Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir zur "Jungen Pflege"
"Mein Motto lautet fördern und fordern"

Die Jugendlichen mit den Senioren beim gemeinsamen Äpfelpflücken. | Foto: Junge Pflege
3Bilder
  • Die Jugendlichen mit den Senioren beim gemeinsamen Äpfelpflücken.
  • Foto: Junge Pflege
  • hochgeladen von Bernadette Wiesbauer

Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir von der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich spricht im Interview über die Ausbildung " Jungen Pflege".

Die „Jungen Pflege“ ermöglicht es Jugendlichen, bereits ab 16 Jahren, den Pflegeberuf zu erlernen. Wie viele Lehrgänge gibt es derzeit in Ried?
Steinbacher: In Ried gibt es derzeit einen Lehrgang mit aktuell 16 Teilnehmern, die jetzt bereits im zweiten Ausbildungsjahr sind. In Linz starten wir jedes Jahr einen Ausbildungslehrgang, zusätzlich gibt es die Lehrgänge im Innviertel. Die Landesrätin Birgit Gerstorfer und die Rieder Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer waren maßgeblich daran beteiligt, dass wir 2019 den dreijährigen Ausbildungslehrgang in Ried starten konnten. Heuer begann eine Junge Pflege-Ausbildung in Andorf mit 15 Teilnehmern, nächstes Jahr soll es in Braunau losgehen. Die Vorbereitungen gestalten sich allerdings aufgrund der Corona-Krise aktuell etwas schwierig. Nach Braunau wäre wieder ein dreijähriger Ausbildungslehrgang in Ried geplant.

Wie und wo erreichen Sie Jugendliche, um diese für den Pflegeberuf zu begeistern?

Grundsätzlich wurden im Innviertel bisher mit Unterstützung der Bezirkshauptmannschaften Ried und Schärding alle Jugendlichen im Zielgruppenalter angeschrieben und über die Möglichkeiten der Jungen Pflege informiert. Zusätzlich besuchten die Lehrgangsbegleiter und ich auch viele Schulen im Bezirk. Als wir im Bezirk Schärding unterwegs waren, haben uns auch Auszubildende aus Ried begleitet, um selbst von ihren Erfahrungen zu berichten. Diese Vorgangsweise ist jetzt durch Corona leider schwieriger.

Gibt es Unterschiede zwischen den „normalen“ Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Schwerpunkt Altenarbeit und der Jungen Pflege?
Ja, die gibt es. Zum einen dauert die Junge Pflege ein Jahr länger, also drei statt zwei Jahre. Im ersten Ausbildungsjahr bekommen die Auszubildenden einen Einblick in die Aufgaben für die Betreuung und Pflege älterer und alter Menschen. Neben der Kontinuität der theoretischen Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr ist die Begleitung in der praktischen Umsetzung durch pädagogische Fachkräfte sehr wichtig. Im ersten Semester haben die Jugendlichen auch noch keine Praxis, sondern werden in ihrer fachlichen Kompetenz und in ihrer Persönlichkeit geschult und gestärkt. Im zweiten Semester stehen dann zwei dreiwöchige Praktika auf dem Programm. Im zweiten und dritten Jahr findet die Ausbildung Fachsozialbetreuung Schwerpunkt Altenarbeit statt. Die Teilnehmer der Jungen Pflege werden emotional noch intensiver begleitet, da es nicht immer einfach ist, sich in jungen Jahren schon mit den Themen Tod und Krankheit zu beschäftigen. Auch wenn es diesbezüglich schon Kritik gegeben hat, bin ich vom Modell der Jungen Pflege überzeugt, da wir auch viel Positives Feedback bekommen. 

Von den Teilnehmern selbst?

Sowohl von den Teilnehmern als auch von den Einrichtungen, in denen sie während der Ausbildung Praxis sammeln. Senioren können von der Lebensfreude der Jugendlichen profitieren, die Jugendlichen von der Lebenserfahrung der Senioren. Die Teilnehmer des Lehrgangs in Linz, der 2018 startete, bekommen die Auszubildenden jetzt zunehmend Sicherheit und bewältigen bereits mit viel Selbstverständnis den beruflichen Alltag. Diese Erfahrungen passen zu meinem Leitsatz, dass man Jugendliche fordern und fördern sollte!

Anzeige
Aktion

Gewinnspiel
Mahlzeit verlost 180 tiefgekühlte Hauptspeisen

In Kooperation mit Mahlzeit verlost MeinBezirk insgesamt 180 hochwertige tiefgekühlte Hauptspeisen von Mahlzeit. Jeden Tag ein köstliches Menü genießen, so wird die Weihnachtszeit und der Start ins neue Jahr genüsslich und nicht stressig. Infos unter: www.mahlzeit.co.at LINZ. Gemeinsam mit Mahlzeit – das Menü, das nach Hause kommt, verlost MeinBezirk in der Weihnachtszeit jetzt einen Halbjahresvorrat an hochwertigen tiefgekühlten Hauptspeisen. So bleibt mehr Zeit für die angenehmen Dinge in der...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Ried auf Facebook: MeinBezirk Ried

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Enerys 50.000 Quadratmeter große Freiflächen-Photovoltaikanlage in Gleinz (Frauental) produziert 6 GWh Strom jährlich. | Foto: Enery
2 2

Energiewende
Ohne Freiflächen geht es nicht

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.