Bezirksblätter vor Ort - Pfafflar
"Wir haben unser erstes Blackout miterlebt!"

Die letzte Telefonzelle im Dorf erwies sich nach dem Stromausfall als wichtiges Instrument zur Kontaktaufnahme nach außen. | Foto: Reichel
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  • Die letzte Telefonzelle im Dorf erwies sich nach dem Stromausfall als wichtiges Instrument zur Kontaktaufnahme nach außen.
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Zufahrtsstraßen unpassierbar, Stromausfall, dazu Kälte - derartiges wünscht sich niemand. Solche Situationen werden als "Blackout" bezeichnet. Wie sich ein solches anfühlt, bekamen die Bewohner von Pfafflar vor nicht allzulanger Zeit hautnah zu spüren.

PFAFFLAR. Ein starker Sturm zog Ende des vergangenen Jahres über das Lechtal hinweg. An vielen Stellen hinterließ er Spuren, auch in der Lechtaler Seitentalgemeinde Pfafflar.

Eine schwierige Situation

Auf einmal war es finster. Der Strom war weg. Schuld daran waren Bäume, die auf die Stromleitung gefallen waren und die Leitungen abrissen. "Dann macht man sich zu Fuß auf den Weg durch das Dorf und schaut, was man tun kann", erzählt Bürgermeisterin Petra Krabacher vom Erlebten.

Boden lange Zeit ohne Strom

Im Pfafflarer Ortsteil Bschlabs konnte man rasch reagieren, das Notstromaggregat wurde angeworfen und die Stromversorgung wieder hergestellt, wenn auch nur provisorisch.
Unangenehmer war der Vorfall für den Ortsteil Boden, bzw. für dessen Bewohner. Dorthin blieb die Stromversorgung länge Zeit unterbrochen und ließ sich auch nicht mehr so schnell aufbauen. 

Nur die Telefonzelle funktionierte

Unterstützung anfordern war nicht einfach, "da ging dann auch kein Handy mehr", erzählt die Gemeindechefin. Aber die öffentliche Telefonzelle oberhalb des Gemeindeamtes, die letzte ihrer Art, die funktionierte weiterhin und diente der Kontaktaufnahme hinaus ins Lechtal.
Während in Bschlabs das gemeindeeigene Notstromaggregat wieder Strom lieferte musste man sich hinten in Boden mit kleineren Aggregate begnügen, deren Leistung aber nicht ausreichte, um den ganzen Ortsteil auf einmal wieder mit Strom zu versorgen. "Das war schon schlimm, ohne Strom funktionieren ja auch die meisten Heizungen nicht mehr", erzählt Krabacher von den Folgen.

Feuerwehr leistete wichtige Hilfe

Aber die Bewohner der kleinen Steitentalgemeinde haben über die Jahrhunderte hinweg gelernt, mit schwierigen Situationen fertigzuwerden, auch dann, wenn von außen keine Unterstützung möglich ist. Irgendwie sei es dann schon gegangen. Die örtliche Feuerwehr war in dieser Zeit eine der tragenden Kräfte im Ort. "Wir sind so froh, dass wir selber eine Wehr haben", weiß Krabacher die erbrachten Leistungen zu schätzen.

Hilfe kam aus Lechaschau

Am Ende war es eine auswärtige Feuerwehr, die auch Boden wieder "zum Leuchten" brachte: Die Feuerwehr Lechaschau konnte mit einem leistungsstarken Notstromaggregat aushelfen. Dieses wurde geliefert, sobald die Zufahrt wieder möglich war. Bis die Leitungen repariert waren, dauerte es etwas länger. Schließlich meisterte man aber auch diese Situation bestens und vor allem gemeinsam. "Da merkt man dann erst richtig, wie wichtig der Zusammenhalt im Ort ist", ist Bürgermeisterin Petra Krabacher froh, dass das Gemeinsame einen hohen Stellenwert im Dorf hat.

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