Absage von Stelzer
Platzt Ischls Traum von der "Kulturhauptstadt Europas 2024"?

"Nein", lautet die entschiedene Antwort von Hannes Heide und dem Bewerbungsteam aus dem Salzkammergut
SALZKAMMERGUT. Gemeinsam mit einigen anderen Salzkammergut-Gemeinden möchte Bad Ischl die "Europäische Kulturhauptstadt 2024" werden. In enger Zusammenarbeit mit Bürgermeister Hannes Heide wollen Lisa Neuhuber und Stefan Heinisch vom Bewerbungsteam "Salzkammergut 2024 - Kulturhauptstadt Europas“ das Projekt auf Schiene bringen. Ein eigenes Konzept befindet sich derzeit in Ausarbeitung. Wie orf.at am 10. Dezember berichtet, haben die Bemühungen jetzt einen deutlichen Dämpfer durch Landeshauptmann Thomas Stelzer erhalten.  Im Budgetlandtag machte er klar, "dass das Land OÖ Bad Ischl Bewerbung Europäische Kulturhauptstadt 2024 finanziell nicht unterstützen wird." Die 21 Millionen Euro, die man dafür kalkuliert hätte, seien schlichtweg nicht realistisch. "Wir haben in den nächsten Jahren nicht die Fantasie, einen größeren finanziellen Brocken aufbringen zu können", wird Stelzer von orf.at zitiert. Gegenüber der BezirksRundschau sagt Stelzer: "Ich weiß, dass der Wunsch, Kulturhauptstadt zu sein, eine Faszination ausüben kann. Was ich auch weiß, ist, dass Linz09 über 60 Millionen Euro gekostet hat. Ein Drittel des Budgets kam damals vom Land. Eine Beteiligung in dieser Dimension kann ich mir 2024 nicht vorstellen.“

Bewerbungsprozess nicht direkt betroffen

"Die Entscheidung, wer in die nächste Runde kommt, wird von einer europäischen Jury getroffen. Dieser Jury werden wir Ende Januar unser Konzept präsentieren und darstellen, wie sich die 21 Millionen Euro als Basisbudget zusammensetzen und wie wir weitere zusätzliche Mittel aus verschiedenen öffentlichen und privaten Förderungen gewinnen werden", so Stefan Heinisch vom Ischler Bewerbungsteam. Es handle sich dabei um einen Finanzplan, der über mehrere Legislaturperioden hinweg Gültigkeit haben solle, von 2020 bis 2025. "Neue Kulturbauten mit unkalkulierbaren Folgekosten sieht unser Konzept nicht vor", so das Team weiter. Einfluss auf den laufenden Bewerbungsprozess dürften die Aussagen Stelzers ihnen zufolge keine haben. Aber: "Wenn wir damit die europäische Jury überzeugen wird das Land auch nicht außen vor bleiben können", ergänzt Bürgermeister Hannes Heide.

"Chance muss genutzt werden"

Das Salzkammergut hat über Jahrhunderte hinweg europäische Geschichte geschrieben und das im nächsten Jahrzehnt bewusst zu machen, die Kultur als „Neues Salz“ zu positionieren und mehr internationalen Kulturtourismus in der Region zu etablieren, "ist eine einmalige Chance, die sich Bad Ischl und die Region nicht entgehen lassen will". Davon sind Heinisch & Co überzeugt. Heide ergänzt: "Internationale Experten begleiten uns, über 1,5 Jahre wurden wir bei Workshops des Bundeskanzleramtes ermutigt mit unserem Zugang und unseren Inhalten weiterzumachen."

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