JugendService informiert
Hass im Netz – was kann ich dagegen tun?

Vor allem junge Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sind am häufigsten von Hass im Netz betroffen. | Foto: PantherMedia/HighwayStarz (Symbolfoto)
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  • Vor allem junge Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sind am häufigsten von Hass im Netz betroffen.
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Die Fälle von Cybermobbing nehmen leider weiter zu – vor allem junge Frauen sind Opfer von (Cyber)Mobbern.

GMUNDEN, VÖCKLABRUCK. Beratung zu vielerlei Themen bietet auch das JugendService an. Verantwortlich für die Regionalstelle Gmunden & Vöcklabruck sind Ulrike Hellweger und Benjamin Schwarzböck. "Aufgrund der derzeitigen Situation gibt es keine regulären Sprechstunden. Wir bieten nach Vereinbarung Beratungen Online, per Mail oder bei Bedarf auch persönlich", informiert Schwarzböck. "Oft vermischt sich das Mobbing im realen Leben mit Cybermobbing aber es gibt auch Fälle, in denen Jugendliche ausschließlich von Hass im Netz betroffen sind. Von Hate Speech spricht man, wenn Menschen beleidigt und herabgesetzt werden oder ihnen Gewalt angedroht wird", erklären die Experten. Hate Speech kann überall im Netz auftreten, vor allem in sozialen Netzwerken, in Kommentarspalten von Zeitungen, Foren, Chats oder auch Online-Spielen.

JugendService berät kostenlos und anonym

"Unsere Beratungen sind kostenlos, freiwillig, anonym und natürlich vertraulich. Jedes Beratungsgespräch richtet sich nach den individuellen Fragestellungen der Jugendlichen", erklärt Schwarzböck. Die Basis für Hass im Netz bietet die Annahme, dass der virtuelle Raum rechtsfrei ist und Postings anonym sind, was jedoch beides falsch ist. "Opfer von Hass im Netz sind sowohl Jungs als auch Mädchen, wobei Mädchen und Frauen häufiger Hass im Netz erleben", erklärt der JugendService-Mitarbeiter. Vor allem junge Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren seien am häufigsten betroffen.
Alternativ können sich Jugendliche auch Falls Jugendliche sich an andere Experten wenden. Infos zur Beratung von beispielsweise ZARA findet man unter zara.or.at

Benjamin Schwarzböck von JugendService Gmunden. | Foto: JugendService
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Tipp: Erst lesen, dann denken, dann posten

Das Internet ist heutzutage ein ständiger Begleiter im Alltag, deshalb ist ein respektvoller Umgang im Netz von größter Wichtigkeit: "Jeder kann zum Besseren zwischenmenschlichen Umgang mit Netz beitragen", so Schwarzböck. Seine Tipps: Keine fremden Fotos ohne Einverständnis nutzen oder weiterleiten. Keinen Streit online austragen, lieber mündlich als schriftlich klären. Nichts Persönliches oder Intimes über sich und andere schreiben. Nicht ungeduldig werden, wenn jemand nicht sofort antwortet. Auf Beleidigungen anderer nicht ebenso beleidigend antworten, sondern sachlich bleiben. Mit andern Internetnutzern so umgehen, wie man selbst gerne behandelt werden möchte.Und besonders wichtig: "Erst lesen, dann denken, dann posten!"
Auch Fakenews können dabei eine wichtige Rolle spielen: "Sie sind sehr oft in Kombination mit Cybermobbing & Co zu finden.Um Fakenews entlarven zu können, gibt es super Infos und Faktenchecks von Mimikama dazu unter mimikama.at", erklären die Experten.

Gegen Mobber vorgehen

Falls es doch zu Mobbing gekommen ist, raten die Experten: "Die Person, welche Hasspostings einsetzt, sperren. In den meisten sozialen Netzwerken sind Hasspostings unerwünscht – tauchen trotzdem welche auf, kann der Jugendliche den Betreiber der Seite melden. Die Vorgangsweise dafür findet man unter saferinternet.at/leitfaden", so Schwarzböck. Übrigens: Hetze, Beleidigungen und Beschimpfungen sind auch online strafbar – man kann solche Beiträge bei jeder Polizeidienststelle anzeigen. Man muss jedoch Beweise durch Screenshots sichern. Wichtig sei es zudem, dass der Jugendliche die Situation nicht alleine durchstehen muss: "Holt euch Unterstützung von Menschen, denen ihr vertraut", so Schwarzböck. Und weiter: "Der Jugendliche muss das nicht alles alleine machen. Er soll sich Unterstützung holen von Menschen, denen er vertraut oder sich an eine Beratungsstelle wenden."

"Hass ist kein Phänomen, das erst durch Corona aufgetreten ist"

Die Pandemie ist ein Thema, das momentan in so gut wie allen Bereichen andere Thematiken überschattet. "Hass im Netz ist jedoch kein Phänomen, das erst mit Corona aufgetaucht ist oder akut wurde und es wird auch nicht mit Ende der Pandemie vorübergehen. Die Haltung, die hinter Hasspostings steckt, ist themenunabhängig. Es bedarf eines Bewusstwerdens und aktiven Entgegenwirkens der Gesellschaft und jedes Einzelnen, um das Problem von Hasspostings zu lösen. Hass ist nie ok", so Schwarzböck und Hellweger abschließend.

Zur Sache

Die Mitarbeiter des JugendService Gmunden & Vöcklabruck sind unter jugendservice-gmunden@ooe.gv.at oder 0664/600721593 erreichbar. Allgemeine Infos zum umfassenden Service-Angebot gibt es unter jugendservice.at

Vor allem junge Frauen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sind am häufigsten von Hass im Netz betroffen. | Foto: PantherMedia/HighwayStarz (Symbolfoto)
Benjamin Schwarzböck von JugendService Gmunden. | Foto: JugendService
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