Katharina Karl
„Als Rotkreuz-Lesecoach ist man Seelsorger, Zuhörer und Motivator“

Karl Katharina ist seit einem Jahr im Lesecoach-Team des Roten Kreuzes in Ried. | Foto: RK Ried/Nagl
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Karl Katharina ist seit einem Jahr im Lesecoach-Team des Roten Kreuzes in Ried. Im Interview erzählt sie, warum sie sich für diese Tätigkeit entschieden hat und wie sie sich dadurch auch persönlich weiterentwickelt hat.

Warum hast du dich für die Tätigkeit als Rotkreuz-Lesecoach entschieden?
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugendliche eine gute Zukunft haben. Ich finde es ist wichtig, dass die Kinder jemanden haben, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Hast du auch persönliche Benefits durch dein freiwilliges Engagement?
Zu sehen, was während des Schuljahres passiert, ist für mich persönlich sehr bereichernd. Ich sehe dadurch, welche Schwierigkeiten oder Themen sich für ein achtjähriges Kind auftun und kann diese Erfahrungen später vielleicht bei meiner eigenen Tochter nutzen, wenn sie in eine ähnliche Situation kommen würde.

Was sind die Aufgaben eines Rotkreuz-Lesecoaches? Geht es „nur“ ums Lesen?
Nein. Man ist so viel mehr: Seelsorger, Zuhörer, Motivator. Man baut eine richtige Beziehung mit seinem Lese-Kind auf. Am Anfang der Lesestunde reden wir oft darüber, wie der Tag so war, ob es Themen gibt, die das Kind gerne besprechen würde. Als Lesecoach ist es auch meine Aufgabe herauszufinden, welcher Lese-Typ das Kind ist. Dann zu sehen, welche Fortschritte gemacht werden, ist für mich sehr erfüllend.

Was gibt dir die Tätigkeit als Lesecoach?
Man lernt sich selbst in einer anderen Rolle kennen: in der des Mentors oder Lehrers. Man lernt, mit unterschiedlichen Zielgruppen zu arbeiten, auf Kinder zuzugehen, sich ihnen zu öffnen, damit sie sich auch dir öffnen. Das bereichert mich sehr in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung und ich kann nur sagen, es macht sehr viel Spaß.

Wie zeitintensiv ist diese Aufgabe?
Man rechnet pro Kind mit einer Stunde in der Woche. Die ersten zehn Minuten nutze ich immer, um über die aktuelle Stimmung und den Tag zu reden. Dann wird entschieden, was wir lesen und wo wir vielleicht tiefer einsteigen. Mir gefällt, dass die Arbeit als Lesecoach sehr leicht in den Alltag zu integrieren ist, vor allem, wenn man wie ich in Karenz ist oder generell etwas Tagesfreizeit übrighat.

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