Gemischter Satz in Wolfsgraben
Trotz Corona: MusikerInnen spielten in Höchstform
Vor 80 handverlesenen und persönlich eingeladenen Fans war am Samstag im Pfarrsaal in Wolfsgraben eines der vielfältigsten und persönlichsten Konzerte seit Bestehen des "Gemischten Satzes" zu hören.
Unter strengen Sicherheitsauflagen - auch das beliebte Buffet und die Verkostung des namengebenden Gemischten Satzes mussten diesmal leider entfallen - spielten die MusikerInnen Werke von Gabrieli, Haydn, Mozart, Beethoven, Elgar bis zu Fanfare Ciocarlia, Björk und den aktuellen Hit Dance Monkey .
Bgm. Johann Novomestsky, Hausherr Pater Erich, Altbürgermeister Johann Jurica mit Gattin, Lukas Haselböck von der Musikuni Wien und Bgm.Claudia Bock, die durch ihre Unterstützung das Konzert diesmal erst möglich machte, lauschten den unterschiedlichsten Ensembles, die viele ihrer Werke auch noch selbst arrangiert hatten.
Tribute to Beethoven
Berührend und erschütternd zugleich gestalteten Schauspieler Martin Ploderer und die Musiker ihren Beitrag zum Beethovenjahr: die Lesung aus seinem Heiligenstädter Testament - ein Dokument über die Verzweiflung und die erzwungene Distanz des tauben Kompositionsgenies - gefolgt vom berühmten, düsteren Trauermarsch aus seiner 7. Sinfonie.
Brassensemble
Besonders aufwändig entstanden sind die Arrangements des Wolfsgrabener Trompeters Markus Embacher, das doppelchörige Stück des Renaissancekünstlers Giovanni Gabrieli oder die Filmmusik zu Air Force One etwa, die er nach genauem Hörstudium für großes Brassensemble zu Papier brachte.
Mit der Polka francaise "An der Westbahn" wurde gar ein vergessenes Werk von Richard Geneé, dem Textdichter von Johann Strauß und langjährigem Sommerfrischler der Tullnerbacher Lawies, wieder hörbar gemacht.
Kostproben feinst gesetzter Kammermusik, die genausogut im Konzerthaus oder dem Wiener Musikverein erklingen könnten, bot auch das Trio Weichinger mit den Geschwistern Jakob, Stephanie und Joe auf Flöte, Horn und Sopransaxofon.
Mit Volksmusikweisen bis hin zum einfühlsamen Erzherzog Johann Jodler überraschte der langjährige Saxofonist des Tullnerbacher Orchesters Ruixiong Zhou : mit innig empfundener österreichischer Volksmusik im Herzen bricht da einer am Ende seines Studiums in seine chinesische Heimat auf!
Die mit Bronze und Silber ausgezeichneten Jungmusiker Katja Edlinger, Yorick Sinn und Florentin Reichert gaben ebenso eine Kostprobe ihres Könnens wie Victoria Puchhammer mit ihrem beeindruckenden Alphorn und trugen so ebenfalls zum abwechslungsreichen Programm mit Musik aus allen Richtungen bei.
Überglücklicher Kapellmeister
" Die MusikerInnen haben heute performt als ob es die Coronapandemie und die Einschränkungen für den Probenbetrieb nie gegeben hätte!" freute sich Kapellmeister und Moderator Wolfgang Jakesch und war überglücklich über diese Stärkung des musikalischen Zusammenhalts der Tullnerbacher MusikerInnen.
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