Ried im Aufwind
Rieder Innenstadt setzt auf Spezialisierung
22 neue Betriebe haben vergangenes Jahr in der Rieder Innenstadt eröffnet. Gleichzeitig haben aber auch drei geschlossen.
RIED (schi). Orts- und Stadtkerne haben oft mit Leerständen zu kämpfen. So auch die Rieder Innenstadt. Dem soll auch 2019 weiter entgegengewirkt werden. "Stadt, Stadtmarketing und die Rieder Innenstadtwirtschaft setzen darauf, dem Konsumenten einen multifunktionalen attraktiven Stadtkern zu bieten", sagt Albert Ortig, Bürgermeister der Stadt Ried. Dass man dabei auf einem guten Weg sei, beweisen die Zahlen: "2018 haben sich 22 neue Betriebe in der Innenstadt angesiedelt. Dadurch konnten 51 neue Arbeitsplätze geschaffen und 3000 Quadratmeter Verkaufs- und Betriebsfläche gewonnen werden. Weiters verzeichnen wir zusätzliche Umsatzimpulse von 6,7 Millionen Euro", weiß Roland Murauer, Geschäftsführer vom Stadtmarketing Ried.
32.000 Quadratmeter Verkaufsfläche
Derzeit gibt es in der Innenstadt 38 leer stehende Geschäftsflächen. 78 Prozent davon befinden sich dabei in schlecht frequentierten Gassen und Straßen. Entscheidend für die Ansiedelung neuer Betriebe sei aber die Marktfähigkeit – Mindestgrößen, baulicher Zustand und angemessene Mietpreise. Gemessen an der Anzahl marktfähiger Flächen beträgt die Leerstandquote acht Prozent. Damit liegt Ried, laut Analyse des Rieder Stadtmarketings, unter dem österreichweiten Durchschnitt von 15 Prozent. "Mit rund 32.000 Quadratmetern Verkaufsfläche (inklusive Weberzeile) sowie 157 Betrieben verfügt der Rieder Stadtkern somit nicht nur über eine der größten Angebotsballungen oberösterreichischer Innenstädte, sondern liegt im Innviertel-Vergleich weit vor Braunau (5.800 Quadratmeter) und Schärding (5.930 Quadratmeter)", so Murauer.
Ried setzt auf Spezialisierung
Als erste Stadt in Österreich startete das Rieder Stadtmarketing mit weiteren Netzwerkpartnern einen neuartigen Standort-Businesswettbewerb. Dabei haben Betriebsgründer und Jungunternehmer 16 Konzepte eingereicht, davon wurden fünf prämiert. Bislang haben sich vier dieser Unternehmen in der Innenstadt angesiedelt, das Fünfte folgt. "Die neu angesiedelten Betriebe setzen sehr auf Spezialisierung. Sie werden nach neuen Modellen geführt und gehen mit der Zeit. Damit gewährleisten wir einen idealen Branchenmix", so Murauer. Als Beispiel nannte er die positive Entwicklung des Roßmarktes.
Weitere Standortstrategie
Im laufenden Jahr sind weitere Standortoffensiven geplant: direkte Ansprache von Unternehmen im Umkreis von 70 bis 100 Kilometern, Franchise-Beratung und Vermittlung zwischen Interessenten, Maklern und Immobilieneigentümern. Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für einen neuen Standort-Businesswettbewerb: "Die Teilnehmer des letzten Wettbewerbs haben die Unterstützung sehr geschätzt. Auf Wunsch der Wirtschaft wird es nun einen weiteren Wettbewerb geben."
Innerstädtisches "boarding house"
Das Wohnen in der Innenstadt soll auch vorangetrieben werden. Ein erstes konkretes Projekt dazu gibt es bereits – das sogenannte "boarding house". "Damit wollen wir Einheiten für temporäres Wohnen anbieten. Mitarbeiter von Firmen wie FACC, die nur über einen bestimmten Zeitraum in Ried stationiert sind, sollen darin wohnen. 24 bis 30 solcher Wohneinheiten sind bereits nachgefragt", so Murauer. Leer stehende Wohnfläche für die Realisierung dieses Projektes ist vorhanden.
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