Glöcklerlauf: Lichtermeer in Gmunden
GMUNDEN. Über 300 Kappen verwandelten am Vorabend des Dreikönigstages den Gmundner Rathausplatz wieder in ein zauberhaftes Lichtermeer. Die Glöckler sind gute Lichtgeister, die in der letzten Rauhnacht, der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner, durch ihr Licht die bösen Rauhnachtgeister und die Dunkelheit vertreiben. Hunderte Besucher verfolgten auf dem Rathausplatz das alte Brauchtum, das durch die Sternsinger des Doppelquartetts Edelweiß, die mit dem Schiff über den Traunsee kamen, eingeläutet wurde.
Die Glöckler sind weiß gekleidet, tragen am Rücken große Glocken und haben auf dem Kopf Kappen auf. Diese von innen mit Kerzen beleuchteten Kappen sind bis zu zweieinhalb Meter lang, eineinhalb Meter hoch und wiegen bis zu 15 kg.
Die Kappen sind aus Holzgestellen in unterschiedlichen Formen gestaltet und mit schwarzem Tonpapier bespannt. In dieses Papier sind Muster, Ornamente und Verzierungen geschnitten oder gestanzt, die religiöse Darstellungen oder regionale Motive zeigen - z.B. die neue Grünbergseilbahn, den Traunseedampfer "Gisela", den Gmundner Rathausplatz, Liebstattherzen oder Schwäne. Die Innenseite wird dann mit verschiedenenfärbigen Seidenpapieren hinterlegt, was den bunten Effekt der kleinen Kunstwerke ergibt.
Die von den Glöcklern gezogenen Kreisen, Schleifen und Achter werden als Symbole der Unendlichkeit gedeutet.
Fotos: Wolfgang Spitzbart
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