Interview

Peter Seebacher spricht übers Laufen in der Natur

Das Bad Ischler Lauf-Ass Peter Seebacher ist aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Der 35-Jährige startet für das Team "De Bettin Sparkasse Salzkammergut" und organisiert unter dem Motto #badischllaeuft den Katrin-Berglauf, Voigas17 und den Kaiserlauf.

BAD ISCHL. Im Interview spricht Peter Seebacher über den Laufsport und was Trailruns so besonders macht.

BezirksRundSchau: Seit wann bist du im Laufsport engagiert und wie kam es dazu?
Seebacher: Ich habe in meinem Heimatort Schlierbach mit acht Jahren die Entscheidung für die Sektion Leichtathletik anstatt der Sektion Fußball getroffen. Über diverse Kinderläufe, Stadionbewerbe in der Jugend kam ich zum Halbmarathon und Marathon auf der Straße. Nach einigen Jahren im Straßenlaufsport fing ich mit dem Trailsport an, was sich in den letzten Jahren bis hin zu den Ultratrails entwickelte.

Also warst/bist du auch bei Straßenrennen dabei!?
Neben einigen Stadtmarathons in Österreich (Wien, Linz, Bodensee) war ich auch in Amsterdam, Oslo und Frankfurt am Start. Dann entdeckte ich die Faszination Ultratrailrun und startete schon in Kapstadt und beim Mozart100 über die 100km+ Distanz.

Was unterscheidet den Trailsport von Straßenrennen bzw. auch von klassischen Bergläufen?
Grundsätzlich ist die Definition eines Trailruns sehr flexibel, weder Distanz noch Höhenmeter sind vorgeben, der Untergrund ist oftmals der Wald- und Wiesenweg, Schotterstraßen, aber im geringen Ausmaß auch manchmal eine Asphaltstraße. Es geht auch viel um das Lebensgefühl dabei. Ein klassischer Berglauf ist aber nach wie vor nur den Berg hinauf, also mit Ziel am Berg. Trailrunning inkludiert auch das bergab laufen und ist oftmals, aber nicht immer, eine Runde.

Wenn du dich entscheiden müsstest: Ein Rennen im Flachen oder auf Bergen – worauf würde deine Wahl fallen?
Generell für die Berge, wobei ich gerne einmal im Jahr einen Stadtmarathon laufe und bei regionalen Straßenläufen ebenso gerne am Start stehe.

Wenn es auch um Höhenmeter geht: Wie unterscheidet sich hier das Lauftraining vom „normalen Laufen“?
Ein Marathon Training zum Beispiel ist sehr konkret vorgeben. Du weißt genau, wann du wie weit und in welcher pace läufst. Du hast zB 1.000m Serien, Fahrtenspiele und den wöchentlichen LongRun. Beim Trailrunningtraining ist das nicht so konkret, du sammelst Kilometer und Höhenmeter pro Woche und bist in deinen Entscheidungen aber flexibler. Einheiten wie zB 3 bis 4 Stunden mit mindestens 1.500 Höhenmeter sind an einem schlechten Tag eher bei 3 Stunden, fühlst du dich gut und das Wetter ist schön, nimmst du eventuell noch einen weiteren Gipfel mit. Die Uhr ist mehr fürs aufzeichnen, Tempo ist nicht konstant und den Gegebenheiten angepasst.

Was muss man generell beachten, wenn man ins Trailrunning/Berglaufen einsteigen will? Viele denken, dass sie alles laufen müssen und haben Bedenken, dass Sie bergauf und bergab zu "schwach" sind. Aber nicht nur Trailrookies, sondern auch ganz viele Trailrunner, die seit Jahren den Sport leben, gehen bergauf anstatt zu laufen. Je nach Training und auch persönlicher Vorliebe gibt es immer einen Punkt bzw. eine Steigung, ab der es auch tatsächlich mehr Sinn macht zu gehen als zu laufen. Hier muss man auf seinen Körper hören, es gibt kein richtig und falsch. Natürlich sollte man Bergerfahrung haben und vor allem das Bergab laufen gehört genauso geübt. Grundsätzlich ist eine gewisse Fitness Voraussetzung. Man sollte auch immer einen Blick auf die Wettervorhersage werfen, ein Erste-Hilfe Set, Handy und genug Flüssigkeit mithaben.

Als Tipp für alle, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind: Was sind hier die besten Veranstaltungen im Bezirk?
Unser Bad Ischler Sparkasse Katrin-Berglauf und der Schafberglauf sind zwei absolute Klassiker im Salzkammergut, wenn es um Bergläufe geht. Mit dem Traunsee Bergmarathon haben wir im Bezirk eine tolle Veranstaltung, die es eigentlich schon länger als den Begriff Trailrunning gibt. Unser Bad Ischler Re/max Voigas17 am 6. August in Perneck/Bad Ischl ist mit seinen 17 Kilometern und 1.000 Höhenmetern sicher fordernd und teilweise auch technisch, dennoch auch für Trailrookies ideal um Wettkampfluft zu schnuppern. Mit der fünf Kilometer-Distanz haben wir auch eine richtige Trail-Einsteiger Strecke für die ersten Laufschritte auf wunderbaren Trails.

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