Erika Casagranda
"Meinen Körper tut das Eisbaden gut!"
Erika Casagranda aus Mehrbach und Veronika Kroissböck aus Ried haben im Herbst 2024 das Eisbaden für sich entdeckt. Wie es dazu kam und wie sie von diesem frostigen Trend profitieren, das und mehr erzählt die Mehrnbacherin im Interview.
Frau Casagranda, seit wann gehen Sie Eisbaden und was war Ihre Motivation dahinter?
Casagranda: Ich habe Ende November angefangen. Seither mache ich das fast wöchentlich. Ich bin Atemtrainerin und mein Atemlehrer hat mich dazu inspiriert. Ich wollte es unbedingt ausprobieren, um meinem Immunsystem etwas Gutes zu tun und mir den Energiekick zu gönnen. Mir ist daheim oft sehr kalt, ich habe fast immer kalte Hände und Füße. Ich dachte mir, dass das Eisbaden mir hier vielleicht helfen könnte, indem es meinen Stoffwechsel ankurbelt.
Wie war das erste Mal?
Schlimm. Ich war vorher schon sehr aufgeregt und musste mich richtig überwinden. Ich habe nur meine Tochter in mein Vorhaben eingeweiht, damit sie wusste, wo ich bin, falls was passiert. Beim ersten Mal habe ich es nur bis zum Bauch geschafft. Anschließend habe ich Veronika von der Erfahrung erzählt. Sie war begeistert und wollte unbedingt beim nächsten Mal mitkommen. Seither gehen wir fast immer zu zweit.
Wie kann man das Gefühl beschreiben, wenn man in das eisig kalte Wasser steigt?
Beim ersten Mal fühlte es sich an wie tausend Nadelstiche. Trotzdem hatte ich ein gutes Gefühl, als ich wieder heraußen war. Seither wird es immer besser. Beim letzten Mal konnte ich im Wasser erstmals Bewegungen mit den Beinen machen. Und mir war im Trockenen dann schnell wieder warm. Jetzt freue ich mich schon richtig auf das nächste Mal. Veronika kann mit der Kälte noch viel besser umgehen als ich. Sie war gleich beim ersten Mal bis zum Hals im Wasser. Da ist einfach jeder anders!
Wie ist der Ablauf bei Ihren Eisbade-Treffen?
Wir waren bisher immer am Badesee in Wildenau. Wir gehen vorher eine Runde um den See, machen dann unsere Atemübungen, ziehen uns aus und gehen dann direkt rein. Immer mit einer Haube auf, ich auch mit Badeschuhen. Da es jetzt draußen auch so kalt ist, überlegt man nicht mehr lange, wenn man im Bikini vor dem See steht. Da heißt es: Jetzt oder nie! Manchmal gehen wir sogar ein zweites Mal ins Wasser. Anschließend trocknen wir uns ab, ziehen die nassen Badesachen aus, trinken Tee und gehen noch einmal rund um den See.
Wie reagieren andere Personen, die gerade am See sind, auf Ihre Aktion?
Wir sind schon ein Hingucker! Einmal hat uns ein kleines Mädchen beobachtet. Sie konnte ihre Blicke gar nicht mehr von uns lassen. Mittlerweile haben wir schon drei weitere Interessentinnen! Als kleine Gruppe würden wir dann gerne auch einmal einen anderen See ansteuern, vielleicht den Attersee oder den Prameter Badesee.
Merken Sie, dass das Eisbaden Ihrem Körper gut tut?
Ja, mein Körper fühlt sich anders an. Er zieht sich irgendwie zusammen, das weiße Körperfett wird weniger. Auch bei den Krampfadern hilft mir das kalte Wasser. Bei warmem Waser hingegen schmerzen die Venen. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass man auf seinen Körper hört und sich nichts beweisen will. Man sollte nur so weit gehen beziehungsweise solange im Wasser bleiben, wie es sich gerade richtig anfühlt.
Was werden Sie im Sommer machen?
Da suchen wir uns dann einen kalten See in den Bergen. Wir haben tatsächlich vor, das Eisbaden das ganze Jahr über durchzuziehen. Ich denke nämlich, dass eine gewisse Regelmäßigkeit wichtig ist.
Ein Interview mit Primar Johann Auer, ärztlicher Leiter der Inneren Medizin am Krankenhaus Braunau, finden Sie hier.
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