Streit um Nachmittagsbetreuung

Vertreter des Elternvereins der Volksschule Pressbaum üben am hohen Preis für die Nachmittagsbetreuung Kritik. Gemeinsam mit SPÖ, FPÖ und WIR für Pressbaum bringen sie einen Minderheitsantrag im Gemeinderat ein.
PRESSBAUM (tp). 135 Euro im Monat soll den Eltern die Nachmittagsbetreuung in der Volksschule Pressbaum im nächsten Jahr kosten. Damit ist sie teurer als in den meisten Schulen in der Umgebung. In der VS Eichgraben oder im IMS Pressbaum werden für die Betreuung nur 80 bzw. 88 Euro verlangt. „Bei uns kostet ein Tag so viel wie anderswo die ganze Woche“, beklagt Elternvertreterin Heide Würfel.
Auch die fehlende Flexibilität ist ihr ein Dorn im Auge. Ob ein Kind die Nachmittagsbetreuung ein oder zwei Tage in Anspruch nimmt, macht keinen Unterschied. Schüler, deren Eltern sich die Betreuung zu Mittag aus finanziellen Gründen nicht leisten können, dürfen an den Förderstunden am Nachmittag nicht teilnehmen.
Mit einer Unterschriftenliste und einem Minderheitsantrag im Gemeinderat treten einige Elternvertreter nun für Verbesserungen ein. Heide Würfel erklärt: „Wir wollen gehört werden. Bisher sind wir vom Bürgermeister immer nur abgeschmettert worden.“

Viel Gegenwind
Doch nicht nur der Bürgermeister unterstützt die Bemühungen nicht. Der Elternverein selbst steht nicht hinter den Forderungen. Obfrau Alexandra Greger: „Wir arbeiten daran die Kosten zu reduzieren. Doch für mich ist die Flexibilität nicht die Aufgabe der Nachmittagsbetreuung.“
Auch Direktorin Agathe Köllner meint: „Wir wollen eine akzeptable Lösung anbieten. Mehr Flexibilität geht aber laut Gesetz nicht. Für die Preise ist die Gemeinde zuständig.“

Unklare Ausgaben
Diese hat das Hilfswerk mit der Freizeitgestaltung während der Nachmittagsbetreuung beauftragt. Es darf höchstens kostendeckende Elternbeiträge einheben. Die Elternvertreter zweifeln daran: „Die Bezahlung der Betreuer alleine kann nicht so teuer sein. Wir wollen seit Jahren eine Offenlegung der Kalkulationen, haben aber nie eine Antwort erhalten.“
Das Hilfswerk war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Die zuständige GGR Irene Wallner-Hofhansl, die auch im Vorstand des Hilfswerks sitzt, erklärt die Situation folgendermaßen: „Die Kalkulationen liegen am Gemeindeamt auf und sind einsehbar. Der hohe Preis liegt außerdem daran, dass die Betreuer in der VS Pressbaum bereits viele Dienstjahre haben und daher teurer sind. Zudem haben wir bisher keine Förderung erhalten.“
Im nächsten Jahr sollen jedoch neue Förderungen kommen. „Dann könnte es massiv billiger werden“, gibt Bürgermeister Schmidl-Haberleitner Hoffnung.

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