Rieder Familienbetriebe
Mayer Bäcker und Betten Ammerer in der Erfolgsspur
Die zwei Rieder Familienbetriebe Mayer Bäcker und Betten Ammerer sind seit Generationen erfolgreich. Im Gespräch mit der BezirksRundschau sprechen Christian Mayer und Stefan Ammerer über ihre Verantwortung und die Wichtigkeit der Mitarbeiter.
RIED (mafr.) Unternehmen im Familienbesitz gehören zu den wichtigsten Stützen einer Volkswirtschaft, allerdings schaffen es nur die wenigsten über mehrere Generationen erfolgreich zu bleiben - Mayer Bäcker aus Ried hat das geschafft. Der Bäcker- und Konditormeister Christian Mayer ist gemeinsam mit seinem Bruder Martin Mayer-Zeugner Geschäftsführer in der dritten Generation. „Unser Großvater hat den Betrieb 1954 gegründet und ich habe diesen dann 2013 übernommen. Mein Bruder stieg etwas später ein. Martin und ich ergänzen uns in vielen Arbeitsbereichen und es funktioniert sehr gut. Wir haben uns eine Zusammenarbeit im Vorfeld sehr gut überlegt“, sagt Christian Mayer. Mittlerweile findet man neben der Bäckerei und Konditorei am Stelzhamerplatz noch zwei weitere Filialen in Ried.
Schnell und unbürokratisch reagieren
Die Vorteile eines Familienbetriebes liegen für den 38-Jährigen auf der Hand. „Man kann wirtschaftlich sehr schnell und unbürokratisch handeln. Die Entscheidungsketten sind sehr kurz, vor allem in Zeiten der Corona-Krise sieht man wie wichtig das ist. Man ist da viel flexibler, hat allerdings auch mehr Verantwortung“, sagt Mayer und fügt hinzu: „Das machen wir aber sehr gerne und haben mit unseren Mitarbeitern ein sehr gutes Team um uns und eine sehr enge Bindung zu ihnen.“ Aus der aktuellen Krisensituation wollen die Gebrüder Mayer gestärkt hervorgehen. „Grundsätzlich gibt es seit Jahren ein Bäckersterben, die Betriebe werden weniger, die Standorte aber mehr. Das heißt, die großen Unternehmen nehmen den kleinen Bäckereien viel Geschäft weg. Aber genau jetzt in der Krise sieht man, dass die Leute frisches und gesundes Brot oder Gebäck wieder mehr schätzen. Mit meinem Bruder Martin, der Ernährungswissenschaften studiert hat, sind wir da auf einen guten Weg“, so Mayer.
Betten Ammerer in achter Generation
Bereits in Besitz der achten Generation ist der Rieder Familienbetrieb Betten Ammerer. Was im Jahr 1763 als kleiner Handwerksbetrieb begonnen hat, hat sich zu einem Unternehmen mit zehn Filialen und einem Webshop entwickelt. Bei Betten Ammerer findet man alles für einen gesunden Schlaf. Seit gut zehn Jahren ist der heute 38-jährige Stefan Ammerer Geschäftsführer. „Das war so nicht geplant. Ich war da sehr rebellisch, erst am Ende meines Studiums habe ich mich dazu entschieden die Geschäfte zu übernehmen. Die Erkrankung meiner Mutter war ebenfalls ein ausschlaggebender Punkt, da wir hier schneller reagieren mussten“, so Ammerer.
Keine Kündigungen trotz Krise
Auch Ammerer schätzt seine Mitarbeiter sehr und daher wurde jetzt in der aktuellen Krisensituation auch alles getan, damit keine Mitarbeiter gekündigt werden mussten. „Wir haben nicht so den strengen Blick auf die Zahlen und sind nicht so extrem gewinnorientiert. Natürlich wollen wir positiv wirtschaften, allerdings gibt es wichtigeres als Zahlen“, sagt der Vater einer zweijährigen Tochter. „Große Unternehmen planen zwar längerfristig voraus, dafür sind wir als Familienbetrieb flexibler“, so Ammerer weiter. „Ein Familienunternehmen in der achten Generation zu führen ist eine große Herausforderung, aber ich bereue nichts. Ich wurde von meinen Innsbrucker Studienkollegen belächelt, weil ich wieder nach Ried zurückgegangen bin. Aber ich glaube die aktuelle Krise zeigt uns, dass der Trend auch bei den jungen Menschen wieder mehr in Richtung Familie und daheim geht. Ins Ausland zu gehen war ja fast schon ein Muss“, sagt Ammerer.
Weiterer Infos zu den Betrieben:
Mayer Bäcker
Betten Ammerer
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