Bewusstsein für Landwirtschaft stärken
Im Salzkammergut gibt es eine Vielzahl an landwirtschaftlichen Formen.
SALZKAMMERGUT. 1500 landwirtschaftliche Betriebe im Bezirk Gmunden stellen tagtäglich lebensnotwendige Produkte her, sorgen für gutes Wasser und gepflegten Boden sowie eine ordentliche Landschaft. Aufgrund der geographischen Situation des Salzkammergutes gibt es im Norden eher intensive Schweine- und Milchproduktion, im Süden haben sich Landwirte in Richtung Tourismus, kleinere Milchbetriebe sowie Alm- und Weidehaltung von Rindern spezialisiert. „Aufgrund der in Österreich vorherrschenden flächenbezogenen Tierhaltung liegt es auf der Hand, dass im Inneren Salzkammergut weniger Tiere gehalten werden – die Flächen sind einfach nicht da“, erklärt Johannes Huemer. Der 28-jährige Vorchdorfer hat vor vier Jahren den Hof seines Vaters übernommen, ist Landwirtschaftsrat und Landesobmann der Jungbauern in Oberösterreich. Positiv sieht der junge Landwirt den Trend, die „Stalltüren zu öffnen“.
„Wir müssen den Leuten zeigen, wie wir produzieren, was bei den Konsumenten schlussendlich am Teller landet. Wir müssen die Landwirtschaft als modernen Betrieb präsentieren und mehr Bewusstsein für unseren Beruf schaffen.“ So begrüßt Huemer die Aktion „Schule am Bauernhof“. Auch Christian Zierler, Bezirksbauernobmann, begrüßt diesen Trend: „Über 20 Betriebe im Salzkammergut haben die Ausbildung für Schule am Bauernhof absolviert – so bekommt unsere Arbeit Breitenwirkung. Denn, was zu Hause passiert, bestimmen immer die Kinder. Wir sind hier auf einem positiven Weg, zu zeigen, was wir in der modernen Landwirtschaft tagtäglich tun!“ Der Bad Ischler Christian Zierler ist Milchbauer im Vollerwerb und Bezirkbauernkammer-Obmann.
Wie wichtig die Landwirtschaft im Bezirk ist, erläutert Huemer so: „Wir investieren im Jahr 45 Millionen Euro und sichern so 8000 Arbeitsplätze im Salzkammergut. So profitiert etwa auch der kleine Handwerksbetrieb von unseren Aufträgen!“
Grund und Boden erhalten
Ein großes Problem sehen beide Landwirte-Vertreter im Grundverkehr und somit in der Bodenverbauung. „Uns wird hier tagtäglich die Grundlage weggenommen – auch aus unseren eigenen Reihen. Wenn das so weitergeht, haben wir in 200 Jahren keine Acker- und Wiesenflächen mehr“, so Huemer.
„Die Verbauung trifft vor allem die Bauern im Inneren Salzkammergut, wo die Landflächen aufgrund der geographischen Situation ohnehin schon geringer sind“, fügt BBK-Obmann Zierler hinzu.
Zur Sache:
1500 Landwirte, davon 900 Bergbauern, bewirtschaften das Land im Salzkammergut. Die landwirtschaftliche Fläche beträgt – ohne Almen – 18.000 Hektar. 15.500 Rinder, davon 4700 Milchkühe, werden im Bezirk gehalten. Dazu kommen 60.000 Mastschweine, 50.000 Legehennen, 7000 Schafe, 900 Ziegen und 1100 Pferde. 380 Betriebe haben wir im Salzkammegut mit Milchquoten, die Milchanlieferung beträgt 25 Millionen Liter. Die Landwirte sichern mit ihren jährlichen 45 Millionen Euro an Investitionen rund 8000 Arbeitsplätze im Salzkammergut.
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