Interview mit Leopold Schilcher
"Gemeinsam etwas für unser Bad Goisern bewirken"
Im BezirksRundSchau Salzkammergut-Interview spricht Bad Goiserns Bürgermeister Leopold Schilcher über Herzensprojekte, die Zusammenarbeit im Gemeinderat und die für Herbst anstehende Impf-Kampagne.
BAD GOISERN. Aber auch Events – und dass die aktuelle Corona-Situation ebenjene wieder möglich macht - liegen dem Goiserer Ortschef am Herzen.
BezirksRundSchau: Welche Events wird es in den kommenden Wochen in Bad Goisern geben?
Schilcher: Bei uns steht einiges auf dem Programm. Der Sommer entwickelt sich gut und auch der Tourismus ist guter Dinge. Es scheint so, als hätte sich wieder alles auf ein "vor Corona"-Niveau eingependelt. Und das tut der Gesellschaftlichkeit der Goiserer natürlich gut. Von 26. bis 28. August stehen die Gamsjagatage und die Radlpirsch auf dem Programm. Hier ist die Beteiligung der Vereine besonders erfreulich. Ebenso ist die Vorfreude auf das Geigenfest am 4. September groß: Hunderte Musiker und Musikfreunde kommen hier in der Kirchengasse und im Innenhof von Neuwildenstein zusammen, um sich gemeinsam an den schönen Klängen zu erfreuen. Direkt im Anschluss – von 5. bis 10. September – gibt es wieder ein besonderes Programm für Kinder und Jugendliche: "Goisern macht Circus" wird wieder ein Highlight werden.
Trotz Krisen und Teuerungen zu investieren ist nicht immer leicht. Wie geht es Bad Goisern mit Großprojekten?
Natürlich wirken sich die Teuerungen in den letzten Monaten auf aktuelle Projekte aus. Mein Herzensprojekt ist die Errichtung von Wohnungen für junge Familien. Weil unsere Krabbelstube aus alle Nähten platzt, wurde hier bereits 2020 mit der Planung eines Gemeinschaftsprojektes begonnen, das eben Wohnraum und zwei zusätzliche Krabbelgruppen "unter ein Dach bringt". Kurz vor dem Spatenstich hat uns aber leider die Teuerungswelle erwischt, es musste umgeplant werden, aber ich bin optimistisch, dass wir im Herbst die neuen Pläne vom Gemeinderat beschließen und anschließend mit der Umsetzung beginnen können. Obwohl das Projekt jetzt unter dem Titel "leistbares Wohnen" läuft, stehen junge Familien trotzdem im Fouks.
Beim Gewerbegebiet Au/Steeg sind wir ein großes Stück weitergekommen. Die Zufahrt an der B166 wurde bereits gemacht, es gab gute Gespräche mit den Grundbesitzern und durch bisherige Interessenten wäre das Gebiebt bereits zu 80 Prozent ausgelastet.
Ein Dauerbrenner ist natürlich auch die Neugestaltung unseres Marktplatzes. Die Grobplanung ist hier weit fortgeschritten und findet im Gemeinderat eine breite Zustimmung. Wir sind also auf einem guten Weg, das Projekt 2023 zu realisieren und so gut gerüstet ins Kulturhauptstadtjahr 2024 zu gehen.
Nicht in jeder Gemeinde arbeiten die verschiedenen Fraktionen reibungslos zusammen, wie ist das in Goisern?
Es ist kein Geheimnis, dass sich die Ausgangslage nach der letzten Wahl verändert hat. Während die SPÖ früher durch die absolute Mehrheit bei Projekten voran gehen konnte, ist jetzt die Ausschussarbeit wichtiger geworden. So werden Projekte gemeinsam entwickelt und beschlossen. Vor einer Gemeinderatssitzung findet auch immer ein Treffen der Fraktionsobleute statt, um eine reibungslose Kommunikation zu ermöglichen. Das Wichtigste: Alle sind motiviert und wollen gemeinsam etwas für Goisern bewirken.
Aktuell macht es fast den Anschein, als wäre Corona vorbei. Gibt es hier Pläne für den Herbst?
Momentan machen die niedrigen Zahlen sehr viel möglich. Das tut dem Miteinander, den Vereinen, Firmen – den Menschen – einfach gut. Erfahrungsgemäß werden die Zahlen im Herbst und über den Winter aber wieder steigen. Daher beteiligen wir uns in Goisern an der österreichweiten Impfkampagne und orientieren uns da an der Linie des Bundes. In Goisern gibt es aber auch Pläne, Vereine mit ins Boot zu holen und so bei Events bzw. bei den Mitgliedern selbst für die Impfung zu werben. Denn die Impfung ist und bleibt der wirksamste Schutz gegen Corona.
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