"Es wird sicher keine Materialschlacht geben"

Markus Siller (43) tritt bei der Ebenseer Bürgermeisterwahl am 30. Juni für die SPÖ an. | Foto: SPÖ
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BezirksRundschau: Sie sind seit 11. März amtsführender Bürgermeister – warum sind Sie in die Politik gegangen?
SILLER: Nachdem ich Berufsschullehrer wurde, bin ich vor einigen Jahren nach einem Gespräch mit Sabine Promberger (Landtagsabgeordnete, Anm.) zur Ebenseer SPÖ gestoßen. Mir wurden dann die „Schulagenden“ übertragen und nach jahrelanger Blockade konnten wir einen Konsens aller Parteien erreichen.
Für mich war das dann erstmals so richtig greifbar, dass man bewegen und gestalten kann. Das ist, was Spaß macht. Genauso war es beim Fachmarktzentrum: Denn ohne unseren Einsatz gäbe es dieses Zentrum nicht.

Wie überraschend war die Amtsübernahme für Sie selbst? Als Außenstehender hätte man eher auf Sabine Promberger getippt ...
Ja, klar. Aber das wäre nur gegangen, wenn Sie sich selbst extrem eingeschränkt hätte – Sabine ist ja immerhin schon Landtagsabgeordnete und SPÖ-Bezirksparteivorsitzende. Noch dazu Bürgermeisterin zu sein, wäre zeitmäßig extrem intensiv gewesen. Wir haben dann beschlossen, uns breiter aufzustellen – das war dann der Zeitpunkt, als man auf mich zugekommen ist.

Wie wollen Sie persönlich die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit gestalten?
Mein Zugang wird konsensorientiert sein, weil der Ort nur dann gewinnt, wenn man sich in der Gemeinde einigt. Ein „Drüberfahren“ mit Mehrheitsbeschlüssen gibt es sicher nicht. Ich sehe es als Auftrag, im Ort einen Konsens herzustellen – was wiederum im Autreten gegenüber dem Land OÖ sehr wichtig ist.

Thema Wahlkampf: Die ÖVP hat angeregt, gänzlich auf Plakate zu verzichten. Wird es dazu Gespräche geben?
Wir werden uns auf jeden Fall zusammensetzen und sind diesbezüglich gesprächsbereit. Wir werden sicher keine Materialschlacht veranstalten.

Abseits persönlicher Überlegungen – vor welchen Herausforderungen steht Ebensee?
Das wichtigste ist, die Rahmenbedingungen für Betriebsansiedelungen zu schaffen. Im Zuge der Überarbeitung des örtlichen Entwicklungskonzepts haben wir festgestellt, dass wir in Steinkogl noch Flächen haben, die sich hervorragend als Betriebsbaugebiet eigenen. Unser Bestreben ist es jetzt, diese Flächen auch als Industriegebiet zu widmen. Wir wollen also Jobs im Ort schaffen – nicht zuletzt, um die negative Auspendlerbilanz zu ändern.

Ist die Erweiterung des Fachmarktzentrums ein Thema?

Grundsätzlich ist das vorbereitet. Vom Betreiber, der Firma Immotop, wurde uns gegenüber angekündigt, dass eine Erweiterung geplant ist.

Das Hotel- und Appartementprojekt Trauneck wurde letztes Jahr präsentiert. Stimmt es, dass dort doch keine Appartments, sondern ein Hotel entsteht?
Alle Genehmigungen für den Bau liegen bereits vor. Die Firma könnte also morgen zu bauen beginnen – sie hat auch bereits eine Million Euro in den Kauf der Gründe und die Planung investiert. Das heißt: Das Projekt wird kommen. Allerdings wurde uns kommuniziert, dass es derzeit Probleme gibt, Investoren und entsprechende Partner zu finden. Angedacht ist nunmehr, das Sharing-Modell fallen zu lassen und einen reinen Hotelbetrieb zu machen – worüber wir uns auch sehr freuen würden.

Für die Gemeinde ist es somit egal ob Appartement-Hotel oder Hotel?
Ja. Für uns ist die touristische Nutzung relevant und dass dort keine Zweitwohnsitze entstehen. Dafür sind wir nicht zu haben.

Apropos Wohnen: Was kann die Gemeinde in puncto Wohnraum für die einheimische Bevölkerung tun?

Derzeit laufen zwei neue Projekte. 15 Mietkaufwohnungen entstehen am Salinenplatz und die LAWOG baut 16 Mietwohnungen in der ehemaligen Weberei.

Zum Abschluss: Wie ist der aktuelle Stand beim Pumpspeicherkraftwerk der Energie AG?

Entsprechende Einwendungen und Forderungen der Gemeinde wurden im Zuge des Genehmigungsverfahrens eingebracht. Und wir konnten auch schon Verhandlungserfolge – wie etwa einen Gehsteig oder Lawinenverbauungsmaßnahmen – erzielen.

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