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"Brauchen uns im Bezirk Ried nicht zu fürchten"

Die Lage ist derzeit schwierig einzuschätzen, meinen die Experten. | Foto: PantherMedia/kantver
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Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice sehen den Bezirk Ried für das Jahr 2025 gut gerüstet.

BEZIRK RIED. Vor allem Handwerker und Dienstleister seien gut ausgelastet, meint Christoph Wiesner von der Wirtschaftskammer Ried: "Wenn man heute einen Handwerker braucht, muss man oft etwas warten, bis man drankommt. Also viele Firmen mit regionalen Kunden haben genügend Aufträge." Etwas anders sieht es bei der Industrie aus. Hohe Energiepreise und Lohnnebenkosten belasten die großen Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Allerdings hätten die Betriebe immer noch Asse im Ärmel, denn: 

"Unsere Firmen sind in der Forschung und Innovation vorne dabei. Das zeichnet sie aus."

Die kommenden Monate beschreibt Wiesner als „Fitnessprogramm“ für Unternehmen. Passen die politischen Rahmenbedingungen und bleiben die Betriebe dran, können sie in den nächsten Jahren wieder an Erfolge anknüpfen. Der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Ried ist in seiner Prognose für den Bezirk daher vorsichtig optimistisch: "Wir sind aktuell auf dem Niveau von 2019. Und das war ein hervorragendes Wirtschaftsjahr." Bisher seien die regionalen Großbetriebe durch Krisenzeiten immer gut durch- und sogar stärker herausgekommen.

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Arbeitslosenzahlen stabil

Ähnlich positiv sieht es Klaus Jagereder vom Arbeitsmarktservice Ried (AMS). Die Arbeitslosenzahlen haben sich bei einem leichten Plus im Vergleich zum Vorjahr eingependelt. "Durch die stetige Veränderung der Unternehmen kommt es immer wieder zu Freistellungen. Für die betroffenen Arbeitnehmer heißt es dann, sofort aktiv zu werden und sich möglichst bald die Stellenangebote anzusehen", erklärt Jagereder. Je länger man arbeitslos ist, desto schwieriger wird es, eine geeignete Stelle zu finden. In weiterer Folge kann es zur Langzeitarbeitslosigkeit führen. Genau diese Menschen stellen das AMS aktuell vor Herausforderungen:

"Arbeitnehmer, die es ohnehin schon schwer am Markt haben, tun sich auch im aktuellen Fachkräftemangel schwer. Unser Ziel muss sein, diese Menschen wieder möglichst schnell in Beschäftigung zu bringen."

KTM in Ried "noch kaum spürbar"

Die KTM-Pleite war auf dem Rieder Arbeitsmarkt kaum zu spüren – Jagereder hätte mit mehr gerechnet. Eine ähnlich große Kündigungswelle wie im Bezirk Braunau sei in Ried nicht zu erwarten: "Wir brauchen uns nicht zu fürchten." Dass Leitbetriebe mit mehreren hundert bis tausend Mitarbeitern gelegentlich ein paar Arbeitnehmer freistellen, ist in der Wirtschaft nicht unüblich. Allerdings sei der Konkurrenzkampf um gut ausgebildete Fachkräfte so groß wie nie. "Das spricht für den Bezirk Ried. Wenn jemand einen Job sucht und dran bleibt, wird er eine geeignete Stelle finden." Auch Wirtschaftskammer-Bezirksleiter Wiesner kennt keine KTM-Zulieferer mit größeren Schwierigkeiten durch die wirtschaftlichen Probleme des Zweiradherstellers, aber: Die Lage müsse weiter beobachtet werden.

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