Mediengipfel Lech: Hochkarätige Experten diskutieren Folgen von Populismus
Vom 1. bis 3. Dezember 2016 setzen sich beim 10. Europäischen Mediengipfel in Lech am Arlberg prominente Redner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien kritisch mit der Zukunft Europas auseinander. Zum Generalthema „Unsere Zukunft in Europa – Potentiale einer neuen Risikogesellschaft“ stehen die Wechselwirkungen von Populismus und Politik, die Rolle der sozialen Medien und die Sicherheit in Europa auf dem Prüfstand.
LECH. Die Folgen der US-Wahl, Brexit, anhaltende Flüchtlingsströme, der Kampf gegen den internationalen Terror und ein angespanntes Verhältnis zu Russland – an Herausforderungen mangelt es in Europa derzeit nicht. Nicht nur die Gesellschaft eines ganzen Kontinents wird auf die Probe gestellt, sondern auch deren Grundwerte: die Demokratie befindet sich in einer Krisensituation, die Globalisierung bringt Segen und Fluch zugleich und entzweit Gesellschaften, wo sie sie einst vereinte. Im März 2017 feiert die EU ihren 60. Geburtstag. Und es besteht kein Zweifel, dass sich die EU in einer schweren Existenzkrise befindet, die von Populisten unterschiedlicher Lager genutzt wird.
Zum 10. Geburtstag des Mediengipfels, der auch heuer wieder in bewährter Form von Lech Zürs Tourismus, dem Verband der Auslandspresse in Wien und pro.media kommunikation organisiert wird, ist dem Thema „Unsere Zukunft in Europa – Potentiale einer neuen Risikogesellschaft“ gewidmet. „Der Populismus gleicht einem globalen Beben mit dem Gravitationszentrum Europa. Die starken Schwingungen in Amerika, Russland und in der Türkei drohen die Sicherheit in Europa aus den Angeln zu heben. Internationale Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft werden am Arlberg einen außergewöhnlichen Blick auf die Zukunft Europas und Österreichs in einer risikoreichen Welt geben“, sagen Hans Peter Siebenhaar (Präsident des Verbandes der Auslandspresse in Wien) und Stefan Kröll (GF pro.media kommunikation).
Sicherheitsmythos verglüht, Populismus nimmt zu
Der renommierte deutsche Soziologe und Sozialpsychologe Harald Welzer wird den Jubiläumsgipfel eröffnen – er liefert Einblicke zum Thema „Gesellschaft mit kleinstmöglichem Risiko: Die offene Gesellschaft“. Im Anschluss wird Gerhard Zeiler - Medien-Manager und Präsident von Turner Broadcasting System International - mit Handelsblatt-Korrespondenten Hans-Peter Siebenhaar einen globalen Blick auf Politik und Medien im postfaktischen Medienzeitalter werfen.
Unter der Leitung von Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid wird sich eine hochkarätige Expertenrunde dem Leitthema „Unsere Zukunft in Europa – Potentiale einer neuen Risikogesellschaft“ am Eröffnungsabend widmen und sich mit der Frage auseinandersetzen, ob Europa überhaupt noch ein gemeinsames Fundament hat.
Welche Auswirkungen Populismus auf die Demokratie und somit Europa hat, wird der deutsche Politikwissenschaftler und Lehrender für Politische Theorie in Princeton Jan-Werner Müller am Freitag im Arlberg 1800 in St. Christoph am Arlberg beleuchten. Der politischen Statik Europas widmet sich u.a. eine Diskussion unter der Leitung von Gerold Riedmann (CR Vorarlberger Nachrichten) und Mario Zenhäusern (CR Tiroler Tageszeitung) mit den drei Landeshauptleuten Markus Wallner (Vorarlberg), Günther Platter (Tirol) und Arno Kompatscher (Südtirol).
Ergänzt werden diese politischen Reflexionen durch aktuelle Pressestunden. Martina Salomon (stv. Chefredakteurin KURIER) diskutiert im Vorfeld der österreichischen Bundespräsidenten Wahlen am Freitagmittag mit dem österreichischen Finanzminister Hans Jörg Schelling. Am Samstag stellt sich der ehemalige bayerischen Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) den Fragen von Sigmund Gottlieb (CR Bayerischer Rundfunk). Und danach diskutieren unter der Leitung von Markus Spillmann führende Auslandskorrespondenten zum Thema "Fragile Sicherheit in Europa - droht ein kalter Krieg?".
Das traditionelle Europäische Medienforum widmet sich heuer dem Thema „Erregungswellen und Skandalisierungen. Umgang mit Hetze im Netz“. Unter der Leitung von Astrid Zimmermann (Präsidentin Presseclub Concordia) werden dazu u.a. Katja Rost (Universität Zürich), Armin Wolf (stv. Chefredakteur ORF), Markus Peichl (Medienunternehmer) und Barbara Kaufmann (Autorin und Filmemacherin) erwartet. Alejandro Plater (CEO und COO Telekom Austria Group) geht in seiner Keynote "Navigating the exponential age" auf die Zukunft der Medienwelt ein.
Mediengipfel feiert 10-Jahres-Jubiläum
Seit dem Gründungsjahr 2007 bildet der Europäische Mediengipfel in Lech am Arlberg einen außergewöhnlichen Rahmen für Diskussionen, in denen ungefilterte Einblicke und fundierte Ausblicke in die anhaltend turbulente Welt der Medien, die europäische Politik und die wirtschaftlichen wie gesellschaftspolitischen Zusammenhänge der europäischen Lebensrealität geboten werden. Der unter der Schirmherrschaft des österreichischen Außenministeriums stehende Europäische Mediengipfel – von der Kommunikationsagentur pro.media kommunikation initiiert und seither federführend mit Lech Zürs Tourismus GmbH und dem Verband der Auslandspresse in Wien organisiert – wird von der Gemeinde Lech und dem Land Vorarlberg, dem Presseclub Concordia und der Tagezeitung „Der Standard“ sowie von der D. Swarovski Tourism Services Gmbh, der Telekom Austria Group und Mercedes Benz unterstützt. Weitere Partner sind die Standortagentur Tirol sowie die Tirol Werbung. Als Medienpartner der Veranstaltung fungieren Der Standard, Neue Zürcher Zeitung, nzz.at, APA – Austria Presse Agentur, Handelsblatt, Tiroler Tagezeitung sowie Vorarlberger Nachrichten.
Europäisches Stipendienprogramm & Medienakademie
Unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments (EVP) und unter wissenschaftlicher Leitung von Doris Dialer findet ein Stipendienprogramm statt, bei dem 15 angehende PolitologInnen von renommierten europäischen Universitäten die Möglichkeit erhalten an den Veranstaltungen teilzunehmen und Interviews, Kommentare und Berichte zu verfassen.
Unter der Leitung des Schweizer Medienexperten Markus Spillmann ermöglicht eine internationale Medienakademie 15 NachwuchsjournalistInnen Praxiserfahrung unter Echtzeitbedingungen. Die multimedialen Berichte, Kommentare und Interviews werden „live“ auf Online-Plattformen und in den Printausgaben von renommierten Qualitätsmedien publiziert. Die Medienakademie wird unterstützt vom Europäischen Parlament, dem Forum für Journalismus und Medien Wien, APA – Austria Presseagentur sowie der Moser Holding und Russ Media.
Alle Infos zum Programm und den Referenten auf www.mediengipfel.at
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