Mehr als Vergesslichkeit
Wenn man vergisst wie es sich in der Region lebt

Barbara Hausleitner, Christine Nemec und Madalina Reiter | Foto: Nina Taurok
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Mit einer höheren Lebenserwartung steigt auch die Häufigkeit von altersbedingten Krankheiten. Vor allem Demenz betrifft so einige, weshalb die Region vieles anbietet, um trotz Einschränkung den Alltag erfolgreich zu meistern.

REGION PURKERSDORF. Mit Multimorbidität der betreuten Menschen, also dem Auftreten mehrerer Krankheiten gleichzeitig, hat das Pflegepersonal des SeneCura Sozialzentrums in Purkersdorf tagtäglich zu tun. Oft sind es Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebererkrankungen, urogenitale oder Hirnerkrankungen, aber auch Alzheimer, Demenz oder Parkinson. Auch gemischte Formen von Depressionen und Folgeschäden nach Substanzabhängigkeit kommen in der Einrichtung vor.

"Der Langzeitpflege kommt in unserer Gesellschaft immer stärkere Bedeutung zu. Wir werden immer älter und sind somit oftmals mit mehreren Krankheiten gleichzeitig konfrontiert",

so Madalina Reiter, Pflegedienstleitung bei SeneCura Purkersdorf. Hier verbringen die Bewohnerinnen und Bewohner eine besondere Lebensphase. Es geht nicht nur um die Begleitung im letzten Lebensabschnitt, sondern auch um das Abschiednehmen. Durchschnittlich wohnen die Bewohnerinnen und Bewohner rund 3 bis 5 Jahre im Haus. Eine Bewohnerin hat man 15 Jahre hier betreut.

Kennen Sie jemanden der Demenz hat?

Mit Hausverstand an die Sache

Das interdisziplinäre Betreuungsteam von SeneCura Purkersdorf legt den Fokus auf die Ressourcen der Bewohnerinnen und Bewohner. „Wir wissen, welche Defizite vorhanden sind und widmen uns dem Erhalt und der Förderung der vorhandenen Stärken und Ressourcen. So können wir zur bestmöglichen Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner beitragen“, meint Reiter.

Das Haus SeneCura bietet eine Menge an Behandlungen an. | Foto: Nina Taurok
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So einfach geht es

Im Umgang mit jeder Bewohnerin, jedem Bewohner sind Beziehungs- und Vertrauensaufbau essenziell. „Bedürfnisse erkennen, Anerkennung, Wertschätzung, Geduld und Menschlichkeit sind dabei unerlässlich“, weiß Reiter. Ebenso Lea Hofer-Wecer, Ehrenamtliche für die Unterstützung von Demenzerkrankten in Pressbaum, gibt einige Tipps:

"Neben den fachlichen Informationen sollte man ebenso Hilfe annehmen. Auch die Kommentare der Gesellschaft sollte man ausblenden können."

Beim Demenzservice Niederösterreich kann man jederzeit anrufen und sich von einem Experten beraten lassen. Anschließend gibt es ebenso die kostenlose Möglichkeit für einen Hausbesuch. "Demenz ist ein logisches Krankheitsbild und daher kann man logisch damit umgehen", sagt sie. 

Gemeinsam wird Einiges erarbeitet. | Foto: Unterstützung Demenz Pressbaum
  • Gemeinsam wird Einiges erarbeitet.
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Gemeinsam plaudern

Auch in Pressbaum wird eine Unterstützung für die Angehörigen und ebenso für Demenzerkrankte zur Verfügung gestellt. Friederike Hladky, Ehrenamtlicher, erzählt: "Der Bunte Nachmittag für Demenzerkrankte besteht seit 2022." Hier wird geplaudert, Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Oftmals finden auch Erzählungen von vergangenen Reisen statt. das Basteln und Turnen, sowie andere gesellschaftliche Aktivitäten werden durchgeführt.

"Leider ist die Hemmschwelle der Angehörigen oft zu groß. Viele möchten ihren Angehörigen nichts Böses tun und sie sozusagen absetzen. Doch darum geht es eigentlich nicht. Es soll eine Entlastung sein",

sagt Hladky. Das Treffen der erkrankten Personen gibt ihnen eine soziale Anbindung und einen Austausch zwischen Gleichgesinnten.

Beim Bunten Nachmittag wird auch vieles selbst gemacht. | Foto: Unterstützung Demenz Pressbaum
  • Beim Bunten Nachmittag wird auch vieles selbst gemacht.
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Ab zum Stammtisch

Auch der Stammtisch für pflegende An- und Zugehörige, welcher seit 2019 in Pressbaum besteht, ist ein Ort für offene Fragen.

"Man tauscht einander aus und oft gibt es auch Personen mit viel Erfahrung, die eventuell schon die Mutter gepflegt haben und heutzutage den Partner pflegen",

sagt Hladky. Rund neun bis 16 Personen besuchen den Stammtisch und nehmen diese Hilfe in der Region regelmäßig an.

Für offene Fragen gibt es immer ein offenes Ohr. | Foto: Unterstützung Demenz Pressbaum
  • Für offene Fragen gibt es immer ein offenes Ohr.
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Termine

Im Rahmen der Demenzfreundlichen Region "Wir 5 im Wienerwald" gibt es ebenso "Bunte Nachmittage" in den Gemeinden. Zum Kalender.
Pressbaum:

  • Stammtisch für pflegende An- und Zugehörige: jeden letzten Donnerstag im Monat ab 18:30 Uhr in der Café Pension Parzer in Pressbaum
  • Bunter Nachmittag für Demenzerkrankte: jeden ersten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr in der Café Pension Parzer in Pressbaum

Purkersdorf:

  • Stammtisch für pflegende Angehörige: einmal pro Monat donnerstags von 17 bis 19 Uhr im Trauungssaal im Rathaus: HIER die nächsten Termine

Wolfsgraben:

  • Bunter Nachmittag am 26.04. von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr im Pfarrheim in Wolfsgraben 

Tullnerbach:

  • Stammtisch für pflegende Angehörige monatlich, nächster am 16.04. von 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr im Gasthaus Stockinger: HIER alle Termine

Mauerbach:

  • Netzwerktreffen Demenzfreundliche Region am 24.04. von 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr im Festsaal der Musikschule Mauerbach

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