteams finanziell entsprechend abzugelten. Insgesamt finanziert sich das Festival zu 85 Prozent aus den Ticketverkäufen, der Rest kommt von Sponsoren. "Mit knapp über 19.000 Besuchern war der Kartenverkauf in etwa mit 2016 vergleichbar", resümiert Enzinger. Ziel sei es jedoch, die 20.000er-Marke zu knacken und weiterhin Gelder aufzutreiben. "Für mich ist aber klar, dass ich nicht an der Qualität sparen werde." Ihm sei von Landeshauptmann Stelzer auch für die nächsten Jahre eine entsprechende Unterstützung zugesichert worden.
Akusik soll verbessert werden
"Mir wäre es auch wichtig, die akustische Qualität des Saales zu verbessern", hofft der Festival-Intendant auf den finanziellen Spielraum. Momentan höre es sich – je nachdem, wo man sitzt – schon sehr unterschiedlich an. "Über den Sommer habe ich schon zwei Analysen erstellen lassen, konkrete Pläne gibt es aber noch nicht."
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