Stadttheater Gmunden wird renoviert und adaptiert
Seit der Eröffnung im Jahr 1872 wird das Stadttheater Gmunden bespielt. Seit 1913 wird das Haus auch als Lichtspieltheater genutzt, 1931 fand die erste Tonfilmvorführung statt. Bis heute wird das Gebäude als Theater und Kino betrieben, wobei im Zuge eines Umbaus 1997 ein zusätzlicher kleiner Kinosaal errichtet wurde. Durch die Doppelnutzung erfreut sich das altehrwürdige Haus hoher Akzeptanz und wird entsprechend frequentiert.
GMUNDEN. Das Stadttheater ist jedoch in die Jahre gekommen, die Spuren der Zeit machen sich bemerkbar unter anderem in Form von massiven Hagelschäden, Überhitzung im Theaterraum in den Sommermonaten, steigenden Heizkosten bzw. Unbeheizbarkeit der ersten drei Reihen im Parterre, veralteten Bühnen-, Licht- und Tontechnik oder der nicht barrierefreien Zugangssituation. Kurz: Es besteht dringender Sanierungs- und Renovierungsbedarf. Die Gesamtkosten des Projekts, das in zwei Stufen finalisiert werden soll, betragen rund 4,4 Millionen Euro. Das Land OÖ hat zugesagt, annähernd die Hälfte der Investitionssumme zu tragen. Mit den ersten Arbeiten (Gerüstbau, Dach/Dachstuhl) soll bereits am 23. Oktober begonnen werden. Veranstaltungen wie der Jägerball oder das Neujahrskonzert werden ungeachtet dessen stattfinden können.
Erster Abschnitt kostet 2,2 Millionen Euro
Der Finanzierungsplan für den ersten Abschnitt, der bis Sommer des kommenden Jahres fertiggestellt werden soll, wurde vom Gmundner Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am 16. Oktober 2023 einstimmig abgesegnet. Dabei handelt es sich um eine Summe von rund 2,2 Millionen Euro. Als Projektleiter konnte der in Traismauer (NÖ) ansässige Architekt Claus Pröglhöf gewonnen werden, ein erfahrener Mann, der sich unter anderem mit der Generalsanierung des Theaters Grein einen ausgezeichneten Ruf erwarb.
300 Abende pro Jahr ausgelastet
„Gmunden hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Kulturstadt ersten Ranges entwickelt“, betont Bürgermeister Stefan Krapf. „Wir haben sehr viele Spielstätten, aber das Stadttheater ist natürlich DAS Juwel und die wichtigste Stätte in Gmunden. Sie ist nicht nur beim Publikum sehr beliebt – wenn wir Gäste haben, staunen alle über unser Theater –, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler treten sehr gerne hier auf. Das hat positive Auswirkungen auf die Programmgestaltung für die Gmundner Festwochen oder den Musical Frühling.“ Dazu kommen Einzelveranstaltungen, etwa Bälle und vieles andere mehr. Die Auslastung betrage rund 300 Abende pro Jahr, so Krapf. „Das verdeutlicht, dass sich das Stadttheater aufgrund des einzigartigen Ambientes größter Beliebtheit erfreut. Wir sind daher sehr glücklich über die Einstimmigkeit in der Stadtpolitik.“
Keine Luxusvariante herausgeholt
Das Entstehen der Idee einer Sanierung und das konsequente Hinarbeiten darauf habe sehr wohl auch mit der Kulturhauptstadt 2024 zu tun, ergänzt Kulturreferent Andreas Hecht: „Die Teilnahme daran war Motivation, dieses Unterfangen anzugehen. Unser Ansinnen war aber nicht, die Maximal- oder Luxusvariante herauszuholen, im Sinne, dass man alles neugestaltet. Sondern wir sind nach dem Prinzip der sorgfältigen Planung und der Notwendigkeit vorgegangen und auf ein gutes Mittelmaß gekommen: Einerseits, was den Komfort für die Besucher betrifft, andererseits, was die Bühnentechnik angeht, um diese auf ein State-of-the-Art-Niveau zu bringen.“ Auch auf die nötigen Investitionen in die Bausubstanz werde Bedacht genommen, sagt Hecht und zeigt sich von der Qualität des Konzepts überzeugt.
Viele Abteilungen zusammengearbeitet
Bürgermeister Krapf und Kulturreferent Hecht bedanken sich unisono bei jenen Personen des Gmundner Stadtamtes, die dieses sehr komplexe Projekt abgewickelt haben: „Das war eine sehr enge Verzahnung und Verschränkung zwischen Kultur-, Bau- und Finanzabteilung.“ Es sei eine über das Maß engagierte und professionelle Arbeit von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet worden. Dies gelte auch für die Beteiligten beim Land OÖ.
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