Fernpass
Es herrscht große Uneinigkeit bei den Mautplänen
Nach der Ansage von Landesrat Josef Geisler (ÖVP), bald mit dem Bau des Scheiteltunnels durch den Fernpass beginnen zu wollen, zeigen sich Wirtschaftskammer und SPÖ über eine Finanzierung per Maut uneins. Die FPÖ meldet sich mit der Forderung einer "Großtunnellösung" ebenfalls zu Wort.
AUSSERFERN/FERNPASS (eha). Nachdem die Wirtschaftskammer Tirol und deren Oberländer Vertreter klar Position gegen eine Bemautung des geplanten Scheiteltunnels bezogen hatten, meldet sich nun auch die SPÖ zu Wort. "Für eine nachhaltige Entlastung der verkehrsgeplagten Bevölkerung am Fernpass braucht es eine konsistente Strategie, ein überlegtes Vorgehen und ein Gesamtkonzept. Denn mit Huschpfusch-Aktionen ist niemanden geholfen, auch nicht den Unternehmerinnen und Unternehmern“, reagiert Philip Wohlgemuth, Verkehrssprecher der SPÖ und stellvertretender Klubobmann im Tiroler Landtag, auf das Nein der Tiroler Wirtschaftskammer zu einer Maut auf der Fernpass-Strecke.
Maut zur Sanierung des Lermooser Tunnels
Mauteinnahmen würden einerseits neuen, entlastenden Verkehrsprojekten zugutekommen und andererseits für die Sanierung des Lermooser Tunnels, für die mit Kosten von rund 200 Millionen Euro zu rechnen ist, herangezogen werden. Die lokale Bevölkerung sei von der Bemautung auszunehmen, wie im Regierungsübereinkommen festgehalten, so Wohlgemuth ergänzend. Außerdem müssen das 7,5-Tonnen-Limit wie auch die aktuellen Beschränkungen des Güterziel- und Quellverkehrs unbedingt aufrechterhalten bleiben, ergänzt der Verkehrssprecher.
FPÖ fordert "Großtunnellösung"
Wie die Wirtschaftskammer fordert auch die FPÖ weiterhin den Bau des Tschirganttunnels. Mit dem Scheiteltunnel und der zweiten Röhre für den Lermooser Tunnel wolle die ÖVP das Thema aber beenden, spekulieren der Außerferner FPÖ Bezirksparteiobmann GV Vinzenz Schedle und seine Amtskollegin aus Imst, LA Gudrun Kofler. „Wir haben immer gesagt, wenn der Scheiteltunnel kommt, werden wir auf Jahrzehnte keine weiteren Maßnahmen bekommen. Der Scheiteltunnel ist aber keine echte Lösung, sondern lediglich Symptombekämpfung, birgt aber die Gefahr, dass das 7,5t-Verbot fällt. Wenn das passiert, wäre das für uns im Außerfern der Supergau. Was wir brauchen, ist eine Großtunnellösung, die den Verkehr praktisch unter die Erde bringt. In dem Fall wäre auch der Fall des 7,5t-Verbots kein großes Problem mehr“, argumentiert Schedle. Zu dieser "Großtunnellösung" gehöre auch der Tschirganttunnel, der eine Entlastung sowohl fürs Außerfern als auch für die Menschen im Gurgltal und in Obsteig samt Mieminger Plateau bringe, so Kofler.
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