Grandioser Auftakt für Gosau-Classic-Music

Das Tschaikowsky-Trio, bestehend aus Pavel Vernikov, Violine, Konstantin Bogino, Klavier, und Alexander Chaushian, Cello. Ihre Interpretation von Tschaikowskys Trio Opus 50, das dieser zum Gedenken an seinen toten Freund Nikolai Rubinstein schrieb, war der musikalische Höhepunkt des ersten Abends. Das Werk ist Tschaikowskys ‘Pathétique’ im Kammermusikbereich und erstaunt nicht nur durch seine äußeren gewaltigen Dimensionen (ca. 50 Minuten Spielzeit für die drei Sätze), sondern auch durch seine riesige Ausdr
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  • Das Tschaikowsky-Trio, bestehend aus Pavel Vernikov, Violine, Konstantin Bogino, Klavier, und Alexander Chaushian, Cello. Ihre Interpretation von Tschaikowskys Trio Opus 50, das dieser zum Gedenken an seinen toten Freund Nikolai Rubinstein schrieb, war der musikalische Höhepunkt des ersten Abends. Das Werk ist Tschaikowskys ‘Pathétique’ im Kammermusikbereich und erstaunt nicht nur durch seine äußeren gewaltigen Dimensionen (ca. 50 Minuten Spielzeit für die drei Sätze), sondern auch durch seine riesige Ausdr
  • hochgeladen von Thomas Kramesberger

GOSAU. 2013 – international gesehen musikalisch von Giuseppe Verdi und Richard Wagner regiert; heuer jährt sich deren Geburtstag zum 200. Mal. Nur ein kleines Dorf ganz im Süden des Salzkammergut leistet Widerstand, verzichtet auf Verdi, Wagner, ja sogar auf Mozart, Schubert und Strauß – und tritt leise mit einem Festival klassischer Musik ins Rampenlicht, das auch bedeutenden musikalischen Metropolen zur Ehre gereichen würde.

In Gosau fand kürzlich ein Reigen kammermusikalischer Konzerte statt, bei denen musikalisches Können und familiäres Ambiente in eine ausnehmend charmante Symbiose eintraten. Dazu kurz die Vorgeschichte: Das Ehepaar Ljubov und Kirill Ogarkov stammt aus Moskau und hat sich in Gosau niedergelassen. Mit den Eltern Kirills, dem Künstlerehepaar Svetlana Bogino und Vladimir Ogarkov, beide hervorragende Pianisten, wurde die Idee geboren, das musikalische Leben der Dachsteingemeinde zu bereichern.

Örtliche Entscheidungsträger wurden eingebunden, Kontakte zur heimischen Musikwelt geknüpft und in Cousin Konstantin Bogino fand sich ein international erfolgreicher Intendant. Sein Vorschlag war es, ein Festival der Kammermusik zu veranstalten, und seinen guten Kontakten ist die gelungene Mixtur von berühmten, arrivierten Künstlern und außerordentlichen Nachwuchstalenten geschuldet.

Zwischen Donnerstag, 7. März, und Sonntag, 10. März, standen Werke von Rachmaninov, Tschaikowsky, Rimsky-Korsakov, Strawinsky, Debussy, Ravel, Saint-Saens, Poulenc, Franck und Satie auf dem Programm. Schon die Aufzählung der Namen informiert über zwei Sachverhalte: Erstens: Ein Programm mit russischem und französischem Schwerpunkt. Und zweitens: Musikalisch sicher keine Kinderjause, sondern ganz schön anspruchsvoll. Da nützte es auch wenig, dass sich fast verschämt Robert Schumann, Frederic Chopin und Gustav Mahler in die Komponistenliste „eingeschlichen“ hatten, denen in Übrigen ja beileibe ebenfalls kein Gassenhauer-Image anhaftet.

Da ist die Frage durchaus legitim, ob sich bei einem solchen Programm auch Publikum einfindet. - In Gosau, das nicht zu Unrecht mehr mit Skifahren und Wandern als mit Musik der klassischen Moderne assoziiert wird. Die Frage ist legitim, die Antwort leicht gegeben: Es hat! Das Publikum hat sich eingefunden – und zwar von Abend zu Abend in größerer Zahl, bis am Sonntagabend fast der Saal des Kulturzentrums zu klein geworden wäre. So haben in Summe ca. 500 Menschen klassische Konzerte von höchstem Niveau genossen. Und die meisten von ihnen haben auch die fabelhaft kreative Inszenierung des „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens gesehen.

Dass Elisabetta Fiorini, die heute in Lucca eine viel beachtete Tanz- und Theaterschule leitet, dereinst bei Konstantin Bogino Klavier studiert hat, erklärt ihre Mitwirkung am ersten Gosauer Festival klassischer Musik. Auch die Anwesenheit der zehn Musikerinnen und Musiker, die diese Vorstellung begleitet haben und die üblicherweise in Konzertsälen von Weltrang auftreten, hat mit Freundschaft und familiären Banden zu tun. Für die Besucher in Gosau, ob nun am Nachmittag im Rahmen des Kinderkonzerts oder am Sonntagabend, stand jedenfalls fest, dass ihnen eine derart kreative Mischung von tänzerischer Akrobatik, Humor und musikalischer Virtuosität vielleicht überhaupt noch nie, bestimmt aber nie an diesem Ort begegnet war.

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