Zweihöchstes Restaurant in OÖ wird am Krippenstein wiedereröffnet
OÖ-Seilbahnholding investiert vier Millionen Euro in „Wiederbelebung“ von Krippenstein-Restaurant auf 2042 Metern Seehöhe – von Thomas Kramesberger.
KRIPPENSTEIN. Bauarbeiten im Dachsteingebirge sind immer so eine Sache: Naturschutz, UNESCO und Umweltanwaltschaft – Papierkrieg und Einsprüche noch und nöcher. Davon kann auch die Schweighofer Privatstiftung ein Liedchen singen. Die niederösterreichischen Holzindustriellen hängen seit geraumer Zeit in der Bürokratie-Warteschleife.
Wie die BezirksRundschau berichtete, will Schweighofer eine Baustraße auf 1800 Metern Seehöhe errichten. 2012 kauften die Niederösterreicher die ehemalige Bundesheerkaserne am sogenannten Oberfeld. Geplant ist, dort ein Luxushotel für betuchte Gäste zu errichten. „Es geht voran, wir sind hart am Arbeiten. Aber es ist noch nichts endgültig unter Dach und Fach“, sagt Johannes Marek, der das Projekt firmen-intern betreut. Die Niederösterreicher hoffen im Frühjahr, oder spätestens im Sommer, einen postiven Bescheid für die geplante Baustraße auf das Oberfeld zu bekommen.
Vier Millionen für Restaurant
Schneller dürfte es da in der unmittelbaren Nachbarschaft gehen. Wie Alfred Bruckschlögl gegenüber der BezirksRundschau bestätigt, investiert die Seilbahnholding am Krippenstein vier Millionen Euro.
Das ehemalige Berghotel-Krippenstein auf 2042 Metern Seehöhe, das 2003 stillgelegt wurde, soll quasi revitalisiert werden. Geplant ist aber kein Hotel, sondern ein Restaurant mit 150 Sitzplätzen und einem Seminarraum. Seit 2003 diente das Gebäude „nur“ mehr als Bergstation der Seilbahn und verursachte hohe Kosten.
„Das ehemalige Berghotel Krippenstein besteht aus einem Gastronomie- und Hoteltrakt, die sich in einem äußerst schlechten baulichen Zustand präsentieren“, hieß es bereits 2007 in einem Gutachten des Landesrechnungshofs. Die laufenden Kosten veranschlagten die Prüfer damals bei 50.000 Euro pro Jahr. Nachdem in den letzten Jahren kein Investor gefunden wurde, packt die Seilbahnholding jetzt selbst an.
„Wir haben am Krippenstein im Sommer 90.000 Gäste und im Winter 50.000 – da brauchen wir, neben der Lodge, einfach eine weitere Möglichkeit, die Gäste zu verpflegen“, begründet Bruckschlögl das Eigeninvestment der Seilbahnholding.
Die Detailplanungen für den Umbau sollen in den nächsten 14 Tagen abgeschlossen sein. Grundsätzlich ist aber vorgesehen, den südlichen Teil des Gebäudes innen und (teilweise) außen umzubauen. Dort entsteht das neue Restaurant. Der nördliche Trakt könnte hingegen um zwei Stockwerke verkleinert und zu einer Garage für Pistengeräte und Co. umfunktioniert werden.
Baustart: Frühjahr 2015?
Läuft alles nach Plan, soll mit dem Bau noch im Frahjahr 2015 begonnen werden – allerdings ist das von der Schneeschmelze abhängig. Gleiches gilt für die Eröffnung des neuen Restaurants: Wenn Frau Holle mitspielt und der Krippenstein nicht schon im Herbst 2015 wieder im Schnee versinkt, ist die Eröffnung heuer möglich. Sonst spätestens 2016. Laut Bruckschlögl ist man auch schon in Verhandlung mit einem Pächter – dem Vernehmen nach ist der Schönbergalm-Betreiber erste Wahl.
Zur Sache – Baustraße auf das Oberfeld
Seit die BezirksRundschau im August 2014 über die geplante Baustraße auf dem Dachstein berichtete, wird darüber intensiv diskutiert. Interessanterweise wird die Seilbahnholding für ihr Krippenstein-Projekt teilweise die selbe Baustraße wie die Schweighofer-Gruppe benützen. Der Beton würde zwar per Hubschrauber auf 2100 Meter geflogen – größere Materiallieferungen, zwischen sieben und zehn Tonnen, könnten hingegen via Baustraße angliefert werden. „Mit Spezialfahrzeugen können wir die bestehenden Pisten als Baustraße nutzen“, sagt Seilbahnholding-Chef Alfred Bruckschlögl.
Sollte die Baustraßen-Genehmigung für das Schweighofer-Projekt am Oberfeld nicht erteilt werden, könnte das Projekt noch wackeln. Einzige Alternative wäre dann, die Bauarbeiten per Hubschrauber durchzuführen. Dies wäre bei einem Projekt dieser Größe (ökologisch und ökonomisch) wohl kaum möglich.
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