Abgesang auf die Fußgängerzone

Die Mobilitätswoche in Reutte endete am Samstag mit einer Bürgerversammlung. Bei dieser wollte Bgm. Luis Oberer klären, wohin sich Reutte entwickelt, was Reutte braucht. Wohl keine Fußgängerzone, zumindest wenn es nach den Kaufleuten geht.

REUTTE (rei). 55% aller Befragten sind für eine Fußgängerzone. Das war das Ergebnis einer Umfrage des Bezirksblattes im Zuge des Gemeinderatswahlkampfs im Frühjahr. Unter diesen 55% finden sich aber wohl keine Kaufleute.

Kaufmannschaftsobmann Chris-tian Senn, der gemeinsam mit TVB-Geschäftsführer Franz Kammerlander und dem Obmann des Vereins „Reutte gestalten“, Gerfried Lovrecki, am Podium das Thema diskutierte, wollte die Diskussion rasch beenden: „Wir (die Kaufmannschaft, Anm.) sind uns einig: Wir sind gegen die Fußgängerzone! Wir können die Diskussion gleich abbrechen.“ Das war dann nicht der Fall, doch wurde rasch klar, dass eine Fußgänger­zone im Reuttener Untermarkt wohl wenig Gegenliebe bekommen würde.

Evelyn Beirer, stellvertretende Obfrau der Kaufmannschaft und Inhaberin eines Uhren/Schmuckgeschäftes im Untermarkt, berichtete von ihren Erfahrungen, die sie während des autofreien Tages vergangenen Mittwoch gemacht hat: Die Stimmung sei gut gewesen und viele Leute im Untermarkt, „aber die Geschäfte sind schlechter als sonst gegangen.“

Das wollte ihr eine Kundin dann auch gerne glauben - sie berichtete von ihrem eigenen Verhalten und kam zum Schluss: „Wer flaniert, kauft nicht.“

Hubert Lagg formulierte es dann drastisch: „Wenn die Fußgängerzone kommt, ist der Untermarkt tot!“

Einig war man sich, dass der Markt, speziell auch der Untermarkt, attraktiver werden muss. Oberer schlug vor, darüber nachzudenken, die Einbahn im Untermarkt umzudrehen.

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