Talschaftsübung am Hahnenkamm
Außerferner Bergretter probten für den Ernstfall
Die Meldungen über Lawinenabgängen in den Tiroler Bergen häufen sich. Im "Fall der Fälle" ist rasche Hilfe wichtig. 50 Bergretter und Hundführer probten kürzlich am Hahnenkamm den Ernstfall.
HÖFEN. Auch wenn man es in den Talllagen bei uns nicht immer merkt, es gibt viel Schnee oben am Berg. Von den teils dramatischen Lawinenunfällen in anderen Landesteilen blieb der Bezirk Reutte bislang zum Glück verschont. Für den Ernstfall gerüstet zu sein, ist aber ein Thema, das immer wichtig ist, daher nahmen 50 Bergretter auf Einladung der Ortsstelle Reutte an der Talschaftsübung am Hahnenkamm teil.
Schwierige Wetterverhältnisse
Auch die widrigen Witterungsverhältnisse am 4. Februar - Nebel, stürmische Schneeschauer, Kälte - hielt die Bergretter nicht ab, sich mit ganzem Einsatz dieser Übung zu stellen. Erschwerend herrschte oben am Berg eine kritische Lawinensituation. Dieses Umfeld machte die Übung dann wiederum sehr realitätsnah.
Neben der Bergrettungs-Ortsstelle Reutte als Organisator waren auch die Ortsstellen Vils, Nesselwängle/Grän und Tannheim dabei, ebenso Mitglieder aus Berwang/Namlos und Stanzach.
Stationsbetrieb am Hahnenkamm
Mittels Stationsbetrieb wurden die Themen Verschüttetensuche, Medizinische Versorgung von Lawinenopfer und die Hundestaffel im Bezirk nähergebracht.
Gut zu wissen
Eine entsprechende Sicherheitsausrüstung im freien Skigelände kann lebensrettende Minuten schenken. Trägt die Verunfallte Person eine LVS (LawinenVerschüttetenSuch)-Gerät bei sich können die Bergretter mit solch einem Gerät schnellstmöglich die Person orten und Ausschaufeln.
Zur Übung
Ausbildungsleiter Florian Sonnweber zeigte dies auf einem vorbereiteten Lawinenkegel vor und vermittelte die effektivsten Such- und Schaufelmethoden.
Weiteres kamen die Techniken "Sondieren mit Sondierkette" und "RECCO-Suchgerät" zum Einsatz. Die Bergretter bilden dabei eine Menschenkette und sondieren die Lawine in einem Raster ab.
Die patentierte RECCO-Technologie ist ein zweiteiliges System. Der aktive Detektor wird von der organisierten Rettung verwendet, der passive Reflektor ist in Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände eingearbeitet. Für Wintersportler wäre wichtige darauf zu achten, dass sie solche Reflektoren bei sich tragen.
Medizinischen Schwerpunkt bildete die Reanimation von Lawinenopfer, die Karlheinz Köpfle, Bezirks-Medic-Referent, näherbrachte.
Die Wichtigkeit eines Lawinensuchhundes im Einsatz wurde von den sechs Hundeführer vor Ort aufgezeigt. Eine intensive, zweieinhalb Jahre dauernde Ausbildung und regelmäßige Übungen sind Voraussetzung für die Hunde mit Führer. Ressourcen die bei einem Lawineneinsatz aber auch bei einer Vermisstensuche Lebensretter sein können.
Am Ende fand die Übung einen gemütlichen Ausklang im Panorama-Restaurant Hahnenkamm, zudem die Ortstelle Reutte einlud.
Besser informiert
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at
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