Leserbrief
"Wehrt euch gegen den Fernpass-Ausbau"
Liebe im Außerfern wohnende!
Ich bin aktiver Teil der Initiative „Lebensraum Gurgltal Außerfern Mieminger Plateau“. Diese Initiative wehrt sich gegen das geplante Fernpasspaket mit all seinen negativen Auswirkungen auf unseren Lebensraum. Es ist zu befürchten, dass mit diesem Stück für Stück-Ausbau das 7,5 Tonnen-Limit am Fernpass fällt. Dies würde bedeuten, dass es zu einer gewaltigen Zunahme des LKW-Verkehrs im Außerfern kommt. Schon jetzt nimmt an Stauwochenenden der Ausweichverkehr über das Hahntennjoch - unteres Lechtal und Tannheimer Tal zu. Das heißt, es ist nicht nur das Zwischentoren betroffen. Im Prinzip, bis auf das obere Lechtal, das ganze Außerfern.
Die Landesregierung führt mit dem Bau des Scheiteltunnels die Maut über den Fernpass ein, um in Lermoos die zweite Tunnelröhre zu finanzieren. Ich bin kein Gegner dieser 2. Röhre. Die Zugspitzgemeinden brauchen diese Entlastung, betrachtet man den massiven Umfahrungsausbau in Garmisch (Kramertunnel, Wanktunnel). Den AußerfernerInnen verspricht man für die Maut im Gegenzug eine Abgeltung in Form eines Regionalgutscheines. Verfolgt man die derzeitigen Diskussionen – Einheimische Tarife, Gästekarten, den Fall der Deutschen Maut, beeinsprucht durch Österreich usw. – läuft die Landesregierung Gefahr, dass diese Mautersatzgutscheine fallen und wir dann die Maut nach Innertirol selbst bezahlen und die Wirtschaft im Außerfern wie geplant nicht gefördert wird.
Die Landesregierung versteckt sich hinter den Gutachten von sogenannten Rechtsexperten und wiederholt das gebetsmühlenartig, obwohl diese letztlich nicht entscheiden, ob das 7,5 Tonnen-Limit und die Mautgutscheine halten. Diese Entscheidung treffen Höchstrichter der EU und sonst niemand.
Ich wünsche uns allen, dass diese Gutachter und somit die Landesregierung Recht behalten, wir unsere Ersatzgutscheine bekommen, um damit die Außerferner Wirtschaft fördern zu können. Wenn nicht, ist die LKW-Transitroute als Entlastung der Brennerroute auf den Weg gebracht – unser Lebensraum zerstört und damit einhergehend die Gesundheit massiv gefährdet. Und dafür bezahlen wir noch mit unserer Maut.
Ich wehre mich für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder – schließt Euch an!
Hans Dreier, Weißenbach
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