Rudolfsheimer Autor
Manuel Rubey verrät, wie man als Künstler überlebt
Manuel Rubey singt, schreibt und steht obendrein erfolgreich als Schauspieler vor der Kamera.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Manuel Rubey ist auf Tour – und dieses Mal dürfen seine Leser mit: Er liebt es, seine Kunst in die österreichische Provinz zu bringen, aber hart ist es schon. Nachts, wenn er in den ländlichen Hotelzimmern wach liegt, denkt er nach: Warum bin ich immer unzufrieden? Warum quält mich der Erfolg der anderen? Warum brauche ich die Kunst so sehr? Warum will ich manchmal nicht mehr leben? Manuel Rubey schreibt seit Jahren nur über die Dinge, die mit ihm zu tun haben, die er beobachtet, mit denen er sich auskennt. Dann überlässt er seiner Füllfeder das Steuer und lässt sich von der Kreativität umarmen – denn nur so hat das Ganze einen Sinn.
Sein Publikum vergisst er dabei nie. Immer wieder animiert er die Menschen dazu, zum Beispiel mal in ein paar gute Stifte zu investieren oder auch dazu, jeden Tag eine Seite zu schreiben. Von allen Künsten ist ihm persönlich das Schauspielen am liebsten. 2008 brillierte der Rudolfsheimer Manuel Rubey in seiner Paraderolle als "Falco", die ihm den Durchbruch als Schauspieler verschaffte.
"Zweifel kenne ich auch"
Gewisse charakterliche Parallelen zu der Figur, die er verkörperte, ließen sich finden: "Ich versuche bei jeder Rolle Überschneidungen zu finden, weil ich irgendwo andocken muss. Ich muss die Person ja verstehen, um sie zu spielen", so Rubey, der Falcos Schlagfertigkeit, Schmäh und die Hybris, Dinge zu behaupten und nicht aufzuklären, ob sie stimmen oder nicht, bewunderte. "Dass er oft zweifelte, das kenne ich auch". Als Künstler möchte er "versuchen, sich so wenig wie möglich zu wiederholen". Gelegentlich genießt er es, aus der Öffentlichkeit zu verschwinden und "nicht sichtbar" zu sein.
Singen tut er nicht mehr viel. "Eigentlich bin ich ja Schauspieler. Aber die Musik wird nie weg sein." Wer so bekannt ist wie er, schlägt sich auch mit Neidern herum. "Den Neid kennen ganz viele Menschen. Ich glaube, dass man ohne Social Media den Neid hinter sich lassen kann. Ich bin allerdings noch nicht so weit."
2020 ist im Molden Verlag sein erster Bestseller "Einmal noch schlafen, dann ist morgen" erschienen. Am 23. November wird Manuel Rubey bei der "Langen Nacht der Bücher" mit seinem neuen Buch "Der will nur spielen" bei der heurigen Buch Wien vertreten sein.
„Ich ziehe ein frisches Hemd an, wenn ich schreibe.“ Witzig, abgründig und anekdotenreich erzählt der umtriebige Sänger, Schauspieler und Kabarettist in seinem zweiten Buch aus seinem Tourleben. Dabei blickt er tief in die eigene Seele. "Ich leiste mir den Luxus, nicht alles machen zu müssen. Bis zum Ende des Jahres gehe ich auf Lesereisen und nächstes Jahr werde ich dann eine Bühnenpause einlegen." Weiterschreiben wird er nebenbei, aber "eher an anderen Projekten" – und ein bis zwei Filme wird er auch drehen.
Zur Sache
Manuel Rubeys Buch "Der will nur spielen" ist im Styriaverlag erschienen. Es ist um 25 Euro im Buchhandel erhältlich. Infos unter www.styriabooks.at.
Alle Termine der Lesereise unter [urlnt= https://www.styriabooks.at/der-will-nur-spielen]www.styriabooks.at/der-will-nur-spielen[/urlnt].
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