Vereins-Paradies Wienerwald: Die außergewöhnlichsten Vereine der Region

- Ausflüge und Sitzungen werden beim "VERKL" in Vereinskleidung, der Kleiderschürze, abgehalten.
- Foto: VERKL
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Schispringer, Kleiderschürzen-Fans und turnende Herren: die außergewöhnlichsten Vereine der Region.
BEZIRK. Österreich ist das Land der Vereine – zählen wir doch mehr als 120.000 Vereine in unserem Staat. Auch im Bezirk Wien-Umgebung finden sich Gleichgesinnte in zur Zeit 1.098 Vereinen (Stand: Ende August 2016) zusammen. Die Interessen sind dabei vielfältig und gehen weit über Sport und Musik hinaus. Wir machten uns auf die Suche nach den außergewöhnlichsten und skurrilsten Vereinen der Region.
Soziale Kleiderschürzen-Fans
Ein solcher ist in jedem Fall der "Verein zur Rettung der Kleiderschürze", kurz: VERKL, aus Mauerbach. Die Beweggründe einen solchen Verein zu gründen waren vielfältig, erklärt Gründungsmitglied Julia Böhm: "Einer davon war, dass wir zum Tratschen nicht unbedingt Turnen müssen – das können wir auch so", scherzt sie. Aber es gehe auch um ländliche Traditionen: "Wenn man wo verirrt ist – wen fragt man nach dem Weg? Die Frau in der Kleiderschürze, weil die kennt sich aus. Die Kleiderschürzen nehmen jetzt aber ab, die kommen aus der Mode", meint Julia Böhm. Daher wurde die Kleiderschürze zum "Vereins-Outfit" erklärt, in welchem auch monatliche Sitzungen abgehalten und Ausflüge absolviert werden – ob Haubiversum, Kürbiswelt oder Hofmobiliendpot ist dabei egal. Erstaunte Blicke sind dabei natürlich vorprogrammiert: „Man soll das Leben nicht allzu ernst nehmen. Und wenn wir etwas bewegen wollen bewegen wir das auf unsere kleine Art“, erklärt Julia Böhm. Denn der Verein engagiert sich, im kleinen Rahmen, auch immer wieder für wohltätige Zwecke: Beispielsweise sammeln die "Schürzinnen" jährlich rund 40 Schachteln für die Charity-Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" oder verkaufen einen Kleiderschürzen-Kalender am Adventmarkt um den Erlös einem guten Zweck im Ort zukommen zu lassen.
Schispringen im Wienerwald
Skurril klingt auf den ersten Blick auch der "Schisprungclub Wienerwaldadler", der auf der Website der Stadtgemeinde Pressbaum zu finden ist, der Verein wurde jedoch vor rund vier Jahren aufgelöst, erklärt Ex-Obmann Gernot Stanfel: "Vor vielen Jahren gab’s hier die Gelegenheit Schi zu springen, da gab’s auch eine Schanze in Pressbaum. Damals ging’s im Verein darum diese Schanze wieder zu errichten, wir waren auch relativ knapp dran aber schlussendlich ist nichts daraus geworden.“ Aus der Gegend hätte es mehrere Interessenten gegeben, nach Vereinsauflösung hätten sich diese jedoch großteils einem Wiener Verein angeschlossen. Das Projekt doch wieder aufleben zu lassen hält Gernot Stanfel für machbar, erklärt jedoch: „Wenn das jemand machen will unterstütze ich das gerne, aber ich kann das nicht alleine machen. Da braucht man definitiv den Willen von Politik und Finanzierung dazu.“
Gymnastik für Männer
Ein interessanter Verein ist der "Männerturnverein" in Klosterneuburg. Mit 322 Mitgliedern und 25 Trainern möchten sie den sportlichen Betrieb seit 1885 aufrecht erhalten. "Was am Geräteturnen begeistert, ist vermutlich die Kombination aus Beweglichkeit, Körperbeherrschung und Gymnastik", so Obmann Wolfgang Fuchs. Auch die Altersspanne ist sehr weit: "Unsere jüngsten Mitglieder sind zwei bis drei Jahre, unser ältestes Mitglied 102." Ziel des Vereins ist es, die Freude am Geräteturnen zu vermitteln und aufrecht zu halten, auch Frauen sind willkommen.
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