Allgäuer Alpen
Enzensberger Weg wurde auf 12 km Länge neu gesichert

Viel Handarbeit war notwendig bei der Sanierung des Enzensperger Wegs durch die Wegebauer der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt.  | Foto: Gerhard Mann
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  • Viel Handarbeit war notwendig bei der Sanierung des Enzensperger Wegs durch die Wegebauer der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

Der Verbindungsweg von der Hermann von Barth-Hütte zum Kaufbeurer Haus wurde saniert. Jetzt ist er sicherer zu begehen, weiterhin gilt er aber als "hoch alpin".

Die Hornbachkette in den Lechtaler Alpen ist sicher ein "Leckerbissen" für jene Wanderer, die gerne alpin unterwegs sind. Der Enzenbergerweg ist dabei die Verbindung vom Kaufbeurer Haus zur Hermann von Barth-Hütte. Der Weg verläuft auf Höhen zwischen 2100 und 2500 Metern. Rund zwölf Kilometer Wegstrecke liegen zwischen den Hütten.

Umfassendes Sanierungsprojekt

Damit der Weg möglichst sicher begangen werden kann, machten sich die Mitglieder der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt daran, ein entsprechendes Sicherungsprojekt auszuarbeiten, das nun umgesetzt wurde. Die ehrenamtlich tätigen Helfer tauschten dabei mehr als 400 Meter Seilsicherungen aus und bauten etliche neue Trittstufen ein. All das sorgt jetzt für mehr Sicherheit am Berg.

€ 24.000 an Materialkosten

Seitens der DAV-Sektion spricht man von einem "Mammutprojekt", das von Martin Uhlemayr akribisch vorbereitet wurde. Planung und Koordination lagen in bewährter Hand, so dass den Wegebauern einzig die Schlechtwetterphasen negativ in Erinnerung bleiben werden.  24.000 Euro an reinen Materialkosten investierte die Sektion in das Vorhaben.

Schwerpunkt der Baumaßnahme war die Sicherheit der Wanderer: Dabei ging es vor allem um die Erneuerung der Stahlseile, den Einbau von Trittstufen oder das Auspickeln von Wegabschnitten, um Reserven zu schaffen, wenn beim Wanderer doch einmal ein Schritt daneben geht.

Eine hochalpine Tour

Dennoch ist die Route weiterhin als hochalpine Tour einzustufen und nur bei entsprechender Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zu empfehlen: „Bei den Arbeiten geht es nicht um einen Ausbau des Weges, sondern darum, die Route sicherer zu machen“, so Sektions-Geschäftsführer Michael Fracaro, der den Zusammenhalt der Wegebauer lobte: „Wir sind stolz, wie reibungslos die Arbeiten klappten und wie hochwertig die Arbeiten von unseren eigenen Mitgliedern ausgeführt werden konnten“.

Der "Enzensberger Weg"

Start des Weges ist bei der Hermann-von-Barth-Hütte in der Gemeinde Elbigenalp. Die Route führt vorbei am Schöneckerkopf (2322 m) und am Südlichen Söllerkopf (2390 m), hin zum Balschtesattel und Luxnacher Sattel, ehe sie vorbei an der Bretterspitze (2609 m) hinab zum Kaufbeurer Haus auf 2007 m reicht.
Die Schutzhütte gehört zur DAV Sektion Allgäu-Immenstadt, ist eine Selbstversorgerhütte und nur an den Wochenenden bewirtschaftet. Während der Woche ist die Hütte für AV-Mitglieder mit einem AV-Schlüssel zugänglich, der in jeder DAV-Sektion gegen Kaution ausgeliehen werden kann. An den Sommer-Wochenenden offeriert der jeweilige Hüttenwart Erbsensuppe, Gulaschsuppe, Kaffee, Tee und Getränke.
Die Hütte bietet in der unbewirtschafteten Zeit 14 Lager und an den bewarteten Wochenenden 50 Lager zum Übernachten an. Wer auf dem Enzensperger Weg wandern möchte, der kann den Hüttenschlüssel in der Hermann-von-Barth-Hütte holen und in Hinterhornbach wieder abgeben. Umgekehrt ist dies natürlich auch möglich.

Zur Sache

Josef Enzensperger (1873-1903)
Dem Namensgeber des Weges war nur ein kurzes Leben beschieden. Josef Enzensperger starb 30-jährig bei einer Südpolexpedition. Er war gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ernst (1877-1975) mit großem Tatendrang bei der Erschließung der Allgäuer Berge aktiv und führte rund ein Dutzend anspruchsvoller Erstbegehungen im Allgäu, darunter die Trettach-Südwand (1894), die zu jener Zeit eine der schwersten Touren überhaupt. Die Brüder Enzensperger gehörten zu den Mitgründern des Akademischen Alpenvereins in München, Josef Enzenspeger wurde im Winter 1900 der erste Wetterwart auf der „Königlich Bayerischen Meteorologischen Hochstation Zugspitze“.

Auf Youtube gibt es einen Film von Stefan Kracker, der die Bauarbeiten dokumentiert hat.
https://www.youtube.com/watch?v=NE7jprGrXy8
https://www.youtube.com/watch?v=NE7jprGrXy8

Viel Handarbeit war notwendig bei der Sanierung des Enzensperger Wegs durch die Wegebauer der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt.  | Foto: Gerhard Mann
Auch viele Seilversicherungen wurden komplett erneuert.  | Foto: Gerhard Mann
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