Leader-Projekte aus der Region
Tool für EEGs und ein Check des Radwegenetzes
Die Leader-Regionen investieren in regionale Projekte, um die Heimat voranzubringen. Unter anderem wurde ein Abrechnungstool für Erneuerbare Energie-Gemeinschaften geschaffen, auch ein Check der Radwege in 144 Gemeinden steht an.
INNVIERTEL. Aktuell gibt es in Oberösterreich rund 100 Energie-Gemeinschaften (EEGs). Alle waren mit der Frage konfrontiert, wie sie die Abrechnung abwickeln sollen. „Die Angebote bestehender Dienstleister waren jedoch fast alle gewinnorientiert und zielten darauf ab, die ohnehin sehr geringen Überschüsse, die in einer EEG erwirtschaftet werden können, abzuschöpfen“, so Rita Atzwanger, Geschäftsführerin der Leader Region Mitten im Innviertel. Daher wurde der Beschluss gefasst, gemeinsam mit den beiden Leader Regionen Mostlandl-Hausruck und Traunsteinregion eine Abrechnungsmöglichkeit für EEGs auf gemeinnütziger Basis anzubieten. „Bei diesen Gemeinschaften schließen sich Privatpersonen, KMUs oder Vereine zusammen, um erneuerbare Energie zu erzeugen und zu verteilen. Sie benötigen daher Zugang zu digitalen Services, die einfach zu handhaben sind“, erklärt die Leader-Region Mitten im Innviertel.
Einfaches Tool
Daher wurde im Rahmen des Projekts „Faktura“ eine gleichnamige Software entwickelt. Sie ermöglicht die Vertragsbearbeitung, Datenverwaltung sowie die Abrechnung für Energie-Gemeinschaften. Es laufen bereits Info- und Trainingstage zu dieser Software. Diese kann als Open-Source kostenlos heruntergeladen werden – vorausgesetzt, man hat das technische Know-How, das Tool selbst zu betreiben. Andernfalls können EEGs „Faktura“ auch über einen gemeinnützigen Anbieter beziehen. In diesem Fall müssten nur die Personal- und Infrastrukturkosten bezahlt werden. Das Projekt „Faktura“ wurde als „KEM-Projekt des Jahres 2024“ vom Klima- und Energiefonds ausgezeichnet.
Check der Radinfrastruktur
Ein weiteres Projekt betrifft die regionale Mobilität. „Aktuell werden fast alle Wege mit dem Pkw bewältigt. Der Ausbau der Radwege wird ein wichtiger Baustein für die dringend nötige Verkehrswende“, sagt Eva Lenger. Für dieses Infrastrukturprojekt werden 144 Gemeinden in vier Bezirken hinsichtlich ihrer Radverkehrswege unter die Lupe genommen. Auch die Bevölkerung kann mitwirken, erklärt die Leader-Region: „In erster Linie geht es darum, gemeinsam das bestehende Radwegenetz zu erfassen und Verbesserungen festzustellen.“ Ziel der Initiative soll die Bewusstseinsbildung für weitere Maßnahmen sein. Mängel und Verbesserungsvorschläge werden mit dem Land Oberösterreich, Gemeinden und weiteren Stakeholdern abgestimmt.
Dieses Projekt vom Verein „Inn-Salzach-Euregio“ erstreckt sich über die vier Leader-Regionen Oberinnviertel-Mattigtal, Mitten im Innviertel, Sauwald-Pramtal und Mostlandl-Hausruck.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.